• 29.04.2012 18:58

  • von Stefan Ziegler

Tarquini: "Ich habe ja nichts zu verlieren ..."

SEAT-Fahrer Gabriele Tarquini holte sich in der Slowakei seinen ersten Saisonsieg, packte dabei aber wieder die alte Dampfhammer-Methode aus

(Motorsport-Total.com) - Gabriele Tarquini ist wieder da - und das in bester Manier. Gleich in beiden Rennen sorgte der 50-Jährige nämlich durch umstrittene Manöver für Aufsehen, die beinahe das Aus für seinen jeweiligen Gegner zur Folge gehabt hätten. Es ging aber alles gut, auch für Tarquini selbst. Dem Sieg im ersten Rennen ließ der langjährige SEAT-Fahrer im zweiten Lauf des Tages noch einen dritten Platz folgen.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini freute sich diebisch über seinen ersten WTCC-Saisonsieg 2012

Damit avancierte Tarquini zum punktbesten Piloten an diesem Wochenende, weil er es insgesamt auf 43 Zähler brachte. Ein starkes Wochenende, wenn da nicht diese beiden Manöver gewesen wären. In Rennen eins schubste Tarquini nämlich just den bis dato Führenden Norbert Michelisz (Zengö) vom ersten Platz, den er dann selbst einnahm und bis zur Ziellinie nicht mehr aus seinen Händen gab.

"Norbert und ich hatten eine heiße Szene", meint Tarquini. "Wir bremsten auf der Kuppe und ich verlor den Grip an der Vorderachse, weil ich in seinem Windschatten fuhr. Ich blieb einen Tick zu lange auf dem Gas und berührte ihn. Es war keine Absicht", sagt der Ex-Champion und merkt an: "Aleksei Dudukalo lag danach direkt hinter mir. Es war also schwierig, Norbert die Position zurückzugeben."

So fuhr Tarquini sicher und ungefährdet seinen ersten Saisonsieg ein. "Darüber freue ich mich natürlich sehr", meint der italienische Rennfahrer. "Mein Auto war klasse." Sogar so gut, dass er es im zweiten Rennen mit Chevrolet aufnehmen konnte - und das auch versuchte. "Ich habe ja nichts zu verlieren und kämpfe nicht um den Titel", sagt Tarquini über das Duell mit Yvan Muller (Chevrolet).


Die Rennen in der Slowakei

"Ich attackierte Yvan, kam ihm aber etwas zu nahe und berührte ihn. Überholen konnte ich ihn aber nicht, denn er kam quer", witzelt Tarquini. Weil ihm der Zwischenfall aus Rennen eins noch in bester Erinnerung war, legte er es danach nicht mehr darauf an. "Ich nahm Tempo heraus", gesteht Tarquini und merkt an: "Zum Glück für mich fand Yvan wieder zurück auf die Strecke. Das war es dann auch."