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  • 10.03.2012 22:33

  • von Stefan Ziegler

Tarquini: "Das hatte ich nicht erwartet"

SEAT-Fahrer Gabriele Tarquini hatte selbst nicht damit gerechnet, mit seinem brandneuen 1,6-Liter-Turbomotor auf den ersten Startplatz zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Nach den Testfahrten in Monza und den beiden Freien Trainings schien die Qualifikation lediglich eine Formsache für Chevrolet zu sein. Niemand war davon ausgegangen, dass alles ganz anders kommen könnte. Selbst Gabriele Tarquini hatte nicht für möglich gehalten, was er im Königlichen Park auf die Rennbahn knallte. Der italienische WTCC-Routinier schlug Chevrolet nämlich eiskalt ein Schnippchen.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Daumen hoch: Gabriele Tarquini sorgte zum Saisonstart für eine Überraschung

Tarquini fuhr in beiden Qualifikationsteilen zur Bestzeit und sicherte sich damit die erste Pole-Position der neuen Saison. Für den Weltmeister von 2009 ist es das erste Mal seit Valencia 2010, dass er von ganz vorne losfahren darf. Für Chevrolet ist es dagegen die erste Niederlage in der Qualifikation seit Okayama 2010. Angesichts dessen muss selbst Tarquini gestehen: "Das hatte ich nicht erwartet."

Vor allem nicht, weil er sich technisch im Hintertreffen wähnte. "Mein Fahrzeug wurde erst hier in Monza zusammengebaut", sagt Tarquini über seinen SEAT Leon, der mit dem neuentwickelten 1,6-Liter-Turbomotor von SEAT ausgestattet ist. Doch gerade dieses Triebwerk hatte der Lukoil-Rennstall vor Saisonbeginn "lediglich dreimal" ausprobiert, wie Tarquini erläutert. Viele Tests waren es nicht.

"Das Auto an sich kenne ich wie meine Westentasche, denn es ist das bewährte Modell. Der Motor und die Elektronik sind aber komplett neu für uns. Da tut man sich anfangs natürlich etwas schwer", meint Tarquini. "Es lief aber hervorragend für uns - noch dazu auf meiner Heimstrecke in Monza." Ob die italienischen Fans am Sonntag auch einen Heimsieg bejubeln können, bleibt aber abzuwarten.

Tarquini gibt sich zurückhaltend. "Die Rennen werden auch für mich eine Überraschung darstellen", sagt der langjährige SEAT-Pilot und merkt an: "Bisher habe ich noch keinen Longrun mit diesem Motor absolviert. Das Fahrzeug fühlt sich aber prima an. Und am Sonntag werden wir erfahren, wie es sich im Rennen verhält." SEAT-Sportchef Jaime Puig zieht hingegen schon jetzt ein positives Fazit.


Fotos: Gabriele Tarquini, WTCC in Monza


Das Ergebnis der Qualifikation hatte aber auch er nicht vorhergesehen: "Es kommt überraschend, mit einem so jungen Motor auf die Pole-Position zu fahren", meint Puig. Folgt nun etwa noch eine weitere Überraschung? "Ein rotes Auto gegen so viele Blaue - das wird schwierig", erklärt der Sportchef von SEAT. "Auf jeden Fall dürfte es sehr interessant werden. Ich denke, wir sehen ein tolles Rennen."