powered by Motorsport.com
  • 28.04.2012 15:45

  • von Stefan Ziegler

Sensation am Slovakiaring: Michelisz schlägt sie alle

Chevrolet kassiert eine heftige Niederlage: BMW-Pilot Norbert Michelisz stiehlt den Favoriten die Show und fährt in der Slowakei souverän auf die Pole-Position

(Motorsport-Total.com) - Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet: Keiner der drei Chevrolet-Werksfahrer steht beim WTCC-Debüt auf dem Slovakiaring auf der Pole-Position, sondern BMW-Pilot Norbert Michelisz (Zengö). Der ungarische Rennfahrer zauberte im entscheidenden Q2 eine neue Rekordrunde auf die 5,9 Kilometer lange Bahn und setzte sich damit souverän gegen seine sämtlichen Verfolger durch.

Titel-Bild zur News: Norbert Michelisz

Strahlender Sieger: Norbert Michelisz fuhr in der Slowakei sogar Chevrolet davon

Überraschungen auch auf den weiteren Plätzen: Aleksei Dudukalo (Lukoil) schlug seinen erfahrenen Teamkollegen Gabriele Tarquini (Lukoil) um 0,061 Sekunden und wurde Zweiter, James Nash (Aon) holte im neuen Ford Focus S2000 TC den vierten Startplatz. Tiago Monteiro (Tuenti) fuhr mit dem alten Sunred-Motor auf Startplatz fünf - und erst dann folgten die geschlagenen Chevrolet-Piloten.

Yvan Muller (Chevrolet) wurde Sechster, Rob Huff (Chevrolet) Siebter und Alain Menu (Chevrolet) hinter Pepe Oriola (Tuenti) gar nur Neunter. Damit sind die WM-Titelverteidiger aber vor allem für das zweite Rennen sehr gut aufgestellt. Besser erwischte es dafür nur Stefano D'Aste (Wiechers) dank Rang zehn in Q2. Der italienische Rennfahrer im deutschen Team startet daher von der Pole-Position.

Q1: Coronel und Engstler verpassen die Top 12

Doch der Reihe nach: Die Zeitenjagd in Q1 begann zunächst in etwa auf dem Niveau des zweiten Freien Trainings. Dudukalo markierte in 2:13.975 Minuten eine erste Richtzeit, die aber sukzessive von seinen Konkurrenten unterboten wurde. Huff und Muller verbesserten den Bestwert des Russen rasch um drei Zehntel, ehe Oriola in 2:13.301 Minuten den Schlusspunkt der ersten Session setzte.

Danach nahm der Kampf um die Top-12-Plätze erst so richtig an Fahrt auf, denn in Tom Coronel (ROAL), D'Aste und Franz Engstler (Engstler) waren drei Kandidaten für vordere Positionen noch im breiten Mittelfeld klassiert. Doch Pech für Coronel: Erst musste er aufgrund einer offenen Seitentüre außerplanmäßig an die Box, dann machte ihm Abflug von Engstler einen Strich durch die Rechnung.


Tom Coronel erklärt den Slovakiaring

Genau wie Coronel, so musste auch Engstler alles in seinen letzten Versuch hineinlegen. Dabei verlor Engstler die Kontrolle über seinen BMW 320 TC und rutschte ins Kiesbett, wo er auch strandete. Die Rennleitung reagierte mit einer Rotphase - und prompt waren alle Chancen der Nachzügler dahin. Als sich der Staub gelichtet hatte, waren Coronel und Engstler als 13. und 14. Erst einmal außen vor.

Q2: Michelisz macht sie alle nass

Besser hatte es Nash gemacht: Der Ford-Pilot war kurz vor Schluss noch auf Platz zwei gefahren und auch dessen Teamkollege Tom Chilton (Aon) schaffte den Einzug in die nächste Runde - als Zwölfter und nur hauchdünn hinter Tarquini, der ebenfalls fast ein Opfer der späten Rotphase geworden wäre. Michelisz löste indes mit einem sicheren achten Platz das Ticket für die Teilnahme an der Q2-Sitzung.

Dann brannte der ungarische Rennfahrer aber ein wahres Feuerwerk ab, indem er den Slovakiaring in 2:12.990 Minuten umrundete und damit einen neuen WTCC-Rekord aufstellte. Reihenweise bissen sich seine Rivalen die Zähne an dieser Topzeit aus, sodass Michelisz bis zum Schluss vorn blieb und seine erste Pole-Position einfuhr. Hinter ihm ging es aber überaus eng zu - bis hin zu Platz sieben.


Fotos: WTCC in Pressburg


Dudukalo verfehlte Platz eins nur um 0,086 Sekunden, blieb seinerseits aber knappe 0,061 Sekunden vor Tarquini. Weitere 0,180 Sekunden dahinter folgte Nash als Vierter - 0,005 Sekunden vor Monteiro, der um 0,044 Sekunden die Nase vor Muller hatte. Das große Los für Lauf zwei zog D'Aste mit Rang zehn: Menu (9.) und Chilton (10.) verfehlten diesen begehrten Platz um 0,037 und 0,098 Sekunden.