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  • 15.12.2011 18:06

  • von Stefan Ziegler

Oriola: "Ich bin jetzt sicherlich reifer"

Der 17-jährige Pepe Oriola spricht im Interview über seine erste Saison in der WTCC sowie über die Höhen und Tiefen des Rennjahres 2011

(Motorsport-Total.com) - Pepe Oriola sorgte schon vor seinem ersten WTCC-Einsatz für Schlagzeilen, denn der Spanier ging 2011 als bisher jüngster Rennfahrer in der Tourenwagen-WM an den Start. Beim Saisonauftakt in Brasilien war Oriola gerade einmal 16 Jahre jung, schlug sich aber durchaus achtbar und erzielte einige gute Ergebnisse. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht der Teenager über seine Eindrücke aus dem abgelaufenen Rennjahr und auch über positive und negative Erfahrungen.

Titel-Bild zur News: Pepe Oriola

Pepe Oriola fuhr 2011 eine starke erste Rennsaison in der Tourenwagen-WM

Frage: "Pepe, deine erste WTCC-Saison ist beendet. Wie beurteilst du dieses Rennjahr?"
Pepe Oriola: "Für mich war es ein richtig gutes Jahr. Ich hatte einige gute Ergebnisse. Leider waren der Motor und das Auto aber nicht ganz auf Topniveau. Wenn ich in den Rennen einmal keine technischen Probleme hatte, war ich sehr gut unterwegs, denke ich."

"In Zolder lag ich beispielsweise an fünfter Stelle, als es technische Schwierigkeiten gab. In Budapest fuhr ich ebenfalls auf Rang fünf, als ich von Dahlgren von der Strecke gedrückt wurde. In Oschersleben und Valencia landete ich jeweils auf dem siebten Platz. Ich stand auch ein paar Mal auf dem Treppchen der Privatiers."

"Hinzu kam der zweite Rang beim europäischen Tourenwagen-Cup. Insgesamt war es also eine gute Saison für mich. Auch, weil ich in Schanghai zum Beispiel an Q2 teilnehmen konnte. Ich lernte sehr viel und konnte mich gut entwickeln, viele Erfahrungen sammeln. Ich bin jetzt sicherlich reifer als zu Beginn. Das wird sich 2012 bestimmt bezahlt machen."

Frage: "In welchen Bereichen konntest du 2011 am meisten dazulernen? Wobei gelangen dir die größten Fortschritte? Beim Zweikampf vielleicht?"
Oriola: "Nein, nein. Mit den Duellen kam ich schon immer gut klar. Das war es also nicht. Für mich war vor allem die Qualifikation ziemlich schwierig. Es war halt so, dass die meisten Piloten die Strecken schon kannten. Sie wussten darüber hinaus, wie sie ihre frischen Reifen einsetzen mussten, um über eine schnelle Runde eine gute Leistung abrufen zu können."

"Das war nicht einfach. Hin und wieder fuhr ich auch erst in der Qualifikation mit neuen Pneus. Da war es schwierig, zu wissen, wie diese Reifen reagieren würden. Im kommenden Jahr werde ich dann auf jeder Strecke aber einen Anhaltspunkt haben, was ich wie anstellen muss. Dann kann ich schneller sein. Außerdem hat noch niemand gleich in seinem ersten Jahr den Titel geholt."

Frage: "Was war dein Saison-Höhepunkt 2011?"
Oriola: "Es stimmte mich sehr zufrieden, in Schanghai den fünften Platz in Q1 zu belegen. Unterm Strich war ich in diesem Jahr aber oft nicht gerade mit Glück gesegnet. Meist hatte ich irgendwelche Probleme, wenn ich gerade einmal eine gute Position belegte. Das ist aber auch eine gute Art der Vorbereitung auf 2012. Hoffentlich habe ich dann allerdings nicht gar so viel Pech."

Frage: "Du wirst die kommende Saison bei Sunred verbringen, also bleibt für dich gewissermaßen alles beim Alten..."
Oriola: "Ja. Sunred wird 2012 einige Fortschritte auf Seiten des Motors machen. In diesem Jahr stand auch die Entwicklung des 1,6-Liter-Turbomotors auf dem Programm. Chevrolet hatte noch vor dem Saisonauftakt 4.500 Testkilometer absolviert. Unser Auto war aber ebenfalls nicht schlecht. Es ist sicherlich nicht so, dass es uns an PS gemangelt hätte."