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  • 03.06.2012 14:28

  • von Stefan Ziegler

Muller macht das Rennen

Weltmeister Yvan Muller (Chevrolet) siegte im ersten Rennen von Portugal vor Gabriele Tarquini (Lukoil) und Rob Huff (Chevrolet) - Ford im Nirgendwo

(Motorsport-Total.com) - Der Weltmeister hat sich wieder einmal durchgesetzt: Yvan Muller (Chevrolet) fuhr im ersten Rennen von Portugal souverän zum Sieg, sicherte sich damit bereits seinen sechsten Saisonerfolg und baute natürlich auch seine Führung in der WM-Gesamtwertung aus. Zu verdanken hat er diesen erneuten Triumph einem mutigen Manöver in Kurve eins, bei dem er Gabriele Tarquini (Lukoil) überholte.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller entstieg seinem Chevrolet Cruze 1,6T nach Lauf eins als Sieger

Letzterer hatte beim fliegenden Start die Innenbahn genommen und schien damit eigentlich besser positioniert zu sein, doch Muller holte außen Schwung und ging noch in der ersten Ecke an seinem Rivalen vorbei. Dabei bewegte sich der Chevrolet-Fahrer - zumindest laut Aussage von Tarquini - abseits der Strecke. Die Rennleitung griff jedoch nicht ein. Elf Runden später war Muller der Sieger.

Tarquini geriet seinerseits zwar unter Druck von Rob Huff (Chevrolet), aber die Positionen blieben bestehen. Hinter dem Spitzentrio ging es indes mitunter recht turbulent zur Sache, denn speziell die Positionen in der Privatierwertung waren hart umkämpft. In dieser Kategorie siegte Norbert Michelisz (Zengö) vor Alberto Cerqui (ROAL) und Pepe Oriola (Tuenti). Ford und Lada verfehlten die Top 10.

Menu pflügt durch das Feld nach vorn

Doch der Reihe nach: Direkt nach dem Start, der an der Spitze für eine frühe Entscheidung gesorgt hatte, setzte sich die Spitzengruppe um Muller, Tarquini und Huff sogleich vom Rest des Feldes ab, wobei Huff frühzeitig mit seinen Attacken begann. Alain Menu (Chevrolet) stichelte ebenfalls und schickte Aleksei Dudukalo (Lukoil) in einen Quersteher, der noch in Runde eins Folgen haben sollte.

Offensichtlich aus seinem Rhythmus gebracht, übertrieb es Dudukalo im zweiten Sektor und rutschte von der Bahn. Als er sich wieder in den Verkehr auf der Strecke einfädeln wollte, übersah er den mit viel Tempo heranrauschenden Gabor Weber (Zengö) und die beiden kollidierten. Sowohl Dudukalo als auch Weber strandeten im Kiesbett und mussten ihr Rennen wenig später an der Box aufgeben.

Als nächstes sorgte erneut Menu für Action: In Runde drei ging er auf der Zielgeraden ohne viel Federlesen an Cerqui vorbei, der wiederum zwei Kurven danach auch von Alex MacDowall (Bamboo) überholt wurde. Nur eine Runde später musste sich Tiago Monteiro (Tuenti) an gleicher Stelle Menu geschlagen geben. In Umlauf sechs schnappte sich Menu schließlich auch Coronel und war Fünfter.


Die Rennen in Portimao

Engstler sieht das Ziel im Mittelfeld

Dabei blieb es aber, denn Muller, Tarquini, Huff und Michelisz waren dem Feld bereits zu weit enteilt. Hinter Menu hielt das Hauen und Stechen allerdings an: Cerqui boxte sich in einer Kampfgruppe um Stefano D'Aste (Wiechers), MacDowall und Oriola durch, während direkt dahinter James Thompson (Lada) auf seine Chance lauerte. Eine Runde vor Rennende war aber Schluss: Der Lada schied aus.

Bis dahin hatte Thompson den soliden zwölften Rang belegt und hatte sich somit deutlich besser verkauft als die beiden Ford-Piloten Tom Chilton (Aon) und James Nash (Aon), die aus der letzten Startreihe losgefahren waren. Nash gab nach einem Techtelmechtel im Hinterfeld an der Box auf, Chilton kreuzte als letztes noch fahrendes Auto die Ziellinie - kein gutes Ergebnis für das Aon-Team.

Auch Franz Engstler (Engstler), der einzige Deutsche im Feld, hatte nach einem schwierigen Qualifying seine Mühe. In Runde acht ging er an Darryl O'Young (Special Tuning) vorbei und holte sich Platz zwölf und damit den sechsten Klassenrang hinter Michelisz, Cerqui, Oriola, MacDowall und D'Aste. Und mit diesem Manöver waren die Positionen im Mittelfeld auch größtenteils bezogen.


Fotos: WTCC in Portimao


Vorn tat sich nichts mehr, sodass Muller ungefährdet als Erster abgewinkt wurde und den Sieg seiner Tochter widmen konnte, die just am Sonntag Geburtstag feiert. Sie darf sich zudem darüber freuen, dass ihr Vater seinen WM-Vorsprung weiter ausgebaut hat. Positiv war darüber hinaus: Die Reifen hielten der Belastung von Portimao stand, auch wenn die Fahrer extrem vorsichtig sein mussten.