Monteiro: "Einfach unglaublich!"

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner Pole-Position liebäugelte Tiago Monteiro (SR) durchaus mit dem Sieg bei seinem Heimrennen, doch verschreien wollte der 33-Jährige noch nichts. Kaum 24 Stunden später durfte sich der portugiesische Rennfahrer von seinen Fans in Portimão für einen lupenreinen WTCC-Sieg feiern lassen. Entsprechend emotional zeigte sich Monteiro auf der anschließenden Pressekonferenz.

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Ein Gruß an die Fans: Tiago Monteiro siegte beim ersten WM-Lauf in Portimão

"Einfach unglaublich. Wenn man sich einen Rennsieg aussuchen könnte, dann möchte man am liebsten vor heimischem Publikum gewinnen", sprudelt es aus dem SR-Piloten heraus. "Das Wochenende hat prima für uns begonnen, weil wir die Pole-Position erzielten. Uns war aber klar: Das Rennen würde sehr hart werden. Mir sind prompt auch hin und wieder einige Fehler unterlaufen."#w1#

Monteiro schwärmt vom Publikum in Portimão

"Hinzu kam, dass es sehr heiß war. Die Vorderreifen hatten wirklich schwer zu kämpfen", gibt der frischgebackene Rennsieger zu Protokoll und fügt hinzu: "Es ging im Prinzip darum, weniger Fehler zu machen als meine Verfolger, und darum, einen guten Rhythmus zu finden und diesen zu behalten."
Und diese Vorgaben setzte Monteiro hervorragend um - der erste Saisonsieg war der verdiente Lohn.

Eben diesen möchte Monteiro aber nicht für sich alleine beanspruchen: "Vielen Dank an alle - danke an SEAT und danke vor allem an mein Team. Sie haben eine großartige Leistung vollbracht. Danke auch an die vielen Fans an der Strecke. Ein tolles Publikum", schwärmt der WM-Routinier. "Diesen Sieg möchte ich meinen beiden Kindern widmen, die erstmals mit mir an der Strecke sind."

"Außerdem widme ich diesen Sieg dem jungen Afonso Couto, der kürzlich eine Leukämie-Operation über sich ergehen lassen musste. Dir wünsche ich alles Gute, Afonso. Erhole dich gut", so Monteiro, der sich bereits seit Saisonbeginn für eine Knochenmark-Spende für den Sohn von Rennfahrer André Couto stark macht, indem er entsprechende Aufkleber auf seinem SEAT León TDI Auto anbrachte.

Muller setzt Monteiro gewaltig unter Druck

In Portimão stand allerdings weniger die schiere Kraft im Vordergrund, sondern das schwarze Gold, wie Monteiro erläutert: "Die Reifen haben sehr stark nachgelassen, doch das Auto war dennoch schnell. Speziell in den ersten Runden konnte ich einen Vorsprung aufbauen. Dann setzte allerdings schon der Reifenverschleiß ein und die Pneus verloren spürbar an Leistung", meint Monteiro.

"Das kam etwas eher als erwartet, vielleicht waren die Temperaturen doch einen Tick höher. Dadurch wurde es sehr schwierig für uns und ich beging einige Fehler, wodurch Yvan aufholte. Auf einmal stand ich unter Druck", erklärt der 33-Jährige. "Wenn du jemanden direkt an deiner Stoßstange hast, ist das niemals angenehm. Unterm Strich haben wir das Rennen aber trotzdem gewonnen."

"Ich war mir allerdings nicht sicher, wie viel Druck Yvan ausüben könnte. Als er mir auf die Pelle rückte, legte ich ebenfalls noch einen Zahn zu. Da konnte er nicht mithalten. Ich konnte dieses höhere Tempo zwar nicht über das gesamte Rennen hinweg an den Tag legen, aber wenigstens für ein bis zwei Runden", so Monteiro. "Dadurch konnte ich immer wieder eine kleine Lücke aufbauen."

Zum Schluss bewegte sich die vierköpfige Spitzengruppe - neben Monteiro und Muller waren auch Gabriele Tarquini (SR) und Augusto Farfus (BMW Team RBM) ganz vorne mit dabei - innerhalb von wenigen Zehnteln um den Kurs. Und Monteiro gesteht: "Erst im letzten Umlauf fühlte ich mich sicher. Und ich könnte mir keinen besseren Ort für diesen Sieg wünschen" - es ist sein dritter WTCC-Erfolg.