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Mehdi Bennani: Premieren-Pole dank roter Flagge?

Während Mehdi Bennani über seine erste WTCC-Pole jubelt, glaubt Jose-Maria Lopez, dass die Unterbrechung von Q3 dem Marokkaner in die Karten gespielt hat

(Motorsport-Total.com) - Mehdi Bennani (SLR-Citroen) trug sich am Freitag auf dem Losail International Circuit in Katar als 24. in der Geschichte der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in die Liste der Fahrer ein, die sich im Qualifying eine Pole-Position sichern konnten. Der Marokkaner war im Einzelzeitfahren Q3 als erster Fahrer gestartet, und keiner der vier Rivalen konnte seine Zeit unterbieten.

Titel-Bild zur News: Mehdi Bennani

Erste WTCC-Pole: Mehdi Bennani durfte nach dem Qualifying jubeln Zoom

"Meine erst Pole-Postion, und das bei meinem zweiten Heimrennen. Sehr schön", freut sich Bennani, der seine Runde in Q3 als "magisch" bezeichnet. "Der erste und zweite Sektor waren der Schlüssel. Mein Ingenieur hat mir sehr geholfen, als er mir sagte, dass ich nichts zu verlieren und nichts zu gewinnen habe. Andere Fahrer haben Fehler gemacht, und wir haben davon profitiert und stehen auf der Pole."

Nachdem Q3 nach dem Unfall des nach Mehdi Bennani gestarteten Norbert Michelisz (Honda) für längere Zeit unterbrochen werden musste, gelang es im Anschluss weder Thed Björk (Volvo) noch Yvan Muller noch Jose-Maria Lopez (beide Citroen), die Zeit des Marokkaners zu unterbieten. Alle drei waren zu Beginn der Runde schneller als Bennani, verloren dann aber im letzten Sektor die entscheidende Zeit.

Dafür macht Lopez die Unterbrechung nach dem Unfall von Michelisz verantwortlich. "Ich denke in den 30 Minuten Unterbrechung hat sich die Strecke stark verändert", meint der Weltmeister. Während dieser Zeit setzte in Losail die Dämmerung ein, zudem kam Wind auf, was die Strecke in der Tat verändert haben könnte. "Als ich sah, dass ich vier Zehntelsekunden vorne lag, war ich zuversichtlich und haben nicht zu viel probiert, aber dann habe ich das Auto aus der Kontrolle verloren", sagt Lopez.

Auch Björk machte im letzten Sektor der Strecke einen Fehler. "Ich habe alles gegeben - vielleicht ein bisschen zu viel. Ich denke, dass ich in Kurve 15 einen Fehler gemacht habe. Dort habe ich Zeit verloren, weil das Auto nicht wie erwartet reagiert hat", sagt der Volvo-Pilot. "Als ich sah, dass ich hinter Mehdi lag, dachte ich: Das war es. Aber als dann Yvan und Lopez auch einen Fehler machten, habe ich mich geärgert, dass ich mit nur vier Hundertstelsekunden auf Platz zwei lag."


Fotos: WTCC in Losail


Den im Medienzentrum spontan aufkommenden Verdacht, Muller und Lopez hätten ihrem Markenkollegen Bennani die Premierenpole bei ihrer Abschiedsvorstellung in der WTCC geschenkt, weist der Argentinier entschieden zurück. "Das war eine der Pole-Postions, die ich am meisten wollte", versichert Lopez. "Ich war richtig wütend auf mich selbst, als ich aus dem Auto ausgestiegen bin."