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  • 03.01.2012 14:26

  • von Stefan Ziegler

Lottis Wunsch für 2012: Sechs Marken und 26 Fahrzeuge

Neue Marken, mehr Teams und noch internationaler: WM-Promoter Marcello Lotti möchte die WTCC-Saison 2012 zu einem echten Rennspektakel machen

(Motorsport-Total.com) - Die Tourenwagen-WM startet in knapp sieben Wochen in ihre bereits achte Saison und Serienchef Marcello Lotti ist fest entschlossen, das Jahr 2012 zu einem Erfolg für seine Meisterschaft zu machen. Der Italiener peilt ein Starterfeld von 26 Fahrzeugen an und schickt die WTCC in fünf Kontinenten auf Punktejagd, außerdem kann Lotti in Ford eine neue Marke vermelden. Die Zeichen stehen also gut.

Titel-Bild zur News: Marcello Lotti

Marcello Lotti in der Startaufstellung: Bald sollen dort mehr als 26 Fahrzeuge stehen

Davon zeigt sich Lotti im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' überzeugt: "2012 sind weitere Marken in der WTCC vertreten. Das ist eine tolle Motivation, denn früher oder später werden wir wieder einen richtig spannenden Wettbewerb haben", sagt der WM-Promoter. 2010 und besonders 2011 hatte Chevrolet die Konkurrenz klar in den Schatten gestellt, bald könnte es mehr Gegenwind geben.

Weitere Hersteller sind erwünscht

Darauf setzen selbst die mittlerweile erfolgsverwöhnten Titelverteidiger um Chevrolet-Sportchef Eric Neve. "Wir müssen verbindliche Zusagen von weiteren Herstellern bekommen. Das braucht diese Meisterschaft - und zwar dringend", erklärt der Franzose. In der Tourenwagen-WM habe man eine sehr gute Plattform, die es auszubauen gelte - auch mit tollen Rennevents wie in Budapest 2011.

"Dort wurde deutlich, was man mit einer guten Promotion erreichen kann", meint Neve im Hinblick auf die vollen Zuschauerränge und die über 75.000 Fans an der Strecke. Gratistickets hatten damals ihr Übriges getan, doch von einer solchen Kulisse träumt jede Werbeabteilung eines Autoherstellers. "Wir sollten nun versuchen, dieses Ergebnis zu reproduzieren und danach weitere Stufen zu erklimmen."

Norbert Michelisz, Alain Menu

Auf dem Hungaroring fuhr die WTCC bei ihrer Premiere dort vor vollen Rängen Zoom

Eine dieser von Neve genannten Stufen ist sicherlich, das Starterfeld der WTCC zu vergrößern und weitere Teams anzulocken. Lotti pflichtet bei: "Die Vielfalt sollte möglichst groß sein, doch daran arbeiten wir." Die Verhandlungen mit der Marke Ford, die 2012 durch privat eingesetzte Fahrzeuge in der Tourenwagen-WM vertreten sein wird, fanden im vergangenen Jahr einen positiven Abschluss.

Sind 2012 sechs Marken am Start?

Lada signalisierte dieser Tage ebenfalls, erneut in der WTCC fahren zu wollen. Einzig Volvo ziert sich noch, eine Verlautbarung zum weiteren Engagement in der Tourenwagen-WM abzugeben. Insgesamt zeigt sich Lotti aber zuversichtlich: "Mein Wunsch wäre, etwa 26 Rennwagen von mindestens sechs Marken in der Startaufstellung zu haben. Ich denke, das ist nicht zu hoch gegriffen", sagt der Italiener.

"Für die nahe Zukunft dürfte dieses Szenario realistisch sein." In der Tat, denn sollte neben BMW, Chevrolet, Ford, Lada und SEAT auch Volvo mit von der Partie sein, hätte Lotti sein Ziel erreicht - zumal neue Rennställe großes Interesse an der WTCC zu haben scheinen: "Einige Teams aus nationalen Serien denken darüber nach, unserer Meisterschaft beizutreten", erläutert Lotti.

James Thompson, Kirill Ladygin

Die russische Marke Lada möchte 2012 zwei Evaluationseinsätze absolvieren Zoom

So zum Beispiel die Mannschaft von Special Tuning aus Großbritannien, die 2012 eines oder zwei SEAT-Autos an den Start bringen möchte. Lotti will angesichts dessen aber nicht die Basis der bestehenden Teams aus den Augen verlieren: "Sie sind das Fundament unserer Serie. Unsere Rennställe und unsere Privatiers liegen uns am Herzen. Wir unterstützen sie, wo wir nur können."