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Hilfe für Privatiers: WTCC sieht Hersteller in der Pflicht

Berater Eric Neve fordert von den Herstellern in der WTCC eine größere Unterstützung von Privatteams: "Citroen sollte mehr Kundenautos anbieten"

(Motorsport-Total.com) - Sie machen die Hälfte des Fahrerfeldes aus, sind seit jeher das Rückgrat der Meisterschaft, haben jedoch aktuell einen schweren Stand denn je: Die privaten Teams in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC). Diese Entwicklung bereitet auch den Serienchefs Sorgen, weshalb WTCC-Berater Eric Neve im Interview mit 'TourenCarTimes' mahnt: "Wir müssen den Privatteams helfen, das ist oberste Priorität."

Titel-Bild zur News: Hugo Valente

Die WTCC will Privatteams wie Campos und Münnich mehr besser unterstützen Zoom

Und hier sieht der früherer Chevrolet-Teamchef, der seit Anfang 2014 für die Serie arbeitet, vor allem die Hersteller in der Pflicht. "Citroen sollte mehr Kundenautos anbieten, was aber auch für Honda gilt", so Neve. Aktuell sind beide Hersteller mit nur je einem Fahrzeug in der Privatfahrerwertung vertreten. Das Gros der Privatfahrer ist in von RML entwickelten Chevrolet Cruze unterwegs.

"Außerdem ist wäre es wichtig, Teams wie Nika zurückzubringen", so Neve. Das schwedisch Team hatte in dieser Saison einen Honda Civic für Rickard Rydell und Nestor Girolami eingesetzt, nahm aber nur an fünf der bisher elf Rennwochenenden teil. Seit der Sommerpause ist von Nika gar nichts mehr zu sehen, nach teils fadenscheinigen Begründungen wurde die Absage der Rennen in Thailand gar nicht mehr kommuniziert - den Schweden ist schlicht das Geld ausgegangen.

Für die Privatteams ist es schwierig, zahlungskräftige Sponsoren zu finden, denn mit sportlichen Erfolgen können sie nur noch selten glänzen. War es jahrelang möglich, mit einem gut geführten Privatteam wie Engstler oder Proteam auch um Gesamtsiege zu fahren, hat sich das Bild seit der Einführung des TC1-Reglements Anfang 2014 deutlich gewandelt. Nur vier von 46 Rennen wurden seitdem von einem Privatier gewonnen.


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Positiver Lichtblick in Sachen Privatiers ist aktuell vor allem Lada, die drüber nachdenken, den Vesta zukünftig auch an Kundenteams zu verkaufen. "Das hängt natürlich davon ab, wie konkurrenzfähig sie sein werden. Sie haben aber die richtigen Schritte unternommen, um das Auto zu verbessern. Daher bin ich mir sicher, dass der Vesta für Kunden interessant sein wird", so Neve.