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  • 30.06.2012 13:44

  • von Stefan Ziegler

Der Rennwagen: Nur ein Auto oder doch etwas mehr?

Büro, beste Freundin, technische Spielerei oder einfach nur ein Auto: Welche Gefühle hegt ein Rennfahrer eigentlich für sein Fahrzeug?

(Motorsport-Total.com) - Männer und ihre Spielzeuge: Die Beziehung zwischen Rennfahrer und Rennwagen scheint eine ganz besondere zu sein. Dies ist vor allem nach einem erfolgreichen Rennen zu beobachten, wenn Piloten ihre Fahrzeuge regelrecht liebkosen. Ein intensiver Kuss auf die Motorhaube, ein kleiner Klaps aufs Dach oder einfach nur eine Streicheleinheit - aber ist der Rennwagen wirklich mehr als nur ein Auto?

Titel-Bild zur News: Robert Huff

Die Beziehung zwischen Rennfahrer und Rennwagen kann etwas Besonderes sein

Einer, der das auf jeden Fall wissen muss, ist Gabriele Tarquini (Lukoil). Der 50-jährige Italiener zählt zu den erfahrensten Piloten im WTCC-Starterfeld und hat in den vergangenen Jahrzehnten wahrhaft viele unterschiedliche Fahrzeuge pilotiert. Mit einem davon muss er einfach etwas mehr verbunden haben als mit anderen. Doch weit gefehlt: "Es ist einfach nur ein Auto", sagt Tarquini überraschend.

Für den Weltmeister von 2009 kommen da einfach keine speziellen Gefühle auf, wenn er an seinen Rennwagen denkt. "Ich verbinde wirklich keine besonderen Emotionen damit", meint er. Auch, weil er in seiner Zeit als SEAT-Werksfahrer oft mit unterschiedlichen Chassis an den Start ging, was eine enge Bindung zum Fahrzeug seiner Meinung nach ausschloss. Nun ist das aber ein bisschen anders.

Und dahinter steckt doch etwas mehr, wie Tarquini mit einem breiten Grinsen gesteht: "In den Jahren 2008, 2009, 2010 und 2011 war ich jeweils mit nur einem Chassis am Start. Die Beziehung zwischen Fahrer und Fahrzeug war da durchaus so etwas wie eine Ehe." Einen Namen hat er seinem Auto aber trotz aller Verbundenheit nicht gegeben. Rob Huff (Chevrolet) scheint da ähnlich gestrickt zu sein.

"Ich gebe meinem Rennwagen keinen Namen", erklärt der britische Rennfahrer, spricht von seinem Fahrzeug allerdings stets, als wäre es seine beste Freundin. "Es ist natürlich immer eine Sie", sagt Huff. Was offenbar eine spezielle Behandlung erfordert: "Manchmal musst du sehr zärtlich mit ihr umgehen, manchmal braucht sie aber auch einen Klaps auf ihr Hinterteil, damit sie sich benimmt."

Ein bisschen "Randy Mandy" - so nannte Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel eines seiner Red-Bull-Autos - scheint also doch in jedem Rennwagen zu stecken, allerdings nicht für Tiago Monteiro (Tuenti). "Ich denke nicht so über mein Auto", sagt der Portugiese und merkt an: "Einen Namen habe ich den Fahrzeugen auch noch nie gegeben. Der Eine tut das, der Andere nicht." So ist das also ...

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