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  • 01.01.2012 15:31

  • von Stefan Ziegler

Das neue Rennjahr stellt sich vor

An der Schwelle zur neuen Saison informiert 'Motorsport-Total.com' über die wichtigsten Neuerungen und Änderungen in der WTCC

(Motorsport-Total.com) - 70 Tage vor dem ersten Rennen des Jahres konzentrieren sich Fahrer und Teams der WTCC voll und ganz auf den bevorstehenden Saisonbeginn. 2012 bestreitet die Tourenwagen-WM ihre achte Saison und wird dabei insgesamt zwölf Rennstrecken auf fünf Kontinenten besuchen: Neben Asien, Europa und Südamerika stehen in diesem Jahr erneut Afrika sowie erstmals Nordamerika auf dem Programm.

Titel-Bild zur News: Start in Curitiba 2011

In genau 70 Tagen beginnt die neue Saison zur Tourenwagen-Weltmeisterschaft

Aller Voraussicht nach werden dabei mindestens fünf Marken auf den Plan treten und wieder ein Feld von mehr als 20 Fahrzeugen an den Start bringen. Allerdings unter einem an mehreren Stellen leicht modifizierten Reglement, das erst vor Kurzem endgültig verabschiedet wurde. 'Motorsport-Total.com' nennt die wichtigsten Neuerungen und gibt einen Überblick über die Änderungen zur neuen Saison.

Vier neue Rennstrecken im Kalender
Die traditionellen Motorsport-Nationen Deutschland und Großbritannien sind 2012 nicht mehr Teil des WTCC-Rennplans - der Salzburgring (Österreich) ist der einzige Event im deutschsprachigen Raum. Außerdem werden erstmals der Infineon Raceway in Sonoma (USA) sowie der Shanghai International Circuit (China) angesteuert. Eine Strecke für die Premiere in Argentinien wurde noch nicht benannt.

Welche Marken sind 2012 mit dabei?
Chevrolet bringt auch im neuen Rennjahr ein Werksteam an den Start, BMW und SEAT werden 2012 erneut durch ihre zahlreichen Kundenteams im Starterfeld vertreten sein. Ob Volvo das WTCC-Projekt fortsetzt, ist noch nicht bekannt. Ford steigt indes auf privater Ebene und mit mehreren Fahrzeugen zu und auch Lada möchte bei mindestens zwei Gelegenheiten wieder in der Tourenwagen-WM fahren.

Ford

Ford stößt 2012 voraussichtlich mit zwei bis drei Autos zum WTCC-Starterfeld Zoom

Der 1,6-Liter-Turbomotor ist ab sofort Pflicht
Die Einführung des neuen 1,6-Liter-Turbomotors erfolgte bereits 2011, sodass diese Technik 2012 als etabliert gilt und verpflichtend für alle Teilnehmer ist. Fahrzeuge nach altem Motorenreglement dürfen maximal einzelne Gaststarts absolvieren, Autos mit nationaler Homologierung können ebenfalls zum Rennbetrieb zugelassen werden. Entscheidungen in dieser Sache trifft das Tourenwagen-Komitee.

Motorwechsel sind tabu
Gestattete das Reglement im vergangenen Jahr pro Fahrzeug noch einen Motorwechsel, so ist der Austausch des Aggregats ab dieser Saison tabu: Je Pilot und Rennjahr ist ab 2012 nur ein Triebwerk zugelassen. Sollte dennoch ein Motorwechsel durchgeführt werden, wird der betreffende Fahrer ans Ende der Startaufstellung versetzt. 2012 ist die Anzahl der Turbolader pro Pilot auf sechs limitiert.

Maximal fünf Reifensätze pro Wochenende
In dieser Saison stehen den Fahrern pro Rennevent maximal fünf Reifensätze zur Verfügung, wovon jedoch nur maximal zwölf Pneus neu sein dürfen. Ein Pilot kann sich Reifensätze aufsparen und an einem anderen Wochenende zum Einsatz bringen. Für nasse Bedingungen sind je Fahrer vier Sätze Regenpneus reserviert, Intermediates gibt es nicht. Exklusiver Reifenlieferant ist weiterhin Yokohama.

Yokohama-Reifen

Yokohama rüstet die Tourenwagen-WM auch 2012 mit Slicks und Regenreifen aus Zoom

Die Startnummern wandern ins Seitenfenster
Die Optik der Rennwagen verändert sich: Um den Sponsoren der Teams auf den Flanken der Autos noch mehr Platz einzuräumen, wandern die Startnummern der Piloten von den Vordertüren auf die hinteren Seitenfenster. Dort werden die Nummern - ähnlich wie im Rallyesport - über dem Namenszug des jeweiligen Fahrers zu sehen sein. Alle weiteren Kennzeichnungen bleiben indes unverändert.

Erstmals Punkte im Qualifying
Der "Glücksfaktor" in der Qualifikation soll weiter eingedämmt und schnelle Rundenzeiten sollen wieder belohnt werden: 2012 rücken insgesamt zwölf Fahrzeuge in die zweite Qualifying-Einheit (Q2) vor, in der die besten Startplätze für das erste Rennen ausgefahren werden. Die fünf besten Piloten dieser Session werden im Anschluss mit WM-Punkten nach dem Schema 5-4-3-2-1 belohnt.

Die Startaufstellung basiert auf Q2
Die Startaufstellung zum ersten Rennen eines Wochenendes basiert 2012 auf den kombinierten Ergebnissen von Q1 und Q2. Maßgeblich dafür sind die jeweils herausgefahrenen Positionen. Beim zweiten WM-Lauf werden die Top 10 aus Q2 in umgekehrter Reihenfolge an den Start geschickt. Der zum "Zocken" verleitende Modus von 2011 wurde also bereits nach einem Jahr wieder ad acta gelegt.

Start in Zolder 2011

Die Startaufstellung wird in diesem Jahr in Q2 festgelegt - dabei gibt's auch Punkte Zoom

Die Renndistanz wird vergrößert
Bislang wiesen die Sprintrennen der WTCC eine maximale Distanz von rund 50 Kilometern auf. Diese wird in diesem Jahr etwas verlängert. Künftig führt ein WM-Lauf über mindestens 50 und maximal 60 Kilometer. Die Verantwortlichen erhoffen sich davon ein noch attraktiveres Renngeschehen auf der Strecke. Die jeweilige Renndistanz wird von Kurs zu Kurs gesondert festgelegt und kommuniziert.

Ein Berater für die Rennkommissare
Die Rennleitung der WTCC erhält in diesem Jahr die Unterstützung eines erfahrenen Tourenwagen-Piloten, der die Regelwächter in strittigen Fragen beraten und ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen soll. Dieser unabhängige Experte fungiert somit als Assistent der Rennkommissare, besitzt allerdings kein Stimmrecht. Ein ähnliches System wird bereits erfolgreich in der Formel 1 angewendet.

Drei Verwarnungen = eine Strafversetzung
"Gelbe Karten" bleiben ab 2012 nicht ohne Folgen: Wiederum in Anlehnung an die Formel 1 führt die Tourenwagen-WM in diesem Jahr eine neue Regeln ein, wonach Verwarnungen eine Bestrafung nach sich ziehen können. Kassiert ein Fahrer aufgrund von fahrerischen Delikten im Saisonverlauf drei Verwarnungen durch die Rennleitung, wird er im darauf folgenden WM-Lauf nach hinten strafversetzt.

Alain Menu

Wer mehrmals für Zwischenfälle verwarnt wird, riskiert 2012 eine Startplatz-Strafe Zoom

Die Berechnung der Zusatzgewichte wird vereinfacht
Das Kompensationsgewicht der WTCC ist eine Wissenschaft für sich, doch 2012 soll ein etwas einfacher Modus zur Anwendung kommen. Maßgeblich sind allerdings weiterhin die Rundenzeiten aus Qualifikation und Rennen, wobei die beiden besten Marken-Vertreter in Betracht gezogen werden. Ein Automodell kann maximal 40 Kilogramm Zuladung oder eine Erleichterung um 20 Kilogramm erhalten.

Was ist los auf dem Fahrermarkt?
Offiziell bestätigt sind bislang lediglich die drei Chevrolet-Piloten Rob Huff, Alain Menu und Yvan Muller. Franz Engstler (Engstler/BMW) wird voraussichtlich auch 2012 ins Lenkrad greifen, ebenso Pepe Oriola (Sunred/SEAT), der jüngste WTCC-Pilot aller Zeiten. Aufgrund des Saisonstarts in Europa könnten sich die weiteren Fahrerverhandlungen in diesem Jahr noch ein bisschen hinziehen...

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