BMW: 320 TC nicht mehr als Flaggschiff im Kundensport?
Der BMW 320 TC scheint bei der Beliebtheit auf der Strecke mehr und mehr vom BMW Z4 GT3 abgelöst zu werden: "Es ist ein Wandel zu beobachten"
(Motorsport-Total.com) - Drei WM-Titel, die meisten Siege, die meisten schnellsten Runden und die meiste Zeit an der Spitze des Feldes: Der BMW 320 hat der WTCC in den vergangenen Jahren seinen Stempel aufgedrückt. Jedes der bisher drei Fahrzeugmodelle wusste zu überzeugen. Seinen Status als Flaggschiff im Kundensport-Programm von BMW droht der erfolgreiche Rennwagen aber allmählich zu verlieren.
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Franz Engstler fuhr 2011 den ersten Sieg für den BMW 320 TC in der WTCC ein
Dabei ist und bleibt der BMW 320 TC, wie das aktuelle Modell genannt wird, ein "sehr wichtiges Rennfahrzeug" für den bayerischen Konzern, erklärt BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt. Das Auto habe stets durch seine große Vielseitigkeit brilliert. "Das Konzept des S2000-Reglements hat es möglich gemacht, den BMW 3er in unzähligen Rennserien inklusive der WTCC einzusetzen."
"Deshalb war das Auto sowohl für Kunden als auch für uns besonders attraktiv. Vom BMW 320 TC, seine Vorgänger 320si und 320i eingeschlossen, konnten wir binnen zehn Jahren knapp 200 Exemplare verkaufen - diese Zahl spricht für sich", meint Marquardt, merkt aber an: "Derzeit ist ein Wandel zu beobachten." Das S2000-Regelwerk sei nun nicht mehr so allgegenwärtig wie früher.
"Einige zentrale Serien, etwa in Großbritannien und Skandinavien, verabschieden sich vom S2000-Reglement. Gleichzeitig wächst der Zuspruch für Meisterschaften nach GT3-Reglement", beschreibt Marquardt die Veränderungen im Motorsport aus seiner Sicht. BMW reagiert darauf: "Wir tragen dieser Entwicklung mit unserem verstärkten Engagement mit dem BMW Z4 GT3 Rechnung."
Der BMW 320 TC mag damit zwar nicht mehr die uneingeschränkte Nummer eins im Kundensport-Programm von BMW darstellen, wird aber deswegen noch lange nicht eingemottet. "Wir werden den BMW 320 TC auch 2012 auf gewohnt hohem Niveau im vollen Umfang technisch betreuen", erläutert Marquardt. Einen Werkseinsatz in der Tourenwagen-WM gibt es aber auch in diesem Rennjahr nicht.
Stattdessen sollen die zahlreichen Privatfahrer für weitere Erfolge sorgen. 2011 hatten Franz Engstler in Oschersleben und Tom Coronel in Suzuka triumphiert - der 320 TC ist also ein Siegerauto. Das muss er auch sein, meint Marquardt. "Wo BMW im Motorsport antritt, wollen wir um Siege und Titel mitkämpfen. Das erwarten die Kunden von uns, und diesen Anspruch stellen wir auch an uns selbst."
