powered by Motorsport.com
  • 31.05.2016 20:47

Yokohama will Reifenschäden vom Nürburgring aufklären

Nach dem Reifendrama beim WTCC-Rennen an der Nordschleife steht Lieferant Yokohama in der Kritik - gründliche Untersuchung angekündigt

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Nach einer Reihe von Reifenschäden am WTCC-Wochenende am Nürburgring hat Reifenlieferant Yokohama angekündigt, die Vorfälle gründlich zu untersuchen. Viele Fahrer hatten sich während des Wochenendes kritisch über die Yokohama-Pneus geäußert, nachdem es zu einer Serie von heftigen Unfällen gekommen war - darunter der Crash des Führenden des ersten Rennens, Tiago Monteiro, nach einem Reifenschaden. Neben Monteiro flog im Eröffnungsrennen auch ROAL-Pilot Tom Coronel bei Höchstgeschwindigkeit ab, was Fragen nach der Sicherheit der Fahrer aufwarf.

Titel-Bild zur News: Reifen

Noch immer herrscht Rätselraten über die vielen Reifenschäden an der Nordschleife Zoom

"Die Bedingungen, um Rennen zu fahren, sind nicht sehr gut. Dieses Jahr ist irgendetwas mit den Reifen schiefgelaufen", kritisiert Lada-Pilot Gabriele Tarquini. "Wir haben versucht, mit den Yokohama-Verantwortlichen zu sprechen, damit die Probleme gelöst werden. Aber das sind sie nicht. Wir bräuchten spezielle Reifen, um am Nürburgring zu fahren."

Der Italiener zählt auf: "Am Donnerstag sind sieben Reifen explodiert, am Freitag vier oder fünf, am Samstag zwei - das ist nicht wirklich sicher." Nach Monteiros schwerem Unfall im Eröffnungsrennen stellte das Honda-Team seinen Piloten Norbert Michelisz und Rob Huff frei, das zweite Rennen auszulassen, falls sie es für zu gefährlich befunden hätten. Beide entschieden sich aber zu fahren und kamen letztlich auf die Ränge zwei und vier.

Ursachensuche: Unterschiede bei den Sätzen oder lag's am Setup?

"Hier gibt es offensichtlich viele Reifenschäden", sagt Huff. "Das muss nicht zwangsläufig am Reifen an sich liegen, sondern vielmehr an den Unterschieden zwischen den einzelnen Reifensätzen", so der Ansatz des Briten. "Honda sagte zu uns, wenn ihr fahren wollt, dann fahrt - wenn nicht, dann unterstützen wir euch dabei."

SLR-Pilot Tom Chilton ist hingegen der Meinung, dass die Reifenschäden mit den unterschiedlichen Abstimmungen der Autos zusammenhängen. Dass keiner der Citroen-Fahrer am Wochenende Problemen mit den Pneus bekam, erklärt er mit der konservativen Herangehensweise in Sachen Setup aufgrund der 80 Kilogramm Kompensationsgewicht an Bord. "Ich war konservativ bei meiner Abstimmung, deshalb konnten alle Citroen-Autos ins Ziel kommen."


WTCC Nürburgring: Huff und Valente crashen

Die "Grüne Hölle" zieht Rob Huff und Hugo Valente im ersten Freien Training die Zähne

"Alle anderen haben versucht, mit zu wenig Reifendruck mehr Grip zu bekommen und dann hat es die Reifen zerfetzt. Wir sind den Kompromiss eingegangen, weil wir sicherstellen wollten, dass die Reifen halten, gerade bei unserem Extra-Gewicht", führt Chilton aus. Hersteller Yokohama will die Probleme an der Nordschleife nun gründlich untersuchen. "Wir werden eine vollständige Überprüfung der Vorfälle vom Wochenende am Nürburgring einleiten. Die Sicherheit hat für Yokohama die oberste Priorität", so das Versprechen von Kommunikationschef David Oliva.