powered by Motorsport.com

Honda: Monteiro schreibt Motorsport-Geschichte

Tiago Monteiro führt nach seiner starken Vorstellung auf dem Slovakiaring als erster Portugiese eine FIA-Weltmeisterschaft an

(Motorsport-Total.com) - Tiago Monteiro war der große Gewinner des zweiten Rennwochenendes der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf dem Slovakiaring bei Pressburg. Mit dem Sieg im Eröffnungsrennen und Platz zwei im Hauptrennen gewann der Portugiese 43 Punkte und führt nach vier von 24 Saisonrennen erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung der WTCC an. Und nicht nur das: "Ich bin der erste portugiesische Fahrer, der jemals eine FIA-Weltmeisterschaft angeführt hat. Darüber freue ich mich wirklich sehr."

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Tiago Monteiro bejubelt das beste WTCC-Wochenende seiner Karriere Zoom

Und fast hätte sich Monteiro auch in die Geschichtsbücher der WTCC eintragen können. "Ich habe im Hauptrennen den Sieg riechen können, aber es hat nicht ganz gereicht", sagt er. Hätte Monteiro in der Schlussphase den unter technischen Problemen am Auto leidenden Jose-Maria Lopez (Citroen) überholen können, wäre er der sechste Fahrer in der WTCC-Geschichte gewesen, der beide Rennen an einem Wochenende gewinnt.

Nicht ganz so zufrieden wie Monteiro blicken seine Teamkollegen auf die Rennen auf dem Slovakiaring zurück. Rob Huff war im Eröffnungsrennen zwar als Dritter auf das Podium gefahren, sein Hauptrennen endete allerdings wenige Runden vor dem Ende im Kiesbett. "Es gab leider eine Berührung zwischen Yvan Muller und mir, wobei ich mir den linken Vorderreifen beschädigt habe", sagt Huff. "Ein paar Runden später war er dann platt und ich bin ausgefallen."

Auch Norbert Michelisz ging im Hauptrennen im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus. "Es war schade, dass ich den Plattfuß hatte und in der letzten Runde noch von Thed Björk abgedrängt wurde, aber so ist der Rennsport", sagt der Ungar. Doch Michelisz hatte doppeltes Glück. Zum einen musste er sein Auto erst nach der Zieldurchfahrt mit plattem Reifen abstellen, zum anderen bekam er den auf der Strecke verlorenen vierten Platz durch die Disqualifikation von Volvo-Pilot Björk am grünen Tisch zurück.

Mit der Führung in der Hersteller- und Fahrerwertung reist Honda nun in dieser Woche zum Hungaroring, dem Heimrennen von Michelisz. Ob das japanische Werksteam dort eine ähnlich starke Leistung wie in der Slowakei zeigen kann, ist jedoch fraglich. Denn in Ungarn wird erstmals in dieser Saison das Kompensationsgewicht neu berechnet, womit Honda seinen Gewichtsvorteil von 80 Kilogramm gegenüber den Citroen verlieren wird.


Fotos: WTCC in Pressburg, Rennen


Bis dahin will Monteiro aber einfach seine WM-Führung genießen. "Ich wünschte, wir hätten schon die Sommerpause, dann könnte ich es länger genießen. So habe ich nur eine Woche", meint er.