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Erster WTCC-Sieg für Rallye-Legende Loeb

Sebastien Loeb gelingt bereits in seinem zweiten WTCC-Rennen der erste Sieg - Lauf zwei nach Startunfall von Tom Coronel unterbrochen

(Motorsport-Total.com) - Die Lernphase des neunmaligen Rallye-Weltmeisters Sebastien Loeb (Citroen) in der WTCC war äußerst kurz. Schon beim zweiten Rennen im Rahmen des Saisonauftakts in Marrakesch feierte der 40-Jährige seinen ersten Sieg. Der Franzose gewann den zweiten Lauf, der nach einem Startunfall von Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) mit der roten Flagge unterbrochen wurde, vor seinem Teamkollegen Jose-Maria Lopez, der Lauf eins gewonnen hatte. Platz drei ging an Hugo Valente (Campos-Chevrolet), Franz Engstler (Engstler-BMW) feierte in der TC2-Klasse einen Doppelsieg.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Zweites Rennen, erster Sieg für Sebastien Loeb in der WTCC Zoom

Nachdem das Rennen zunächst mit Verzögerung aufgenommen wurde, weil einige Fahrer im Hinterfeld auf die richtigen Startpositionen geschoben werden musste, krachte es wenige Sekunden nach dem Umschalten der Startampel. Polesetter Coronel war in der Anfahrt der ersten Kurve mit Mehdi Bannani (Proteam-Honda) aneinandergeraten und daraufhin heftig in die Mauern eingeschlagen. Dabei wurde sein Cruze vorne und hinten heftig beschädigt. Coronel blieb bei dem Unfall aber unverletzt und ging mit hängendem Kopf zur Box zurück.

"Er hat die ganze Zeit gepusht", sagte der Niederländer im Anschluss. Und mit Blick auf das schwer beschädigten Auto. "Das ist nicht gut, denn das nächste Rennen ist schon in einer Woche." Bennani war sich hingegen keiner Schuld bewusst. "Ich bin geradeaus gefahren, er ließ mir nur sehr wenig Platz zur Mauer und zog dann herüber. Er muss mir Platz lassen." Die Rennleitung nahm eine Untersuchung des Zwischenfalls auf.

Bennani sorgt für Spektakel

Der Unfall forderte mit Yvan Muller (Citroen) noch ein zweites Opfer. Der Franzose konnte dem Fahrzeug von Coronel nicht mehr auswichen und musste seinen C-Elysee mit einer Beschädigung vorne rechts auf der Strecke abstellen. Nachdem zunächst das Safety-Car auf die Strecke geschickt worden war, wurde das Rennen unterbrochen und nach der Bergung der Wracks und Reinigung der Strecke nach rund 20 Minuten hinter dem Safety-Car neu gestartet.

Nach dem Neustart in Runde fünf führte Bennani vor seinem Markenkollegen Tiago Monteiro (Honda) und Loeb. Der Citroen-Pilot machte jedoch nicht viel Federlesens und überholte schon bald Monteiro und eine Runde darauf auch Bennani. Für den Marokkaner kam es aber noch schlimmer. Die Rennleitung hatte ihn als Verursacher der Startkollision ausgemacht und verhängte eine Durchfahrtstrafe gegen ihn.


Fotos: WTCC-Saisonauftakt in Marrakesch


Dabei hatte Bennani allerdings Glück. Kurz, nachdem er durch die Box gefahren war, kam in Runde acht erneut das Safety-Car auf die Strecke. Dusan Borkovic (Campos-Chevrolet) war auf der Start-und-Ziel-Geraden mit rauchendem Auto stehen geblieben. Zur Bergung des Fahrzeugs musste das Rennen für zwei Runden neutralisiert werden.

Erstes WTCC-Podium für Valente

Nach dem Neustart setzte Bennani, der auf Platz acht zurückgefallen war, unter dem Jubel der Zuschauer auf den Tribünen zu einer sehenswerten Aufholjagd und überholte in der Haarnadelkurve zunächst Gianni Morbidelli (Münnich-Chevrolet) und eine Runde später auch Michail Koslowskii (Lada). Zwischenzeitlicht hatte sich Bennani sogar bis auf Position vier verbessert, musste diese aber im Schlussspurt an Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) abgeben.

An der Spitze tat sich unterdessen nichts. Loeb fuhr vor Lopez zu einem ungefährdeten Sieg, mit Platz drei durfte sich Valente über das mit Abstand beste Resultat seiner WTCC-Karriere freuen. Hinter Chilton und Bennani komplettierten Koslowskii, Morbidelli, Franz Engstler (Engstler-BMW), John Filippi (Campos-SEAT) und Pasquale Di Sabatino (Engstler-BMW) die Top 10. Engstler feierte damit nicht nur einen Doppelsieg in der TC2-Klasse, sondern sicherte sich auch vier WM-Punkte.

Monteiro fiel in der Schlussphase noch von Rang vier auf elf zurück, nachdem er in einer Schikane die Mauer touchiert und dabei sein Fahrzeug beschädigt hatte. Rene Münnich (Münnich-Chevrolet) hatte wie schon im ersten Rennen Pech. Der Deutsche geriet nach dem Neustart in der ersten Schikane mit Valente aneinander und musste sein Fahrzeug in der Folge abstellen. Norbert Michelisz (Zengö-Honda) konnte das Rennen ebenso wie James Thompson nicht starten, Rob Huff kam nach seinem Ausfall im ersten Lauf nur für einige Installationsrunden auf die Strecke.