WTCC in Sonoma: Die Vorschau

(Motorsport-Total.com) - Neun lange Wochen war die WTCC in der Sommerpause verschwunden. Nun kehrt sie zurück auf die Rennstrecke. Und das gleich mit einer besonderen Premiere: Erstmals in der noch jungen Geschichte der Meisterschaft wartet eine Veranstaltung in den Vereinigten Staaten von Amerika auf die Fahrer und Teams der WTCC. Das bevorstehende Rennwochenende gilt daher als Meilenstein für die Serie.

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Erstmals unterm Sternenbanner: Die WTCC debütiert am Wochenende in den USA

Als Schauplatz für die ersten WTCC-Rennen auf US-amerikanischem Boden wurde der Sonoma Raceway ausgewählt. Die bekannte Naturstrecke, zwischen San Francisco und Sacramento im US-Bundesstaat Kalifornien und damit an der US-Westküste gelegen, wird mindestens drei Jahre lang als Austragungsort zur Verfügung stehen. Gleich das Renndebüt soll aber ein großer Erfolg werden.

"Die Rennen in den USA sind eine historische Veranstaltung", sagt WTCC-Serienchef Marcello Lotti. "In den vergangenen Jahren hatte es Priorität für uns, einen Event in Nordamerika zu installieren. Wir freuen uns, dieses Ziel erreicht zu haben und die WTCC nach Sonoma zu bringen." Und was erwartet die Fahrer und ihre Teams im Sonoma Valley? Eine Rennstrecke der alten Schule - und viel Action.

Fast 50 Meter Höhenunterschied in Sonoma

Auf 4,032 Kilometern meistern die Piloten sämtliche Passagen, für die Sonoma berühmt und bei den Fans beliebt ist. Allerdings unterscheidet sich die Kursvariante der WTCC von den Layouts, welche die beiden US-Motorsport-Giganten IndyCar und NASCAR nutzen: In der WTCC-Version der Strecke finden sich das Karussell (Kurve 7a), die Motorrad-Schikane (9a) und die Zielkurven-Haarnadel (11).

Interessant ist Sonoma aber besonders aufgrund seiner Höhenwechsel, die zwischen Kurve 3a und Kurve 10 fast 50 Meter betragen. Und das erinnert manche Beteiligte an einige klassische Strecken aus Europa. "Sonoma ist eine Naturstrecke, die man mit Brünn oder Spa-Francorchamps vergleichen kann", meint Alain Menu (Chevrolet). "Ich finde das klasse, denn ich mag Kurse dieser Art sehr."

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Kuppen und Höhenwechsel gibt es auch in Sonoma - wie 2012 schon in Portimao Zoom

Alles Weitere gilt es dann in den Freien Trainings herauszufinden, weil nur wenige Piloten bereits Erfahrungen in Sonoma gesammelt haben. "Sonoma ist für fast alle von uns absolutes Neuland", sagt Alberto Cerqui (ROAL-BMW) und merkt an: "Wir beginnen also mehr oder weniger bei Null. Ich habe den Kursverlauf jedenfalls am Simulator studiert und habe die Bahn von Anfang an gemocht."

Gelingt Chevrolet der vorzeitige Titelgewinn?

Was Cerqui dabei besonders reizte: "Es gibt ein paar besonders technische Passagen, in denen du als Fahrer den Unterschied machen kannst. Überholstellen sind ebenfalls vorhanden. Deshalb rechne ich damit, dass die Fans zwei interessante Rennen sehen werden." Auch, weil die Reifen wieder einmal eine Schlüsselrolle einnehmen könnten. In den Kurven wirken nämlich hohe g-Kräfte.

"Das macht Sonoma zu einer fordernden Strecke", meint Chevrolet-Projektchef Ron Hartvelt. "Wir haben vorab jedoch bereits einige Simulationen angestellt, um einige Daten zu bekommen. Ich denke, wir haben uns eine gute Ausgangsbasis beim Setup erarbeitet." Chevrolet nimmt in den USA aber ohnehin die Favoritenrolle ein. Noch dazu steht man in Nordamerika vor dem ganz großen Erfolg.

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Vorsicht ist geboten: Die Reifen könnten in Sonoma eine Schlüsselrolle spielen Zoom

Im ersten Rennauftritt im Mutterland der Marke kann es Chevrolet gelingen, den WM-Titel in der Herstellerwertung vorzeitig einzufahren. Was dazu nötig ist: 42 Punkte mehr als BMW und 37 Punkte mehr als SEAT. Und ein Blick in die bisherigen Ergebnisse zeigt: Unmöglich ist das nicht. Große Hoffnungen macht man sich indes auch bei Aon-Ford. Es gilt, den Mutterkonzern zu begeistern.

Viel Spannung in den Gesamtwertungen

"Das wird für das gesamte Team eine ganz große Nummer", sagt Ford-Pilot James Nash über das bevorstehende Wochenende. Und sein Teamkollege Tom Chilton rechnet sogar mit einem Vorteil, weil Sonoma für die breite Mehrheit des Starterfeldes noch unbekannt ist. "Das kann uns zugute kommen", meint der Brite. "Man darf gespannt sein, wie schnell sich Fahrer und Teams an Sonoma anpassen."

Am meisten Aufmerksamkeit dürfte dabei dem Chevrolet-Trio um Yvan Muller (287 Punkte), Rob Huff (270) und Menu (250) gewiss sein, denn der WM-Titelkampf in der Fahrerwertung spitzt sich in den USA weiter zu. Gabriele Tarquini (Lukoil-SEAT/162) und Tom Coronel (ROAL-BMW/150) streiten sich dahinter um die Position des besten Verfolgers - und voraussichtlich maximal um WM-Platz vier.

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Gabriele Tarquini (hinten) ist derzeit der beste Verfolger des Chevrolet-Trios Zoom

Auch bei den Privatfahrern ist noch einiges geboten: Norbert Michelisz (Zengö-BMW/111) führt vor dem viertletzten Event des Jahres knapp vor Pepe Oriola (Tuenti-SEAT/106). Stefano D'Aste (Wiechers-BMW/75), Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet/63) und Franz Engstler (Engstler-BMW/58) dürfen sich zu Beginn der Saison-Schlussphase ebenfalls noch gewisse Titelchancen ausrechnen.

Fakten zum Rennwochenende in Sonoma (USA)

Streckenlänge: 4,032 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen zu je 13 Runden

Die Sieger in Sonoma 2005-2011:
2005: nicht im Kalender
2006: nicht im Kalender
2007: nicht im Kalender
2008: nicht im Kalender
2009: nicht im Kalender
2010: nicht im Kalender
2011: nicht im Kalender

Rekordsieger:
- - -

Rundenrekorde:
Qualifikation: - - -
Rennen: - - -

Der Zeitplan in der Übersicht (MESZ):

Freitag, 21. September 2012
22:45-23:15 Uhr - Testsession

Samstag, 22. September 2012
18:00-18:30 Uhr - 1. Freies Training
20:30-21:00 Uhr - 2. Freies Training
23:15-23:35 Uhr - Qualifikation Q1
23:40-23:50 Uhr - Qualifikation Q2

Sonntag, 23. September 2012
18:00-18:15 Uhr - Warmup
21:20-21:50 Uhr - Rennen 1
22:35-23:05 Uhr - Rennen 2