• 14.06.2012 22:04

Muller: "Ich hoffe, das setzt sich so fort"

Weltmeister Yvan Muller geht als WM-Führender in die zweite Saisonphase und spricht im Interview auch über die aktuelle Sommerpause der WTCC

(Motorsport-Total.com) - Vom Jäger zum Gejagten: Im vergangenen Jahr blies Yvan Muller in der Sommersaison noch zur Jagd auf seinen Chevrolet-Teamkollegen Rob Huff, doch dieses Mal tritt er die Flucht nach vorn an. Nach den bisher sieben Veranstaltungen der WTCC führt Muller souverän in der Gesamtwertung und geht als Titelfavorit in die zweite Saisonphase. Im Interview mit 'Eurosport' spricht der Franzose über sein Abschneiden 2012 und auch über die "Sommerpause" nach der stressigen Europa-Saison.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Weltmeister Yvan Muller schwimmt in dieser Saison bisher auf einer Erfolgswelle

Frage: "Yvan, du führst nach sieben Rennen recht souverän in der Gesamtwertung. Ist es aber nicht ein bisschen seltsam, dass die Europa-Saison bereits im Juni zu Ende ist?"
Yvan Muller: "Ja. Bisher fing die Saison immer in Südamerika an, ehe wir nach Europa reisten. In diesem Jahr hat die Saison hingegen in Europa begonnen und im Juni hatten wir schon das letzte Rennen in dieser Region. In einem Monat geht es in Südamerika weiter. Dann beginnt die zweite Saisonphase."

Frage: "Wie lautet dein Fazit zum bisherigen Saisonverlauf? Innerhalb kurzer Zeit fanden doch sehr viele Rennveranstaltungen statt ..."
Muller: "Seit dem Saisonstart in Monza hatten wir wirklich viele Rennen. Zwischen März und Juni hatten wir sieben Veranstaltungen. Das ist einiges."

"Trotzdem gibt es auch jetzt noch viel Arbeit. Vor allem natürlich für das Team, denn sie müssen alles zusammenpacken, um es nach Brasilien zu versenden. Es ist aber nicht schlecht, jetzt erst einmal eine kleine Pause zu haben."

Frage: "Hat dir die erste Saisonphase Spaß gemacht? Es lief ja ziemlich gut für dich, du hattest sogar einen 'Doppelsieg' ..."
Muller: "Ich kann nicht sagen, dass es nur Spaß gemacht hat, denn es ist wirklich harte Arbeit und ziemlich komplex. Aber klar: Die Saison hat sehr gut für mich begonnen."

"Seit dem ersten Rennen führe ich die Meisterschaft an und habe derzeit schon sechs Siege auf meinem Konto. Manchmal hatte ich aber sicherlich auch etwas Pech. Zum Beispiel in Salzburg. Insgesamt kann ich mich jedoch nicht beschweren. Bis jetzt verlief diese Saison wirklich gut. Ich hoffe, das setzt sich im zweiten Teil des Jahres so fort."

"Insgesamt kann ich mich nicht beschweren." Yvan Muller

Frage: "Wirst du nun eine andere Einstellung an den Tag legen, weil es jetzt nach Übersee geht? Im vergangenen Jahr hast du dich noch in einer anderen Position befunden: Damals warst du der Jäger, nicht der Gejagte ..."
Muller: "Das stimmt. Im vergangenen Jahr lag ich zu dieser Zeit etwa 30 Punkte zurück."

"Nun beträgt mein Vorsprung hingegen 20 Punkte oder dergleichen (18 Punkte; Anm. d. Red.). Das ist ganz anders. Ich werde die restliche Saison aber nicht anders angehen. Mir geht es darum, weiterhin die bestmögliche Arbeit zu leisten."

Frage: "Worauf freust du dich in der zweiten Saisonphase am meisten? Es gibt ein paar neue Veranstaltungen ..."
Muller: "Genau. Brasilien kennen wir ja mittlerweile. Dort waren wir schon vier, fünf Mal. Die Strecke kennen wir gut. Zu dieser Jahreszeit werden wir in Brasilien aber wahrscheinlich auf etwas kühlere Bedingungen treffen."

"Brasilien kennen wir ja mittlerweile." Yvan Muller

"Zumindest sollten wir dabei keine Probleme mit den Reifen bekommen. Das ist schon mal gut. Danach reisen wir weiter an eine neue Strecke in Nordamerika. Ich freue mich sehr darauf, nach Sonoma zu fahren. Es ist ein neuer Kurs in einem für die Meisterschaft neuen Land. Das ist klasse. Die Saison endet dann in Asien. Erst China, dann Japan und schließlich Macao."