• 19.05.2012 12:42

  • von Stefan Ziegler

Turbulentes zweites Training: Wieder zweimal Rot

Die Kiesbetten am Salzburgring hatten im zweiten Freien Training regelrecht Hochkonjunktur: zwei Rotphasen in Österreich - Alain Menu wieder Erster

(Motorsport-Total.com) - Eine Bestzeit in letzter Sekunde: Kurz vor dem Ende des zweiten Freien Trainings fegte Alain Menu (Chevrolet) noch einmal über die Ziellinie des Salzburgrings und holte sich erneut die Bestzeit der WTCC. In 1:27.304 Minuten war der Schweizer allerdings knapp drei Zehntel langsamer als am Vormittag, dafür war Chevrolet insgesamt noch imposanter unterwegs: fünf Autos in den Top 6!

Titel-Bild zur News: Pasquale di Sabatino

Pasquale di Sabatino unterstrich die gute Form von Chevrolet als starker Vierter

Hinter Menu klassierten sich Yvan Muller (Chevrolet/+ 0,070) und Rob Huff (Chevrolet/ + 0,073) knapp auf den Plätzen. Pasquale di Sabatino (Bamboo) hatte als Vierter indes schon fast sieben Zehntel Rückstand auf seine Markenkollegen, Alex MacDowall (Bamboo) fehlten auf Rang sechs bereits acht Zehntel. Gabriele Tarquini (Lukoil) machte das Chevrolet-Traumergebnis als Fünfter aber zunichte.

Der Italiener war der Einzige aus dem Verfolgerfeld, der vorn einigermaßen mitmischen konnte. Die weiteren Fahrer von SEAT und auch von BMW und Ford taten sich deutlich schwerer als Chevrolet. Sämtliche Piloten ab Rang sieben büßten 1,2 Sekunden oder mehr auf die Bestzeit von Menu ein - wer Favorit ist, dürfte also klar sein. Doch Fehler sind am Salzburgring ganz schnell passiert.

Schon nach sieben Minuten hatte die Rennleitung den Fahrbetrieb erstmals unterbrechen müssen: Darryl O'Young (Special Tuning) war mit seinem SEAT Leon in Kurve eins erst mit dem inneren der beiden Reifenpylonen kollidiert, ehe er den äußeren voll erwischte und über die Strecke schickte. Um die Bergung des havarierten Fahrzeugs zu erleichtern, wurden natürlich sofort rote Flaggen gezeigt.

Kurve eins blieb nach der erneuten Freigabe der Session aber ein Schwerpunkt für Zwischenfälle: Tarquini fegte gleich wiederholt durch den Notausgang in der Schikane, ehe auch Huff die Linie verfehlte und einen Besuch im Kiesbett einlegte, was wenig später auch Pepe Oriola (Tuenti) tat. Nach zwei Dritteln der Zeit überschlugen sich dann aus Sicht von BMW plötzlich die Ereignisse.


Fotos: WTCC in Salzburg


Gabor Weber (Zengö) wurde in der schnellen Zielkurve des Salzburgrings von "snap oversteer", einem unerwartet auftretenden Übersteuern, heimgesucht und landete an den Reifenstapeln. Nur wenige Augenblicke später hatte Mehdi Bennani (Proteam) Glück im Unglück: In der schnellsten Passage der Strecke, Kurve neun, kam er vor Kurs ab und drehte sich mehrfach im Kiesbett.

Bei gleich zwei gestrandeten Fahrzeugen ließ die Rennleitung nochmals unterbrechen - zehn Minuten vor Schluss gab es die zweite Rotphase. Danach wurde es aber nicht ruhiger: Aleksei Dudukalo (Lukoil) fing sein bockiges Auto zwar gerade noch einmal ein, doch Alberto Cerqui (ROAL) feuerte seinen BMW 320 TC in Kurve eins in den Kies. Er war zu schnell in die Schikane eingebogen.