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  • 30.05.2012 21:30

  • von Stefan Ziegler

Sind die Reifen auch in Portimao gefährdet?

Die vielen Reifenschäden vom Salzburgring werfen die Frage auf, ob die Pneus die anspruchsvolle Rennstrecke in Portimao überstehen werden

(Motorsport-Total.com) - Die schnelle Kurve neun war zu viel für die Yokohama-Reifen der WTCC. Auf dem Salzburgring flogen den Piloten im zweiten Rennen ihre linken Vorderreifen regelrecht um die Ohren. Sämtliche Chevrolet-Autos und einige SEAT-Fahrzeuge blieben mit platten Pneus liegen oder verunfallten. Zum Glück kam dabei keiner der Piloten zu Schaden. Die Frage ist nur: Wird es ihn Portimao ähnlich ablaufen?

Titel-Bild zur News: Yokohama-Reifen

Alles eine Frage der Reifen: In Österreich machten die Pneus auffällig oft schlapp

Die portugiesische Rennstrecke, auf der die WTCC ihren Europa-Abschied bestreitet, strapaziert die Reifen nämlich ähnlich stark wie der Salzburgring. Auch in Portimao werden hohe Geschwindigkeiten erzielt - und schnelle Kurven gibt es dort zuhauf. Kazuyoshi Sekiguchi, Motorsport-Manager von Yokohama, versucht gegenüber 'Autosport' allerdings, die erhitzten Gemüter etwas zu beruhigen.

Ausgehend von den Ereignissen in Österreich könne man nicht automatisch darauf schließen, dass es auch in Portugal einige Schwierigkeiten mit den Reifen geben wird, meint der Japaner und sagt: "Ich denke nicht, dass wir in Portimao solche Probleme haben werden. Wir werden den Teams aber den Rat geben, nicht mit zu viel Sturz oder zu niedrigem Reifendruck zu fahren", erklärt Sekiguchi.

Mit den Vorfällen vom Salzburgring hat man sich noch einmal intensiv beschäftigt: "Wir haben mit den Teams gesprochen, doch wir sind genau so enttäuscht, wie sie es sind", meint Sekiguchi und fügt hinzu: "Uns war klar, dass es passieren konnte. Die Charakteristiken der Strecke spielten bei diesen Problemen eine große Rolle. Der Kurs ist sehr hart für die frontgetriebenen Tourenwagen."

Doch nicht alle Fronttriebler gerieten in Schwierigkeiten, wie Sekiguchi anmerkt. "Ford hatte keine Probleme. Vielleicht waren sie bei ihrem Setup etwas weniger aggressiv. Möglicherweise liegt es aber auch einfach nur daran, dass der Reifenverschleiß bei Ford etwas anders ausfällt als bei Chevrolet und SEAT." Entscheidend war in Österreich aber wohl vor allem die Gelbphase im ersten Rennen.

Sekiguchi bestätigt diese Vermutung. Im ersten Rennen waren keine Reifenschäden aufgetreten, "doch da hatten wir auch eine Safety-Car-Phase", sagt der Japaner. "Im zweiten Rennen gab es das nicht. Die Temperaturen waren aber ähnlich hoch oder vielleicht sogar noch höher." In Portimao könnte das Wetter den Reifen indes entgegenkommen: Erwartet werden angenehme 22 Grad Celsius.