• 05.05.2012 23:30

  • von Stefan Ziegler

Ford: Nicht alle Wege führen ans Ziel

James Nash auf Platz zwölf, Tom Chilton nur auf Platz 21: Unterschiedliche Ansätze beim Setup machten sich für Aon nicht durch die Bank bezahlt

(Motorsport-Total.com) - Die ersten WM-Punkte hat das britische Aon-Team mit dem neuen Ford Focus S2000 TC zwar bereits unter Dach und Fach gebracht, doch die Mannschaft um Teamchef Mike Earle befindet sich dennoch erst am Anfang ihrer WTCC-Lernphase. Dies zeigte sich in der Qualifikation am Hungaroring. Dort kam nämlich nur einer der beiden Ford-Piloten gut zurecht, während der andere ins Straucheln geriet.

Titel-Bild zur News: James Nash

James Nash hat eine gute Ausgangslage, um in Budapest in die Punkte zu fahren

James Nash, der am vergangenen Wochenende in der Slowakei nach einem Crash im ersten Rennen komplett außen vor war, kam besser in Fahrt als sein Teamkollege Tom Chilton. Den zwölften Rang in der Startaufstellung schreibt der Brite aber hauptsächlich seiner Crew zu: "Das Team hat klasse Arbeit geleistet, indem sie das Auto nach dem Schaden aus der Slowakei komplett neu aufgebaut haben."

"Im Prinzip setzten sie das Fahrzeug in der Box am Hungaroring neu zusammen. Die Zuverlässigkeit stimmte aber perfekt. Dass wir dann noch den Sprung in Q2 schafften, war ein unerwarteter Bonus", meint Nash und fügt hinzu: "Es ist eine tolle Belohnung für die Jungs, nachdem sie so viel harte Arbeit investieren mussten." Am Ziel sei man deshalb aber keineswegs: "Noch liegt einiges vor uns."

"Der Hungaroring ist und bleibt erst einmal eine neue Strecke für Fahrer und Fahrzeug. Wir lernen noch immer dazu", betont Nash. Chilton bekam seine Lektion etwas eher als Nash - und dafür auch gleich eine Spur härter: nur Platz 21 und damit Vorletzter. "Ich bin natürlich enttäuscht von dieser Leistung, kann aber trotzdem lächeln", sagt Chilton. Er habe den Hungaroring schon lieb gewonnen.

"Und das, obwohl ich erstmals hier bin. Ich liebe diese Strecke aber bereits jetzt", meint der Brite und merkt an: "Die Atmosphäre ist klasse, weil bereits viele Fans da waren. Nicht alles ist also schlecht. Der Grund, weshalb ich zu kämpfen hatte, ist, dass wir die neue Aufhängung noch nie an einem Kurs ausprobiert haben, der mit hohen Randsteinen ausgestattet ist. Wir lernen da nach wie vor dazu."


Fotos: Aon, WTCC in Budapest


"Außerdem hatten wir keine Testsession, die uns in die richtige Richtung für die Entwicklung der Teile hätte leiten können", meint Chilton. "James ging beim Setup einen etwas anderen Weg als ich und es ist schön, dass es bei ihm funktionierte. Das gibt uns einen Hinweis an die Hand, was wir am Sonntag im Warmup ausprobieren können." Erst danach geht das Ford-Gespann wieder auf Punktejagd.