• 28.04.2012 10:39

  • von Stefan Ziegler

Oriola holt die erste WTCC-Bestzeit in der Slowakei

SEAT-Fahrer Pepe Oriola stellte sein Auto im ersten Freien Training auf dem Slovakiaring ganz nach vorn - Turbulente Einheit mit vielen Ausrutschern

(Motorsport-Total.com) - Die WTCC startete mit einer turbulenten Session in ihr Premieren-Wochenende in der Slowakei. Auf dem 5,9 Kilometer langen Slovakiaring waren im ersten Freien Training gleich einige Ausrutscher zu beobachten, weil die Fahrer dieses Mal keine Vorab-Testsession zur Verfügung gehabt hatten. Daher suchten die Piloten am Samstagmorgen erst einmal eine gute Linie und experimentierten auch etwas.

Titel-Bild zur News: Pepe Oriola

Pepe Oriola fuhr im SEAT Leon zur ersten Bestzeit der WTCC in der Slowakei

Dies führte dazu, dass es im Verlauf der 30-minütigen Einheit öfter mal staubte: Zahlreiche Fahrer gerieten auf ihren schnellen Runden neben die Fahrbahn und streiften die üppigen Kiesbetten. Gabor Weber (Zengö) erwischte es dabei am heftigsten: Der Ungar bekam Übersteuern und rutschte ohne Chance hinein in den Schotter, wo sich sein BMW 320 TC sofort eingrub. Damit war er vorzeitig raus.

Andere Piloten hatten zwar ebenfalls eine alternative Ideallinie, kamen aber jedes Mal zurück auf den Kurs. Mehdi Bennani (Proteam) aber nur mit viel Glück, denn beinahe hätte er sein Fahrzeug nicht mehr abgefangen. Tom Coronel (ROAL) und Pepe Oriola (Tuenti) rodelten lediglich ein bisschen über die Randsteine, während Darryl O'Young (Special Tuning) gleich zu Beginn ein Kiesbett umgrub.

Kurios unterwegs war auch Tiago Monteiro (Tuenti): Der Portugiese blieb schon nach acht Minuten auf der Strecke stehen und rief damit eine Rotphase hervor. Sein Sunred Leon wurde danach direkt an die Box gebracht, wo Monteiro auch hätte bleiben sollen. Er hatte Hilfe von außen in Anspruch genommen, was eigentlich das Aus bedeutet - Monteiro fuhr jedoch regelwidrig trotzdem weiter.

Für das Ergebnis auf den vorderen Positionen spielte dies aber keine Rolle, auch wenn Monteiro vor seinem unplanmäßigen Halt in 2:16.192 Minuten die provisorische Bestzeit gehalten hatte. Coronel und wenig später Gabriele Tarquini (Lukoil) sowie Oriola drückten diesen Wert im Verlauf der Session aber noch deutlich nach unten. Oriola markierte schließlich in 2:13.434 Minuten die klare Bestzeit.


Tom Coronel erklärt den Slovakiaring

Hinter dem jungen Spanier klassierte sich Tarquini mit 0,198 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. James Nash (Aon) fuhr im Ford Focus S2000 TC weitere 0,231 Sekunden dahinter auf Position drei vor Rob Huff (Chevrolet), Alain Menu (Chevrolet), Aleksei Dudukalo (Lukoil), Yvan Muller (Chevrolet), Coronel, Franz Engstler (Engstler) und Monteiro. Stefano D'Aste (Wiechers) belegte Rang 15.

Pech dagegen für Tom Chilton (Aon), den zweiten Ford-Piloten im Starterfeld. Der Brite konnte am Morgen keine gezeitete Runde zurücklegen, weil sein Fahrzeug streikte. Das Team versuchte zwar fieberhaft, den Ford Focus auf die Reise zu schicken, doch das Auto stotterte nur, statt wie gewohnt zu fahren. Chilton geht daher mit einem gewaltigen Erfahrungsrückstand ins zweite Freie Training.


Fotos: WTCC in Pressburg