• 16.04.2012 00:02

  • von Stefan Ziegler

Engstler: "Die fahren vorbei wie ein Schnellzug"

BMW-Fahrer Franz Engstler war eines der Opfer der "blauen Meute", denn Chevrolet schnappte sich auch den deutschen Routinier im Schnelldurchgang

(Motorsport-Total.com) - Es hätte das Rennen von Franz Engstler werden können, doch Chevrolet hatte andere Pläne - und vor allem die viel bessere Geschwindigkeit. So hatte Engstler im zweiten Rennen nicht den Hauch einer Chance, als die drei Chevrolet-Werksfahrer formatfüllend in seinem Rückspiegel auftauchten. Wenig später war das Trio vorbei, doch ausgerechnet Yvan Muller war ungewöhnlich hart unterwegs.

Titel-Bild zur News: Franz Engstler

Die blaue Meute lauert: Franz Engstler hatte nicht den Hauch einer Chance

Der aktuelle Weltmeister hatte sich auf der Gegengeraden schon neben Engstler gesetzt und war auf der für die folgende Schikane günstigeren Innenbahn, als er nochmals nach links zog und Engstler einen Klaps verpasste. "Dass er dem Franz noch in die Seite fährt, war sicher nicht notwendig", sagt Engstler-Teammanager Kurt Treml bei 'Motorsport-Total.com'. "Danach war die Spur nämlich krumm."

Die Folge: Engstler kämpfte nach dieser Begegnung nur noch mit stumpfen Waffen und war auch den nachfolgenden Piloten schutzlos ausgeliefert. "Schade, dass ich touchiert wurde. Sonst wäre mehr drin gewesen. Das Setup hat nämlich perfekt gepasst", meint der 50-Jährige. Gegen Chevrolet hätte sich Engstler aber auch mit intaktem Auto nicht behaupten können. Dafür reichte das Tempo nicht.

"Ich glaube, das konnte man sehen", sagt Treml im Hinblick auf die glasklare Überlegenheit der aktuellen Weltmeister. Auch Engstler selbst erkannte die Situation aus der Cockpitperspektive ziemlich rasch. "Franz meldete sich zweimal über Funk und sagte: 'Die fahren vorbei wie ein Schnellzug'", berichtet Treml. In der Tat: Das Trio degradierte alle Konkurrenten zu Statisten.


Fotos: Engstler, WTCC in Marrakesch


Engstler selbst holte, als einziger Deutscher im Feld, gleich zweimal wichtige WM-Punkte. Und Treml merkt an: "Für uns war es aus technischer Sicht ein tolles Wochenende. Unsere Jungs haben alles gegeben und keinen Fehler gemacht. Gegen diese Übermacht kamen wir aber nicht an. Das wird irgendwann auch mal frustrierend, wenn du dich immer so bemühst, und dann so vorgeführt wirst."