• 11.03.2012 17:34

  • von Stefan Ziegler

Es scheppert und kracht, doch Chevrolet lacht

In einem kampfbetonten und spannenden Rennen siegte erneut Chevrolet: Yvan Muller schlug Alain Menu und Rob Huff - Stefano D'Aste klasse Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Die umgedrehte Startaufstellung erfüllte ihre Aufgabe, doch Chevrolet setzt sich trotzdem durch: Nach zehn Runden auf dem Autodromo Nazionale di Monza landeten die WM-Titelverteidiger dank Yvan Muller, Alain Menu und Rob Huff einen lupenreinen Dreifachsieg. Ein Spaziergang war die Fahrt durch den Königlichen Park aber nicht, denn die Konkurrenz wehrte sich lange gegen ihr Schicksal.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller führt im zweiten Rennen den starken Dreifachsieg von Chevrolet an

Vor allem Norbert Michelisz (Zengö) schlug sich heldenhaft. Der BMW-Pilot war von Startplatz eins losgefahren und hatte das Rennen zunächst im Griff. Letztendlich wurde aber auch er von den drei Chevrolet-Piloten überrannt, die den Sieg anschließend unter sich ausmachten. Muller geriet aber nie in Gefahr, seinen zweiten Tageserfolg zu verlieren. Der Weltmeister fuhr souverän auf Platz eins.

Hinter Muller, Menu und Huff blieb Tom Coronel (ROAL) nur der vierte Rang, doch diesen musste sich "Major Tom" hart erkämpfen. Eine starke Leistung zeigte auch Stefano D'Aste (Wiechers) auf Position fünf: Von Rang elf gestartet, tauchte der italienische Lokalmatador schon in der ersten Kurve in der Spitzengruppe auf. Der Klassensieg bei den Privatfahrern war der verdiente Lohn für den Routinier.

D'Aste erwischt einen Traumstart

Doch der Reihe nach: Schon beim Start ging es hoch her, denn Aleksei Dudukalo (Lukoil) und Pepe Oriola (Tuenti) standen nicht auf ihren Positionen - die Plätze zwei und vier waren vakant. Deshalb hatten die Piloten auf den folgenden Rängen etwas leichteres Spiel, was gleich zu Beginn den BMW-Vertretern in die Karten spielte. Michelisz und Coronel kamen nämlich hervorragend von der Linie los.

Den allerbesten Start von allen erwischte aber D'Aste. Der Wiechers-Fahrer stieß auf den ersten Metern von Platz elf auf Rang vier (!) nach vorne und sortierte sich in Kurve eins hinter Michelisz, Coronel und Alex MacDowall (Bamboo) ein. Das Chevrolet-Trio folgte in der Reihenfolge Menu, Muller und Huff vor Gabriele Tarquini (Lukoil), Franz Engstler (Engstler) und Alberto Cerqui (ROAL).

Schon in der zweiten Runde knisterte es erneut gewaltig: Die Chevrolet-Piloten stritten sich auf der Zielgeraden um die Positionen - und plötzlich ging es drunter und drüber. Huff fuhr Muller ins Heck, Tarquini krachte in Huff und Huff schickte Muller in einen Dreher. Der Weltmeister kreiselte in der Wiese einmal um die eigene Achse, kam aber in Fahrtrichtung wieder zurück auf die Rennstrecke.

Michelisz rammt einen Vogel

Diese Schrecksekunde schien die Chevrolet-Fahrer aber nicht zu sehr zu beeindrucken, denn wenig später machten sie wieder sehr viel Druck. In Runde vier kassierte Muller D'Aste ein, der zuvor den WTCC-Neuling MacDowall passiert hatte. Zwei Runden später war auch Coronel seinen Rang los, doch Muller gab weiterhin Vollgas. Ein Zwischenfall beim Führenden erwies sich dann als Chance.

Michelisz traf vor der Variante della Roggia einen Vogel. Der Aufprall auf dem rechten Kotflügel rief möglicherweise eine Beschädigung am BMW 320 TC des Ungarn hervor, denn Michelisz verlor fast sofort massiv an Tempo und fiel zurück. Damit war der Weg frei für Chevrolet und Muller: Vor der Ascari-Schikane war der Titelverteidiger am nun hilflosen Michelisz vorbei und an der Spitze.

Dahinter ging es nicht minder hoch her: MacDowall versuchte sich ebenfalls in der Ascari-Schikane an einem Überholversuch, kam vom Kurs ab und konnte seinen Chevrolet Cruze 1,6T nur mit Mühe und viel Können einfangen. Menu und Huff hatten mit Coronel indes leichtes Spiel - rechtzeitig vor der Zielflagge war die Chevrolet-Dreifach-Führung perfekt. Zum Schluss tat sich ganz vorne nichts mehr.

Muller übernimmt die WM-Führung

Auch, weil Chevrolet seinen Fahrern per Funk eine gewisse Vorsicht verordnet hatte. Zu ernsthaften Angriffen kam es deshalb nicht und Muller gewann sicher vor Menu und Huff. Coronel holte sich den vierten Platz vor D'Aste, Engstler wurde solider Sechster vor MacDowall und Michelisz. Cerqui, auch in seinem zweiten Rennen in den Top 10, belegte Rang neun vor Rickard Rydell (Chevrolet Schweden).

Gabor Weber (Zengö) ging im zweiten Rennen knapp leer aus, Oriola verfehlte die Punkteränge als Zwölfter ebenfalls. Auch Ford landete nicht unter den Top 10. James Nash (Aon) kam auf Platz 13 über die Linie, Tom Chilton (Aon) im Ford-Focus-Schwesterauto auf Rang 16. Immerhin brachte das britische Team im zweiten WTCC-Rennen erneut beide Autos über die Distanz. Ein gutes Ergebnis.

In der Gesamtwertung führt Muller mit 54 Punkten (50 aus den Rennen, vier aus der Qualifikation) deutlich vor Huff (36), Menu (26) sowie Coronel (22) und Tarquini (20). Bei den Privatfahrern haben D'Aste (14) und Oriola (14) dank ihrer Klassensiege die Nasen vor dem punktgleichen MacDowall (14). Dahinter folgen Engstler (11), Michelisz (11) und Cerqui (9). Das nächste Rennen steigt in drei Wochen in Valencia.

Folgen Sie uns!

Tourenwagen-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Tourenwagen-Newsletter von Motorsport-Total.com!
Anzeige

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!