Viel Lob für Turkington: "Er macht seine Sache prima"

(Motorsport-Total.com) - Für Colin Turkington hat die Saison 2010 doch noch eine positive Wendung genommen. Nachdem der nordirische Rennfahrer im vergangenen Jahr die BTCC für sich entschieden hatte, fand er zunächst kein Cockpit für die neue Rennsaison - mit den WM-Gaststarts bei eBay Motors brachte sich Turkington aber auf einen Schlag ins Gespräch. Seine Fahrerkollegen gönnen ihm diesen Erfolg.

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Colin Turkington und eBay Motors kehren in Japan in die Tourenwagen-WM zurück

"Es ist großartig, dass Colin nun auch in der WTCC unterwegs ist. Ich freue mich für ihn", sagt WTCC-Neuling Harry Vaulkhard (Bamboo Engineering) gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Er ist wirklich superschnell und bislang hat er wirklich klasse Arbeit geleistet." Dass diese Einschätzung zutrifft, zeigt ein Blick auf die aktuelle Gesamtwertung: Turkington rangiert mit 60 WM-Punkten auf Platz neun.#w1#

2010 gilt mehr denn je: Wer Sponsoren hat, ist fein raus

Und das, obwohl der 28-Jährige in diesem Jahr erst an drei WTCC-Events teilgenommen hat: eBay Motors und Turkington wurden in Portimão erstmals 2010 in der Tourenwagen-WM vorstellig und waren anschließend noch in Brands Hatch und Brünn am Start, wo Turkington jeweils auf das Podium fahren konnte - mit dem "alten" und daher leichteren BMW 320si, aber mit einem großen Einsatz.

Und dieser Mann erhielt für 2010 kein Vollzeitcockpit? Auch der frühere WTCC-Stammfahrer Tom Boardman kann diesbezüglich nur mit dem Kopf schütteln: "Das zeigt, wie schwierig die Lage im Motorsport derzeit ist. Wenn es schon Colin nicht gelingt, nach seinem Titelgewinn in der BTCC voran zu kommen, wie soll es dann den anderen Fahrern gelingen?", fragt der britische SEAT-Pilot.

"Dieser Tage geht es halt einzig und alleine darum, Sponsoren an der Hand zu haben", betont Boardman, der aufgrund seiner Geldgeber in diesem Jahr in der BTCC unterwegs ist. Andy Priaulx (BMW Team RBM) ist ebenfalls davon überzeugt, dass Turkington einen Rennwagen braucht: "Colin sollte unbedingt ein Cockpit haben", sagt der dreimalige Weltmeister bei 'Motorsport-Total.com'.

Priaulx rät Turkington: "Setze dich gut in Szene"

"Was er jetzt tun muss, ist, sich auf internationalem Parkett zu beweisen. Es braucht aber halt eine gewisse Zeit, bis man dort aufgenommen und anerkannt wird. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn ich bin seinerzeit ja ebenfalls von Großbritannien aus in die weite Welt aufgebrochen", erzählt Priaulx und fügt erklärend hinzu: "Du musst wirklich jedes Wochenende deine Leistung erbringen."

"Dann hast du die Chance, eine Karriere wie Gabriele Tarquini, Yvan Muller oder Andy Priaulx hinzulegen", so der langjährige BMW Fahrer. "Es wäre schön, Colin bei uns zu haben. Ich denke aber vorrangig über meine eigenen Leistungen nach als über andere Rennfahrer - nur: Colin macht seine Sache wirklich prima. Allerdings darf man nicht vergessen: Er ist deutlich leichter unterwegs als wir."

"Nimm dieses Gewicht aus meinem Auto heraus und ich stelle den BMW in die erste Startreihe", gibt Priaulx abschließend zu Protokoll. Zumindest in Bezug auf die Einstufung des Turkington-Autos müssen sich die Rivalen keine Gedanken zu machen: Der Nordire kehrt erst in Okayama zurück auf das WM-Parkett. Und auch die Privatiers dürfen aufatmen, denn ein Privatfahrer ist er nicht mehr...