• 18.07.2010 13:38

  • von Stefan Ziegler

Doppelsieg für Chevrolet: Muller gewinnt vor Huff

Chevrolet dominiert in Brands Hatch: Yvan Muller und Rob Huff fahren souverän auf das Podium - Colin Turkington sensationell auf Rang drei

(Motorsport-Total.com) - Erst die Pole-Position, dann der Rennsieg: Yvan Muller (Chevrolet) ließ im ersten Rennen des Tages überhaupt nichts anbrennen und setzte seinen Startplatz optimal in die Führung um, die er vom Start bis in Ziel inne hatte. Hinter dem WM-Spitzenreiter raste Teamkollege Rob Huff (Chevrolet) über die Linie, Colin Turkington (eBay Motors) überraschte als Dritter und siegte bei den WTCC-Privatiers.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Robert Huff

Rob Huff jubelt verhalten, Yvan Muller (r.) freut sich indes diebisch über den Sieg

So geordnet, wie an der Spitze des Feldes, ging es auf den weiteren Plätzen allerdings nicht zu: Schon wenige Meter nach dem Start entwickelten sich die ersten Scharmützel, wobei sämtliche Fahrer überaus fair und vorsichtig zu Werke gingen - alle Autos kamen sicher durch die ersten Ecken und mehr als leichter Lackaustausch war nicht zu sehen. Positionswechsel gab es aber doch.#w1#

Turkington mischt in der Spitzengruppe mit

Dafür zeichnete anfangs vor allem Andy Priaulx (BMW Team RBM) verantwortlich. Der Ex-Champion war aufgrund einer Strafe nur von Rang 16 aus ins Rennen gegangen und musste sich entsprechend nach vorne arbeiten. Dies gelang dem Briten vorzüglich, denn schon nach einer Runde wurde Priaulx auf dem zwölften Platz von Brands Hatch geführt. Dabei sollte es allerdings nicht bleiben.

Nach wenigen Umläufen hatte der BMW Fahrer zu seinem Stallgefährten Augusto Farfus (BMW Team RBM) aufgeschlossen, anschließend fegte das Duo im Parallelflug um den Kurs und zunächst an Fredy Barth (Sunred) vorbei. In der Spitzengruppe hatte Gabriele Tarquini (SR) kurzzeitig die Oberhand über Turkington gewonnen, musste sich dem Nordiren aber bald wieder geschlagen geben.

Colin Turkington

Colin Turkington mühte sich redlich - und wurde in Lauf eins mit Platz drei belohnt Zoom

Auch für Barth ging es weiter rückwärts, denn der Schweizer musste erst Jordi Gené (SR) und später auch Gaststarter Robert Dahlgren (Polestar) passieren lassen, der in Großbritannien allerdings außer Konkurrenz antritt. Überhaupt zeigte Dahlgren ein couragiertes Rennen und setzte seinen Volvo C30 stark in Szene. Die Ziellinie sah der schwedische Rennfahrer schließlich auf der 13. Position.


Fotos: WTCC in Brands Hatch


Priaulx erkämpft sich Rang acht und die Pole-Position

Gastpilot Carlos Bueno (Chevrolet) erlebte indes eine regelrechte "Feuertaufe", denn nach wenigen Runden spuckte sein Chevrolet Cruze LT plötzlich Flammen, sodass Bueno das Auto am Streckenrand abstellen und aufgeben musste. Dies rief wiederum das Safety-Car auf den Plan, wodurch die diversen Duelle im 24 Fahrer umfassenden Starterfeld erst einmal zum Erliegen kamen.

Den Vormarsch von Farfus und Priaulx bremste diese kurze Neutralisation allerdings kaum. Nachdem das Rennen wieder freigegeben war, machte sich das BMW Duo erneut über seine Konkurrenten in den Top 10 her. Norbert Michelisz (Zengo) musste seinen Rang genauso abtreten wie wenig später Tiago Monteiro (SR). Der frühere Formel-1-Pilot wehrte sich gegen Priaulx allerdings wie ein Löwe.

Andy Priaulx

Andy Priaulx fuhr wie erhofft vom 16. Startplatz noch auf den achten Rang Zoom

Ein kleiner Fehler ermöglichte es dem Verfolger allerdings kurz vor Schluss, sich in der Graham-Hill-Kurve neben Monteiro zu setzen und kräftig anzuklopfen. Ein Konter des Portugiesen in der Surtees-Kurve schlug fehl - Priaulx hatte sich mit Gewalt, aber erfolgreich an Monteiro vorbeibugsiert. Und dies freilich nicht ohne Grund, denn damit hatte sich der britische Lokalmatador den achten Rang gesichert.

Menu denkt schon an das zweite Rennen...

Damit waren die Plätze in den Top 10 aber noch immer nicht vergeben, denn auf den letzten Metern wurde Alain Menu (Chevrolet) auf einmal recht langsam und büßte einige Positionen ein. Der Schweizer hatte über weite Strecken den dritten Platz gegen Turkington verteidigt, ließ sich vor der Zielflagge aber augenscheinlich absichtlich noch bis auf Rang sieben zurückfallen - für Lauf zwei.

Auf diese Weise brachte sich Menu in eine hervorragende Ausgangslage, um von Startplatz zwei aus erneut einen Brands-Hatch-Sieg einzufahren. Es wäre sein fünfter beim fünften Besuch der WTCC. An der Spitze war somit alles klar: Muller siegte souverän vor Huff und Turkington, Tarquini wurde Vierter vor Tom Coronel (SR), Farfus, Menu und Priaulx. Monteiro und Michelisz holten ebenfalls Punkte.

Tom Boardman

Tom Boardman erzielte im ersten Rennen den zweiten Klassenrang der Privatiers Zoom

Bei den Privatiers kam Gastfahrer Tom Boardman (Sunred) auf den zweiten Rang hinter Turkington und verwies Franz Engstler (Engstler) auf Platz drei. Kristian Poulsen (Poulsen) holte sich - obwohl er von ganz hinten gestartet war - den vierten Klassenrang vor Sergio Hernández (Proteam), Harry Vaulkhard (Bamboo), Stefano D'Aste (Proteam), Mehdi Bennani (Wiechers) und Tim Coronel (Engstler).