• 01.11.2009 13:31

  • von Stefan Ziegler

BMW bejubelt ausgezeichnete Punktausbeute in Japan

Zwei Doppelsiege und noch immer alle Chancen in der WM: Für BMW war das Wochenende in Okayama etwas überraschend ein voller Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Nach der Qualifikation hatte es nicht unbedingt danach ausgesehen, dass die BMW Länderteam Piloten am Sonntag vom Siegerschampus kosten würden - doch mir dem Regen kamen die Chancen für die Münchener: Im ersten Rennen fuhren Andy Priaulx und Jörg Müller zu einem souveränen Doppelsieg, Lauf zwei sah Augusto Farfus ganz vorne und Priaulx auf dem starken zweiten Rang.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus

Augusto Farfus ist noch im Titelrennen und der neue Regenkönig von Okayama

"Wir sind gut in das Wochenende gestartet und waren im Trockenen stark. Dann kam aber der Regen und hat die Sache etwas komplizierter gemacht. Umso glücklicher bin ich, dass ich hier einen weiteren Sieg feiern konnte und BMW bei den Herstellern Boden gutgemacht hat", sagt BMW Team Germany Pilot Farfus nach den beiden Sprintrennen. "Wir reisen jetzt mit Titelchancen nach Macao!"#w1#

Farfus, Müller und Priaulx auf dem Podium

"Im ersten Rennen habe ich leider einen Fehler in Kurve zwei gemacht, der mich zurückwarf", berichtet der brasilianische Rennfahrer. "In Lauf zwei lief dann aber alles nach Plan, obwohl es sehr schwierig war", so Farfus. Schwierig wird es auch in der Gesamtwertung, denn bei noch 20 zu holenden Punkten wird es eng für den Youngster, der aktuell 13 Zähler Rückstand zur Spitze aufweist.

Direkt hinter Farfus liegt nun Priaulx - nicht zuletzt dank einem ersten und einem zweiten Platz aus Japan: "Das erste Rennen war hart", sagt der dreimalige Weltmeister. "In Kurve zwei stand das Wasser, und es war nicht einfach, das Auto auf der Strecke zu halten. Als Gabriele Tarquini nach dem Start ins Aus rutschte, wäre ich ihm beinahe gefolgt. Es ist aber gut gegangen", meint Priaulx.

Andy Priaulx, Jörg Müller

Jörg Müller und Andy Priaulx lieferten sich in Lauf eins ein aufregendes Spitzenduell Zoom

"Jörg ist hinter mir ein super Rennen gefahren und war immer in meinem Rückspiegel. Eine Runde mehr, und er hätte wohl gewonnen. Unser Duell hat Spaß gemacht, aber ich war auch froh, als es vorbei war", gesteht der BMW Team UK Pilot und fügt an: "Dass ich auch in zwei Lauf auf das Podium fahren konnte, war toll. Es ist schön zu sehen, wie gut wir zum Saisonende unterwegs sind."


Fotos: Augusto Farfus, WTCC in Okayama


Das BMW Team Italy-Spain im Pech

Letzteres traf für Müller nur in einem der beiden WM-Läufe zu: "Gleich am Start des ersten Rennens habe ich einen harten Schlag abbekommen", erzählt der Deutsche. "Ich befürchtete schon, dass mein Auto dabei beschädigt wurde. Ich hatte jedoch Glück und konnte weiter voll angreifen. Die ganze Zeit fuhr ich in der Gischt von Andy Priaulx, die Sicht war entsprechend schlecht", sagt Müller.

"Kurz vor Schluss habe ich meine Chance zum Angriff gesehen, kam aber nicht an ihm vorbei. Lauf zwei war für mich mit dem Startunfall gelaufen", so der 40-Jährige, der nicht der einzige BMW Länderteam Fahrer war, der Schwierigkeiten hatte. Auch Alessandro Zanardi und Sergio Hernández wurden in Zwischenfälle verwickelt und konnten unterm Strich überhaupt keine Punkte einfahren.

Alessandro Zanardi

Schwimmkurs: Alessandro Zanardi und das BMW Team Italy-Spain gingen unter Zoom

"Meine Enttäuschung über dieses für unser Team wenig ertragreiche Wochenende hält sich in Grenzen, denn es war schon früh zu erkennen, dass wir hier Probleme haben", sagt Zanardi. "Im ersten Rennen wurde ich angeschoben, hätte aber ohnehin nicht den nötigen Speed gehabt, um es in die Punkte zuschaffen. Im zweiten Lauf war mein Auto besser, aber noch immer nicht gut genug."

Teamkollege Hernández strandete im ersten Rennen gar schon nach wenigen Metern: "Das war ein enttäuschendes Wochenende für mich", hält der Spanier fest. "Zu keinem Zeitpunkt waren wir so schnell, wie wir es uns gewünscht hätten. Wenigstens ist BMW zurück im Titelrennen. Mit ein bisschen Glück kann es Augusto in Macao schaffen. Ich werde ihn unterstützen, wo ich kann", so Hernández.