• 20.06.2009 09:11

  • von Stefan Ziegler

BMW dominiert erstes Freies Training in Brünn

Auf regennasser Strecke markierte Andy Priaulx im ersten Freien Training von Tschechien die Bestzeit - Jörg Müller klassiert sich auf Rang vier

(Motorsport-Total.com) - In den ersten 30 Trainingsminuten auf dem Automotodrom Brno ist BMW den Vorschusslorbeeren vollkommen gerecht geworden. Über weite Strecken des ersten Freien Trainings hielten sich die Länderteam Piloten zwar vornehm zurück, schlugen dafür in den Schlussminuten ordentlich zu uns sicherten sich letztendlich geschlossen die Top-5-Positionen. Andy Priaulx drehte in 2:20.988 Minuten die schnellste Runde, seine Markenkollegen Alessandro Zanardi und Augusto Farfus folgten dahinter.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Ex-Champion Andy Priaulx holte sich zum Auftakt in Brünn die erste schnellste Runde

Wie schon am gestrigen Freitag, so präsentierte sich das Wetter in Brünn von seiner eher bescheidenen Seite. Die 24 Rennfahrer der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) begannen ihren Trainingsbetrieb auf der 5,403 Kilometer langen Rennbahn pünktlich um 8.30 Uhr - und auf regennasser Strecke. Dementsprechend war im ersten Freien Training Vorsicht geboten, zumal die tschechische Piste nicht unbedingt zu den einfachen Rundkursen zu zählen ist.#w1#

Priaulx lässt auf nasser Strecke nichts anbrennen

Die ersten Trainingsminuten standen prompt im Zeichen der SEAT-Piloten. Rickard Rydell drehte zu Beginn eine schnellste Runde nach der anderen und setzte in 2:23.058 Minuten auch die erste Richtzeit des Wochenendes. Während Teamkollege Gabriele Tarquini nach nur wenigen Umläufen in langsamer Fahrt an die Box zurückrodelte, verbesserte sich Rydell auf 2:21.750 Minuten - doch dann schlug die Stunde der BMW Länderteam Fahrer um Andy Priaulx.

In seiner siebten Runde schob sich der BMW Team UK Pilot in 2:21.708 Minuten knapp vor seinen schwedischen Konkurrenten, um seinerseits nur kurz darauf von Markenkollege Augusto Farfus übertrumpft zu werden. Der Brasilianer steigerte sich in der Folge noch auf 2:21.421 Minuten, konnte Priaulx letztendlich aber nicht halten. Der Weltmeister von 2005, 2006 und 2007 markierte in der Schlussphase 1:20.988 Minuten und war damit der schnellste Mann in Brünn.

Hinter Priaulx dann eine kleine Sensation: Alessandro Zanardi (BMW) stellte seinen Rennwagen in 2:21.135 Minuten auf P2 und unterstrich damit gleich zum Wochenendbeginn, dass mit dem BMW Team Italy-Spain auch in diesem Jahr wieder zu rechnen ist - der smarte Italiener hatte sich bereits in der vergangenen Saison einen Rennerfolg in Tschechien gesichert. Farfus' Teamkollege Jörg Müller holte sich P4, dahinter folgte mit Stefano D'Aste (BMW) ein weiterer Überraschungsmann.


Fotos: Rennwochenende in Brünn


BMW, Chevrolet und SEAT in den Top 10

Der erfahrene Wiechers-Fahrer hatte die versammelte Privatier-Konkurrenz in Brünn deutlich im Griff und distanzierte seinen schärfsten Verfolger Félix Porteiro (BMW/8.) um satte vier Zehntelsekunden. Damit lag D'Aste, als Fünfter 0,522 Sekunden hinter der Bestzeit, sogar noch vor dem besten SEAT-Piloten. Wie schon zum Auftakt der Session, so konnte Rydell die hausinterne Hackordnung auch in den Schlussminuten bestätigen und sich in 2:21.554 Minuten den Bestwert der Gelben sichern.

Nicola Larini (Chevrolet) setzte für das Cruze-Trio eine erste Duftmarke und pilotierte seinen neu aufgebauten Einsatzwagen auf Position sieben über die Ziellinie von Tschechien - Porteiro hatte nur knapp das Nachsehen. Jordi Gené und Tiago Monteiro (beide SEAT) komplettierten die Top 10, in denen etwas überraschend die Namen von Tarquini (SEAT/12.) und Titelverteidiger Yvan Muller (SEAT/15.) nicht auftauchten - die beiden WM-Duellanten von 2009 blieben blass.

Anders Debütant Tim Coronel. Der Sunred-Gaststarter bewies in den ersten 30 Trainingsminuten auf dem Automotodrom Brno einen soliden Speed und wurde abschließend als 19. gewertet. Damit konnte der niederländische Rennfahrer immerhin Teamkollege Tom Boardman (SEAT/23.) hinter sich lassen, Zwillingsbruder Tom Coronel lag aber außer Reichweite. "Major Tom" griff zwar erst kurz vor Schluss in die Zeitenjagd ein, holte sich nach fünf Runden aber dennoch Gesamtrang 13.

Lada wieder hinten, Tanev und Bennani gar nicht vor Ort

Damit lag der Tourenwagen-Routinier deutlich vor den Lada-Piloten, die im ersten Freien Training von Brünn wieder einmal am Ende des Feldes zu finden waren. Jaap van Lagen holte sich im überarbeiteten 110-Modell den 21. Rang, Teamchef und Fahrer Viktor Shapovalov kam nicht über den 24. und letzten Platz hinaus und Kirill Ladygin konnte die 30-minütige erste Session gar überhaupt nicht unter die Räder nehmen - kein gutes Omen für das tschechische Rennwochenende.

Wider Erwarten ebenfalls nicht am Start waren George Tanev (BMW) und Mehdi Bennani (SEAT). Tanev hätte ursprünglich schon in Valencia wieder ins Lenkrad seines Proteam-Rennwagens greifen sollen, blieb dieser Veranstaltung aber genauso fern wie dem Wochenende in Brünn. Seit seinem Debüt in Marrakesch ist auch Bennani erstmals nicht vor Ort, um an der WTCC teilzunehmen. Der afrikanische Youngster und sein Exagon-Team haben die Reise nicht angetreten.

Das zweite Freie Training steigt um 11:00 Uhr - vermutlich ebenfalls auf nasser Strecke.