• 21.03.2009 23:46

  • von Stefan Ziegler

Sensation: Farfus auf Pole!

Paukenschlag in Mexiko: BMW schlägt die SEAT-Armada im spannenden Qualifying - Félix Porteiro überrascht mit dem achten Startplatz

(Motorsport-Total.com) - Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet: Mit der schnellsten Runde überhaupt stahl Augusto Farfus (BMW) der versammelten Konkurrenz auf dem "Autódromo Miguel E. Abed" eiskalt die Show und sicherte sich die Pole-Position in Puebla. Der Brasilianer registrierte im entscheidenden Top-10-Qualifying eine Rundenzeit von 1:37.682 Minuten und unterbot den bisherigen Rekord um schlappe drei Sekunden. Ex-Champion Andy Priaulx (BMW) machte die erste Startreihe für München komplett.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx, Augusto Farfus, Miguel E. Abed, Autódromo Miguel E. Abed

Dank Augusto Farfus und Andy Priaulx beherrschte BMW die Quali in Puebla

Es war der erwartete Krimi, als die schnellsten zehn Fahrer aus dem ersten Durchgang ihre Zeitenhatz in Q2 fortsetzten. In der Reihenfolge Augusto Farfus (BMW), Gabriele Tarquini (SEAT), Andy Priaulx (BMW), Jordi Gené (SEAT), Jörg Müller (BMW), Yvan Muller, Rickard Rydell (beide SEAT), Sergio Hernández (BMW), Tiago Monteiro (SEAT) und Privatier Félix Porteiro (BMW) hatten sich zehn Piloten für die Entscheidung qualifiziert - und die hatte es in sich!#w1#

Farfus und Priaulx düpieren die SEAT-Armada

Während sich die Hälfte der Endrunden-Teilnehmer zu Beginn des zehnminütigen letzten Abschnitts vornehm zurückhielt, polterte Monteiro umgehend los und landete in 1:38.564 Minuten gleich einen Volltreffer. Doch schon kurz darauf war klar, dass der Pole-Sitter des Jahres 2009 seine Runde in Puebla unter 98 Sekunden absolvieren musste: Champion Muller machte in 1:37.924 Minuten seine Ansprüche auf Startreihe eins geltend, ehe auch er wieder vom Platz an der Sonne verdrängt wurde.

Dafür zeichnete BMW Team Germany Pilot Farfus verantwortlich, der auf seinem zweiten Umlauf unwiderstehlich agierte und seinen BMW 320si nach 1:37.682 Minuten über die Ziellinie in Mexiko pfefferte - damit war die Entscheidung gefallen: BMW hatte für eine faustdicke Überraschung gesorgt und die favorisierten SEAT-Rivalen deutlich in die Schranken verweisen - entsprechend gedrückt war die Stimmung bei den Spaniern, welche in Puebla noch im Vorjahr überdeutlich dominiert hatten.

Andy Priaulx, Sergio Hernandez, Miguel E. Abed, Autódromo Miguel E. Abed

Gute Quote: BMW brachte in Mexiko insgesamt vier Werkswagen in die Top 10 Zoom

BMW Team UK Fahrer Priaulx verpasste die Zeit seines Markenkollegen in der Folge nur knapp und setzte sich mit 0,045 Sekunden Abstand auf den zweiten Platz - erst auf P3 folgte der beste SEAT-Pilot. Tarquini handelte sich exakt 111 Tausendstel Rückstand ein, war damit aber schnellster Vertreter seiner Marke. Hinter dem Italiener schnappte sich Rydell einen soliden vierten Rang und klassierte sich damit sogar noch vor Weltmeister Muller, der diesem Ergebnis nur wenig Positives abgewinnen konnte.

Porteiro überrascht mit Platz acht

Danach die Lücke: Fast drei Zehntelsekunden fehlten Monteiro auf Markenkollege Muller, weitere sieben Hundertstelsekunden dahinter landete Müller auf P7. Gené bildete als Neunter das Schlusslicht der fünfköpfigen SEAT-Armada, wohingegen Hernández mit seinem zehnten Platz für zufriedene Gesichter beim BMW Team Italy-Spain gesorgt haben dürfte. Doch die große Sensation neben Farfus war zweifelsohne Porteiro. Der Neu-Privatier preschte vor bis auf Platz acht!

Der erste richtige Schlagabtausch in Mexiko ging also an BMW, auch wenn SEAT auf den Plätzen beim fliegenden Start sicherlich gute Chancen haben dürfte, den Führenden schon auf den ersten Metern das Leben schwer zu machen. Aber wo waren eigentlich die Chevrolet-Piloten abgeblieben? Sowohl Rob Huff als auch Nicola Larini und Alain Menu hatten den Cut verpasst und waren nicht bis in die Top 10 vorgedrungen - die drei Cruze-Fahrer scheiterten allerdings nur knapp.

Alain Menu, Miguel E. Abed, Autódromo Miguel E. Abed

Alain Menu und seine Chevrolet-Kollegen mussten schon früh die Segel streichen Zoom

Larini (+ 0,909 Sekunden), der offensichtlich am besten mit dem Neuwagen zurrecht kommt, schrammte um die Winzigkeit von 18 Tausendstelsekunden am Einzug in das Quali-Finale vorbei und wurde Elfter. Huff (+ 1,313) landete hinter Alessandro Zanardi (BMW; + 1,193) auf dem 13. Platz, Menu belegte im abschließenden Zeittraining in Mexiko gar nur P14. Der Schweizer hatte nach 20 aufregenden Trainingsminuten knapp 1,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Lada: Tolle Leistung, aber trotzdem ganz hinten

Komplett am Ende des Feldes sortierte sich die Lada-Werksmannschaft ein, die wieder von technischen Defekten heimgesucht wurde. Nachdem sich Jaap van Lagen bei der Testsession in Punkto Setup verrannt hatte, stoppte den Niederländer nun ein defekter Lada 110: Van Lagen war auf seiner sechsten Runde in Q1 unterwegs, als sein Fahrzeug plötzlich leckte. Ungewollt verteilte der 32-Jährige so eine Menge Flüssigkeit auf dem 3,240 Kilometer kurzen Puebla-Kurs.

Während Van Lagen an der Box aufgeben musste und seinen Dienstwagen den Mechanikern übergab, bretterten seine Teamkollegen Viktor Shapovalov und Kirill Ladygin weiter munter drauf los. Shapovalov wurde mit 1:41.249 Minuten abgewinkt und erreichte mit 3,268 Sekunden Rückstand Platz 22, Ladygin verlor weitere vier Zehntel und wurde 23. Pechvogel Van Lagen - eigentlich der stärkste Pilot bei Lada - landete schließlich ohne Chance auf dem 24. und letzten Platz.

Jaap van Lagen, Miguel E. Abed, Autódromo Miguel E. Abed

Jaap van Lagen wurde von einem Defekt eingebremst und landete ganz am Ende Zoom

Dabei ist das Ergebnis der Russen aller Ehren wert: Lada konnte sich im Verlauf der Trainingssessions kontinuierlich steigern - doch die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. So machten die drei Lada-Fahrer einmal mehr große Fortschritte, die aufgrund der Positionen im Klassement nicht unbedingt gleich ersichtlich sind. Die Qualifikationsleistung von Mexiko darf das Trio aber getrost als solides Ergebnis verbuchen - man darf gespannt sein, wie sich Lada in den beiden Rennen schlägt.

Porteiro vor Coronel und D'Aste

Dort möchte vor allem Porteiro wieder stark aufgeigen. Der ehemalige BMW Team Italy-Spain Pilot mausert sich immer mehr zum großen Favoritenschreck und schaffte nun erstmals sogar den Einzug in die Top 10. Der 25-Jährige ist also auch in Puebla ein heißer Kandidat auf WM-Punkte - und ganz nebenbei gilt Porteiro ohnehin als haushoher Favorit auf den Klassensieg bei den Privatfahrern. Die Konkurrenz liegt schon nach dem Qualifying ziemlich weit zurück.

Dank seiner tollen Runde in Q2 konnte Porteiro Rivale Tom Coronel (SEAT) um mehr als eine Sekunde distanzieren. Der Niederländer landete in 1:39.551 Minuten auf dem 15. Gesamtrang, hielt sich damit aber gerade noch Wiechers-Fahrer Stefano D'Aste (BMW) vom Hals, der ebenfalls gute Chancen auf ein Privatier-Podium in Mexiko haben dürfte. Abgerundet wurde die Top 5 der Privatiers vom Engstler-Duo Kristian Poulsen und Franz Engstler (beide BMW) auf den Plätzen 17 und 18.

Felix Porteiro, Miguel E. Abed, Autódromo Miguel E. Abed

Félix Porteiro ist auf dem besten Wege, auch in Puebla reichlich Punkte zu holen Zoom

Dahinter - aber noch vor den drei Lada-Fahrzeugen - reihten sich die drei Rookies ein, die in der Qualifikation von Puebla einmal mehr Federn gelassen hatten. Marin Colak, Tom Boardman (beide SEAT) und George Tanev (BMW) mussten dem "Autódromo Miguel E. Abed" erneut Tribut zollen und kamen abschließend nicht über die Positionen 19 bis 21 hinaus. Immerhin konnten die drei Privatier-Neulinge in der Qualifikation ihre Streckenkenntnis etwas verfeinern...

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