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  • 08.03.2009 17:32

  • von Stefan Ziegler

Curitiba: SEAT feiert Vierfach-Triumph im ersten Rennen

Titelverteidiger Yvan Muller siegte im turbulenten ersten Saisonlauf in Brasilien - Jörg Müller früh aus dem Rennen - Viele Duelle und Ausrutscher

(Motorsport-Total.com) - SEAT hat die Dominanz aus der Qualifikation auch im ersten Saisonrennen bestätigt. Weltmeister Yvan Muller raste im TDI zum ungefährdeten Sieg vor seinen Teamkollegen Jordi Gené, Rickard Rydell und Gabriele Tarquini. In einem von vielen Zwischenfällen geprägten Rennen sicherte sich Chevrolet-Fahrer Nicola Larini im neuen Cruze auf Anhieb den fünften Rang. BMW musste hingegen bereits in der Anfangsphase Federn lassen, brachte aber Augusto Farfus auf Rang sechs ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Curitiba, Curitiba Circuit

Jubel bei Yvan Muller: Der Weltmeister siegte auch zum Auftakt der neuen Saison

Mit einem aufregenden Rennen kehrte die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) aus der Winterpause zurück - und sämtliche Befürchtungen sind wahr geworden: SEAT ließ im gesamten Rennverlauf nichts anbrennen und feierte einen souveränen Vierfachsieg in Curitiba. Titelverteidiger Yvan Muller wurde seiner Favoritenrolle absolut gerecht und fuhr fehlerfrei zum ersten Rennerfolg in der neuen Saison. Jordi Gené und Rickard Rydell stiegen ebenfalls mit auf das Podium.#w1#

Startcrash wirft Müller aus dem Rennen

Während die Spitze also ein relativ einsames Rennen absolvierte, kam es dahinter schon nach wenigen Metern zu den ersten Berührungen. Die Leidtragenden in der ersten Schikane waren unter anderem die beiden BMW Piloten Jörg Müller und Andy Priaulx, die sich nach der gestrigen Qualifikation noch einiges ausgerechnet hatten. Gemeinsam mit Chevrolet-Fahrer Alain Menu rodelten die beiden quer durch das Kiesbett - für Müller und Menu war das Rennen damit gelaufen.

Priaulx konnte den Fahrbetrieb mit einem deutlich ramponierten Auto wieder aufnehmen und verpasste letztendlich nur knapp eine Sensation - der Brite überquerte die Ziellinie als Neunter, sollte aber im weiteren Rennverlauf nur eine Nebenrolle spielen. Da vorne die Positionen schon sehr bald vergeben zu sein schienen, konzentrierten sich die großen Scharmützel um den Brennpunkt P8 und um die Führung bei den Privatfahrern, die Félix Porteiro (BMW) am Start verteidigt hatte.

Andy Priaulx, Curitiba, Curitiba Circuit

BMW Pilot Andy Priaulx erlebte einen schwierigen Saisonauftakt in Curitiba... Zoom

Überhaupt geigte der Spanier im ersten Lauf prima auf und schnappte sich in Runde drei gar Chevrolet-Pilot Rob Huff, der sich aber umgehend wieder an ihm vorbeidrückte. Dieses Manöver schien das gesamte Starterfeld wachzurütteln, denn auf einmal flogen an allen Ecken und Enden die Fahrzeugfetzen. Während sich BMW Pilot Sergio Hernández mit Cruze-Fahrer Nicola Larini anlegte, feuerte Stefano D'Aste seinen Wiechers BMW in Runde fünf spektakulär ins Aus.

Muller kontrolliert das Renngeschehen

Der Italiener hatte die Kontrolle über seinen Rennwagen verloren, als er mit seinen Rädern etwas vom Kurs abgekommen war. Dies rief wiederum das Safety-Car auf den Plan, hatte D'Aste bei seinem Einschlag nicht nur sein Auto heftig demoliert sondern auch die Reifenstapel erheblich in Mitleidenschaft gezogen. So staute sich das Feld nach nur fünf absolvierten Umläufen in Curitiba wieder hinter Muller - für Huff kam das freilich zu spät: Der Brite musste seinen neuen Cruze augenscheinlich mit Defekt abstellen.

In der Reihenfolge Muller, Gené, Rydell, Tarquini, Farfus, Tiago Monteiro (SEAT), Larini, Hernández, Alessandro Zanardi (BMW) und Porteiro zuckelte das Starterfeld um die 3,695 Kilometer lange Schleife, ehe die Rennleitung den Fahrbetrieb in Runde neun wieder freigab. An der Spitze kontrollierte Muller den Neustart ohne Probleme und kehrte als Führender aus der Safety-Car-Phase zurück. Dahinter sollte sich allerdings einiges zusammenbrauen.

Yvan Muller, Curitiba, Curitiba Circuit

Der SEAT-Express war schnell wie eh und je: Muller vor Gené, Rydell und Tarquini Zoom

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand aber nicht etwa Tarquini, der als einziger der SEAT-Piloten etwas Druck auf seine Vordermänner ausübte, sondern vielmehr Farfus. Der BMW Pilot erwischte einen denkbar schlechten Restart und wurde sofort von Monteiro kassiert. Damit freilich nicht genug, denn auch Cruze-Fahrer Larini drückte sich noch auf der Zielgerade am Publikumsliebling vorbei - wobei einmal mehr kräftiger Lackaustausch stattfand.


Fotos: Rennwochenende in Curitiba


Larini mit Rang fünf beim Cruze-Debüt

Nur wenige Meter später rodelten die ehemaligen Teamkollegen Porteiro und Zanardi gemeinsam durch die üppigen Grünflächen am Streckenrand des "Autódromo Internacional de Curitiba", was beide im Kampf um P8 letztendlich entscheidend zurückwarf. In der Folge entbrannte ein wilder Fight zwischen Hernández, Teamkollege Zanardi und BMW Team UK Havarist Priaulx, der sich nach seinem Ausrutscher zu Beginn wieder weit nach vorne gearbeitet hatte.

Dann erst tat sich wieder etwas in der Spitzengruppe: Monteiro übertrieb es beim Versuch, seine Verfolger abzuschütteln, gleich mehrfach - und leistete sich in Runde 14 eingangs der Zielgeraden einen folgenschweren Fehler, der den Portugiesen bis auf Rang acht zurückwarf. Larini, Farfus und Hernández schlüpften durch, womit auch vorne die Positionen bezogen waren. Und wie von Geisterhand stand plötzlich auch für Lauf zwei ein SEAT-Pilot auf der Pole...

Tiago Monteiro, Augusto Farfus, Nicola Larini, Curitiba, Curitiba Circuit

Real Cars, Real Racing: Farfus in der Klemme zwischen Monteiro und Larini Zoom

In Runde 15 - die Distanz war aufgrund der Safety-Car-Phase von 14 auf 16 Runden erhöht worden - mündete das Gerangel im Hinterfeld schließlich im Parallelabflug von Marin Colak (SEAT) und Engstler-Teamkollege Kristian Poulsen (BMW). Unglücklich ineinander verhakt, rutschte das Privatier-Duo in der letzten Kurve ins Kiesbett und rief einmal mehr Gelbe Flaggen hervor - den Sieg von Weltmeister Muller brachten die beiden damit aber nicht mehr in Gefahr.

SEAT gewinnt überlegen in Brasilien

Der Titelverteidiger brachte seinen SEAT Leon TDI nach knapp einer halben Stunde Fahrzeit als Sieger über die Ziellinie. Gené, Rydell und Tarquini machten den SEAT-Vierfach-Erfolg komplett, wohingegen Larini als Fünfter für ein hervorragendes Cruze-Debüt verantwortlich zeichnete. Farfus und Hernándes landeten abschließend auf den Rängen sechs und sieben, Monteiro holte sich den begehrten achten Platz vor Pechvogel Priaulx und Neu-Privatier Porteiro.

Letzterer setzte sich - wie erwartet - trotz einiger Wiesenbesuche bei den Privatfahrern durch und staubte zum Saisonauftakt gleich die volle Punktzahl ab. Routinier Tom Coronel (SEAT) wurde nach einem couragierten Rennen als Zweiter abgewinkt und hielt seinen Teamkollegen Tom Boardman (SEAT) erfolgreich auf Distanz. Nach einigen Rempeleien kam der Deutsche Franz Engstler (BMW) als Vierter über die Linie, Porteiro-Teamkollege George Tanev (BMW) wurde starker Fünfter.

Jordi Gené, Rickard Rydell, Yvan Muller, Curitiba, Curitiba Circuit

Am Ende strahlten Jaime Puig, seine SEAT-Piloten und Félix Porteiro vom Podium Zoom

Und die Ladas? Das vierte Werksteam der WTCC leistete sich ein zumeist unauffälliges aber dennoch gelungenes Rennen und brachte alle drei 110-Fahrzeuge sicher ins Ziel. Jaap van Lagen (15.) konnte sich zwar nur mit einigen Privatiers messen, landete aber dennoch solide im Mittelfeld. Viktor Shapovalov (17.) und Kirill Ladygin (18.) folgten dichtauf, bildeten allerdings auch schon die Schlusslichter des Feldes, das bei Weitem nicht komplett im Ziel angekommen war...

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