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  • 07.06.2016 11:35

  • von Christian Nimmervoll & Bianca Garloff

Ken Block : Das steckt hinter den irren Gymkhana-Videos

Neun Monate von der Idee zum fertigen YouTube-Video: Ken Block spricht im Interview über Gymkhana, seine geplante WRC-Rückkehr und vieles mehr

(Motorsport-Total.com) - Wenn man als Motorsport-Journalist heutzutage einen mittelmäßig prominenten Formel-1-Fahrer interviewt, kommt aus dem privaten Umfeld oftmals die Frage: "Jolyon wer?" Und auch mit dem Namen Ken Block können außerhalb der eingeschweißten Rallye-Community nicht allzu viele Menschen etwas anfangen.

Titel-Bild zur News: Ken Block

Ken Block wurde durch seine Gymkhana-Videos zum YouTube-Superstar Zoom

Ganz anders verhält es sich aber, wenn man erklärt, wer Ken Block eigentlich ist: "Ah, der Verrückte aus den Gymkhana-Videos!" Dabei ist der 48-Jährige alles andere als verrückt. Mit seinen YouTube-Clips, die von der ersten bis zur letzten Sekunde professionell durchgestylt sind, hat er es zu Weltruhm gebracht, und dass er sowohl in der WRC (Rallye-WM) als auch in der WRX (Rallycross-WM) noch nie einen WM-Lauf gewinnen konnte, stört seine Hardcore-Fans wenig.

Durchaus verständlich, wenn man ihn kennenlernt. Block ist - typisch US-Boy - relaxt und locker, als wir ihn am Rande des Rallycross-WM-Laufs in Hockenheim gemeinsam mit Kollegin Bianca Garloff von 'Auto Bild motorsport' interviewen, und er spricht mit großer Leidenschaft über die Themen, die ihm wirklich am Herzen liegen.

Frage: "Ken, was macht Ihnen eigentlich mehr Spaß: nach Herzenslust zu driften oder auf Zeit zu fahren?"
Ken Block: "Ich mag beides, aber die Rallycross-WM ist Wettbewerb, und im Wettbewerb möchte ich so gut wie möglich abschneiden. Dafür musst du nun einmal überall so viel Grip wie möglich haben. Beim Rutschen verlierst du Zeit."

In der WRX sportliche Heimat gefunden

Frage: "Sie haben sich gegen die WRC und für die WRX entschieden. Ist das Ihre sportliche Heimat für die nächsten paar Jahre?"
Block: "Ja, schon. Ich mag die Rallycross-WM, ich war auch in der GRC (Global Rallycross-Championship, von Red Bull organisiert; Anm. d. Red.) sehr erfolgreich. Dort bin ich zweimal knapp am Titel vorbeigeschrammt und habe ein paar Events gewonnen. Das hat mir Spaß gemacht. In der WRC habe ich mich wegen der Pacenotes schwer getan. Da fehlt mir einfach die Erfahrung der anderen Jungs."

"Ich kann mit dem Auto an sich ganz gut umgehen, aber wenn du die Pacenotes nicht vernünftig aufschreiben kannst, hast du ein Problem. Das war meine größte Schwäche in der WRC. Ich würde durchaus gern dorthin zurückkehren, denn die Etappenrallyes sind das, wo ich herkomme, aber jetzt habe ich hier auch eine Menge Spaß. Eines Tages kehre ich vielleicht in die WRC zurück, nur um ein bisschen Spaß zu haben."

Frage: "Gibt es da schon einen konkreten Plan?"
Block: "Nein, gar nicht. Ich fahre jetzt auf absehbare Zeit Rallycross-WM. Ich habe einen Werksvertrag mit Ford. Sie haben dabei geholfen, mein Auto zu entwickeln und aufzubauen. Sie helfen uns dabei, ein Testprogramm zu entwickeln, um es weiter zu verbessern. Ich habe mich diesem Programm langfristig verschrieben. Du kannst nicht hierher kommen und erwarten, sofort zu gewinnen. Das dauert Jahre."

Christian Nimmervoll, Ken Block, Bianca Garloff

Ken Block im Interview mit Chefredakteur Christian Nimmervoll und Bianca Garloff Zoom

"2014 habe ich zwei Events bestritten, in denen ich Vierter und Dritter wurde. Ich weiß, dass ich mit dem richtigen Auto konkurrenzfähig sein kann, aber wir haben ein brandneues Auto. Es wird dauern, bis das Auto und auch ich auf jeder Strecke auf einem Niveau sein werden, auf dem wir Rennen und die Weltmeisterschaft gewinnen können."

Frage: "Was fällt ihnen schwerer: hier Rennen zu fahren oder Ihre Stunts zu machen?"
Block: "Die Gymkhana-Videos und die ganzen Demos fallen mir ziemlich leicht. Das macht auch Spaß."

Frage: "Es sieht nicht leicht aus."
Block: "Ich muss dabei aber nicht um jede Zehntelsekunde kämpfen."

Loeb, Solberg, Ekström: Die Besten als Gegner

Frage: "Aber um jeden Zentimeter."
Block: "Aber das geht ein bisschen lockerer. Hier fahre ich gegen Sebastien Loeb, Petter Solberg und Mattias Ekström. Das sind mit die besten Fahrer auf dem Planeten. Gymkhana ist auch eine sehr technische Herausforderung, aber da steht der Spaß im Vordergrund, die Atmosphäre ist entspannter. Ich habe an beidem meinen Spaß."

"Ich mag es, Spaß mit dem Auto zu haben, aber ich mag auch den sportlichen Wettbewerb. Auf jeden Fall bin ich einer der glücklichsten Rallyefahrer der Welt, denn ich darf beides! Davon gibt es nicht viele. Die DTM-Fahrer können ihr Auto zum Beispiel nicht einfach mitnehmen, um damit ein bisschen in Los Angeles durch die Gegend zu driften. Wahrscheinlich bin ich sogar der einzige Fahrer der Welt, der dieses Glück hat."

Frage: "Gymkhana ist das, wofür Sie Menschen auf der ganzen Welt, auch außerhalb des Motorsports, kennen. Wie hat das angefangen? Stimmt es, dass es reiner Zufall war, dass es ein gefilmtes Training war, das dann auf dem Video wirklich cool aussah?"
Block: "Wir haben in den USA keine Asphaltrallyes, auch nicht in unserer nationalen Etappenrallye-Meisterschaft. Ich wollte aber lernen, wie ich mit meinem Allrad-Rallyeauto auf Asphalt driften kann."


Car Throttle: My Awkward Interview With Ken Block

"Als kleiner Junge habe ich viel WRC geguckt, und Colin McRae und Tommi Mäkkinen sind bei der Rallye Monte Carlo auf Asphalt gedriftet. Das wollte ich auch können! Die einzige Möglichkeit, das zu Hause zu tun, war eine Gymkhana-Serie in Südkalifornien. Ich betrachtete das als unkomplizierte und billige Möglichkeit, mir das anzueignen."

"Zunächst bin ich nur aus Spaß so gefahren, aber irgendwann habe ich ein spezielles Auto dafür aufgebaut. Als dieses Auto fertig war, schmiss der Kerl, der diese Serie organisiert hatte, hin. Ich hatte also dieses tolle Auto, aber ich konnte nicht mehr damit fahren. Das erste Video heißt 'Gymkhana Test und Training' - denn genau das war's: Ich ging zurück zu den Plätzen, wo ich ein Gymkhana-Rennen bestritten hatte, und fuhr verschiedene Streckenabschnitte davon."

Gymkhana 1: In zwei Tagen fertig

"Wir haben mit einer Crew von nur drei Mann ein Video gemacht, das in zwei Tagen fertig war. Das haben wir ins Internet gestellt - und die Zugriffe haben alle Erwartungen gesprengt! Es hat damit angefangen, dass ich mein Driften verbessern wollte, und heute ist es diese große virale Sensation im Internet."

Frage: "Wann haben Sie eigentlich in den USA damit begonnen, Rallyes zu fahren?"
Block: "2005. Ich bin, glaube ich, sieben Jahre lang die Rally-America-Meisterschaft gefahren. Ich wurde nie Meister, war einmal Zweiter. Mein Teamkollege war Travis Pastrana. Hat Spaß gemacht! Und war auch eine gute Erfahrung. Ich habe ein paar Rallyes gewonnen, aber nie die Meisterschaft."

Frage: "Wie bereiten Sie sich heute auf einen Gymkhana-Dreh vor? Da gibt es ja drei Aspekte: Erstens das Auto, die Reifen, das Technische. Zweitens die mentale Vorbereitung als Fahrer. Und drittens die ganze Regietechnik und Logistik."
Block: "Fangen wir mit dem Kreativen an. Es dauert sechs bis neun Monate von der ersten Idee über das Begutachten von Locations, die wir uns meistens zwei-, dreimal anschauen müssen, bis hin zum Entwickeln des Drehbuchs, was wir mit dem Auto wo anstellen wollen."

"Die Location-Scouts müssen mit den Städten zusammenarbeiten, um alle Genehmigungen einzuholen, und selbst die Zeitpläne, 60 bis 80 Mitarbeiter von Drehort zu Drehort zu transportieren, sind eine Herausforderung. Wir haben den Regisseur, die Kameraleute, das Catering, die Security. Es ist inzwischen eine ziemlich große Mannschaft. Das alles dauert mindestens ein halbes Jahr."


Ken Block: Gymkhana 1

"Wenn das Video einmal im Kasten ist - das Filmen ist in vier bis fünf Tagen erledigt -, brauchen wir acht Wochen für die Nachbearbeitung: das Sichten des Materials, das Zusammenschneiden. In diesen acht Wochen arbeite ich eng mit meinem Regisseur Brian Scotto und dem Cutter zusammen, bis das Video fertig ist. Insgesamt sechs bis neun Monate, das kommt schon hin."

Vorbereitung dauert bis zu neun Monate

"Das Fahren und das Filmen ist der kleinste Teil davon. Die ganze Vorbereitung ist das, was am meisten Zeit frisst. Zum Beispiel solche Details wie die richtigen Kameraperspektiven zu finden. Es kommt vor, dass ich fahrerisch gleich beim ersten Mal perfekt bin, aber dann merken wir später, dass die Kameraperspektive nicht optimal war. Dann müssen wir neue Kamerapositionen suchen. Dafür brauchen wir manchmal zehn Versuche. Wir wollen, dass das Auto perfekt aussieht und dass die Perspektiven perfekt sind."

"Was das Auto betrifft, kennen wir das grundsätzliche Setup. Es ist zwar ein neues Auto, aber wir wissen trotzdem ganz gut, was wir wie einstellen müssen, damit das Auto das tut, was ich möchte. Die Vorderachse ist weicher eingestellt, damit das Heck lose wird, und das Heck ist ziemlich steif eingestellt, damit ich präzise Übersteuern kann."

"Wenn wir Rallycross-Autos verwendet haben, haben wir die sogar runtergetunt: kleinerer Turbo, mehr Drehmoment, weniger Leistung. In der Rallycross-WM ist die Spitzenleistung wichtig, und sie muss sich schnell entfalten. Aber bei Gymkhana brauche ich ein breites Drehmomentband, um das Auto mit dem Gaspedal besser kontrollieren zu können. Das alles regeln wir über die Motorsteuerung und die Größe des Turboladers."

Ken Block

In Hockenheim stand Ken Block bei der Rallycross-WM auf dem Podium Zoom

Frage: "Aber grundsätzlich ist es das gleiche Auto wie in der Rallycross-WM?"
Block: "Ja. Nur mit anderem Setup, was Motor und Motorsteuerung angeht, und wir verwenden ein anderes Radaufhängungs-Setup für das Manövrieren des Autos auf Asphalt. Als ich mit Gymkhana angefangen habe, wollte ich, dass sich das Auto so anfühlt, als würde ich auf Schotter fahren. Da bremst du hart und das Auto neigt sich sehr stark."

"Der Mustang neigt sich wahrscheinlich am meisten, man sieht das im Video sehr gut, wie er sich nach vorne neigt, wenn ich bremse, und nach hinten kippt, wenn ich wieder Gas gebe. Dadurch verschiebt sich das Gewicht, um das Heck leicht zu machen oder vorne weniger Traktion zu haben. Das ist wie ein Rallyeauto auf Schotter."

"Das ist genau das Gegenteil davon, wie die meisten Leute ihr Fahrzeug für Asphalt abstimmen, denn normalerweise willst du ja den Grip, du willst ein steifes Fahrwerk haben, damit du Widerstand spürst, wenn die Neigung gegen den Reifen geht. Ich brauche etwas ganz anderes. Das ist der hauptsächliche Unterschied."

Reifen machen extra Qualm

"Und wir verwenden andere Felgen und Reifen. 15-52 ist mein Felgenpartner für die Gymkhana-Videos, und ich verwende Toyo-Reifen. Das ist ein spezieller Driftreifen, der die Traktion relativ leicht abreißen lässt, aber trotzdem guten Grip hat, auch wenn die Räder durchdrehen. Ich kann das Auto auch bei durchdrehenden Rädern noch sehr gut kontrollieren."

Frage: "Diese Reifen werden speziell für das Driften produziert, aber nicht speziell für Gymkhana?"
Block: "Richtig. Aber Toyo hat sehr eng mit mir zusammengearbeitet, um den Reifen so hinzubekommen, dass er das tut, was ich bei den Gymkhana-Videos brauche. Zum Beispiel mehr lateralen Grip, damit ich das Auto querstellen, mich aber trotzdem noch vorwärts bewegen kann."

"Und ich brauche mehr Qualm! Wir hatten in den vergangenen sechs Monaten drei Reifentests, um eine Mischung zu entwickeln, die für mich besser funktioniert. Toyo ist ein großartiger Partner. Die Reifen sehen auch wirklich klasse aus. Sie versuchen, ihren Reifen für meine Gymkhana-Bedürfnisse zu verbessern, speziell für mich."


Ken Block: Gymkhana 5

Frage: "Der dritte Teil meiner Frage war, wie Sie sich fahrerisch auf ein Gymkhana-Video vorbereiten."
Block: "Gar nicht (lacht; Anm. d. Red.)! Ich trainiere nicht, ehrlich. Wenn ich etwas Ungewöhnliches vorhabe, dann bauen wir das einen Tag vorher auf und ich probiere es ein paar Mal. In Gymkhana 5 driftete ich in Downtown San Francisco rückwärts durch zwei Pylonen. Das hatte ich davor noch nie gemacht, also haben wir es einen Tag früher aufgebaut, damit ich es ein bisschen trainieren konnte. Aber fast alles andere geht spontan - ich kenne das ja, mit dem Auto zu driften und Donuts hinzulegen."

Gymkhana-Videos in einem Take: Stimmt's wirklich?

Frage: "Ich habe meine Kollegen vor diesem Interview gefragt, was sie Sie fragen würden. Am öftesten kam als Antwort: Werden die Videos in einem Take gefilmt oder werden mehrere Versuche zusammengeschnitten?"
Block: "Wir drehen in vier bis fünf Tagen. Nehmen wir Los Angeles: Die Locations liegen teilweise viele Kilometer auseinander. Das geht einfach nicht."

"Mir würde das gefallen, aber du würdest die Kameraperspektiven niemals perfekt hinbekommen und du würdest niemals für jede Einstellung die beste Fahraction haben. Mein Ziel war immer, die beste Unterhaltung zu machen und die Fähigkeiten des Autos und das Können des Fahrers optimal in Szene zu setzen."

"Ich könnte schon alles in einem Take machen, aber dann müsste ich auf Sicherheit fahren, um jedes Hindernis zu schaffen. Da würde die Action aber nicht bei jedem Hindernis so dynamisch rüberkommen."

"Die Inspiration kam übrigens von Skateboard-Videos. Ein Skateboarder verbringt Jahre damit, seine 20 besten Tricks zu filmen. Der geht zu einem bestimmten Platz und filmt sich 30 Mal. 29 Mal fällt er auf die Schnauze, aber das eine Mal, das funktioniert hat, schneidet er in sein Video rein."


Fotostrecke: Feuer-Drama bei WRX Hockenheim

Frage: "Ist dann blöd, wenn genau da die Batterien der Kamera alle sind..."
Block: "Genauso machen wir es bei den Gymkhana-Videos: Wir drehen vier oder fünf Tage und schneiden die besten Takes zusammen, um das beste Video hinzubekommen."

Frage: "Wie viele Autos haben Sie für diese Videos?"
Block: "Nur eins pro Video. Gymkhana 9 machen wir mit meinem Rallycross-Ford. Dann habe ich noch einen Mustang, einen Fiesta aus Gymkhana 8. Das war mein Rallycross-Auto in den USA, aber jetzt ist es ein Demo-Auto. Ich habe auch noch einen Escort Mk2 aus dem Jahr 1978."

Hoonicorn RTR: Ford Mustang mit 845 PS

Frage: "Und welcher ist Ihnen am liebsten?"
Block: "Der Mustang. Der macht einfach Spaß! Die Größe, der V8, die 845 PS: Die Dynamik dieses Autos macht einfach wirklich Spaß."

Frage: "Lewis Hamilton wollte Ihnen den ja mal abkaufen, oder?"
Block: "Lewis und ich waren mal zusammen in Kanada Snowboarden. Da hat er Interesse gezeigt, denn er hat ein paar Mustangs. Er wollte ihn ausprobieren und kaufen, aber das Auto ist einzigartig und deswegen sehr teuer. Wahrscheinlich zu teuer für ihn! Aber er hat Spaß daran. Wenn er eines Tages mit der Formel 1 fertig ist, lasse ich ihn vielleicht mal probieren."

Block: "Glauben Sie, dass Formel-1-Fahrer das alles auch so hinbekommen würden wie Sie?"
Block: "Was ich mache, ist grundsätzlich eine Form des Allrad-Rallyefahrens. Die Grundlagen davon könnte ich jemandem wie Lewis sicher beibringen, auch wenn das Allrad-Rallyefahren sicher etwas anderes ist als das, wie er fährt. Aber das zu lernen, dauert nicht ewig. Es ist halt völlig fremd für die Jungs, aber Lewis würde das hinkriegen. Er ist sehr talentiert."

Bianca Garloff, Ken Block und Christian Nimmervoll

Bianca Garloff mit Ken Block und Chefredakteur Christian Nimmervoll Zoom

Frage: "Und wären Sie in einem Formel-1-Auto schnell?"
Block: "Nein. Ich bin nicht auf der Rennstrecke aufgewachsen, bin nie Formelautos gefahren. Ich fühle mich in einem Kart einigermaßen wohl, aber da fehlt mir einfach die Erfahrung. Ich bin mir sicher, dass ich mich okay schlagen würde, aber es dauert Jahre, um auf dieses Niveau zu kommen. Ich könnte sicher nicht einsteigen und da gleich gut aussehen."

Frage: "Sie und Lewis haben ja mit dem Energydrink Monster den gleichen Sponsor!"
Block: "Stimmt."

2010: Formel-1-Test mit Pirelli geplatzt

Frage: "Würden Sie Formel 1 testen, wenn Ihnen jemand einen Test anbieten würde?"
Block: "Ich würde testen. Mir wurde auch schon mal einer angeboten, von Pirelli. Das war vor ein paar Jahren, mit ihrem Toyota-Testträger. Muss 2010 gewesen sein. Das Problem war, dass ich nicht ins Auto gepasst habe. Timo Glock ist halt ein ziemlich kleiner Junge, daher war das Chassis viel zu klein für mich. Ich war in Deutschland, habe vier Stunden im Simulator trainiert, aber als ich ins Auto steigen sollte, passte ich nicht rein."

Frage: "Ist Nigel Mansell auch schon so gegangen. Haben Sie eigentlich schon Pläne für die nächsten Gymkhana-Videos?"
Block: "Natürlich."

Frage: "Und wollen Sie uns die auch verraten?"
Block: "Nein (lacht; Anm. d. Red.)! Teil der Faszination der ganzen Sache ist ja auch der Überraschungseffekt. Wir wollen bei jedem Video etwas Einzigartiges machen, was gar nicht so einfach ist. Aber wir wollen die Leute damit überraschen."

Frage: "Aber Sie könnten ja den Spannungsbogen aufbauen, indem Sie zumindest Kleinigkeiten verraten..."
Block: "Das einzige, was ich verraten kann, ist, dass der Focus RS zu sehen sein wird (grinst; Anm. d. Red.)!"


Ken Block: Behind the Scenes of Gymkhana 6

Frage: "Big News! Da kommen wir also nicht weiter. Andere Frage: Stimmt es, dass Sie mit dem Pickup Ihrer Eltern begonnen haben, das Driften zu lernen?"
Block: "Das stimmt. Als Kind schaute ich WRC. Das hat mich von allen Motorsportarten am meisten inspiriert. Als ich dann den Schlüssel des Pickups meiner Eltern in die Hände bekam, war das die Art und Weise, wie ich fahren wollte. Ich wollte driften, Donuts machen, springen. Das einzige Auto, das ich damals zur Verfügung hatte, war eben der Ford-Pickup meines Vaters."

Frage: "Wussten Ihre Eltern davon?"
Block: "Nein (lacht; Anm. d. Red.)."

Frage: "Haben Sie das Auto mal gecrasht?"
Block: "Nein, nie. Ich habe eigentlich nie eins meiner Autos gröber zerlegt. Ich hatte einmal einen schweren Unfall, als ich noch jung war - da brach mir auf der Straße bei einem Allrad das Heck aus. Ich konnte mich, als ich jung war, nie für den amerikanischen Motorsport begeistern. Autos, die im Kreis fahren, das war nichts meins. Mein Ding waren immer die Etappenrallyes."

Unfall mit Journalist auf dem Beifahrersitz

Frage: "Sie hatten bei einer Demoveranstaltung in England mal einen Unfall mit einem deutschen Journalisten auf dem Beifahrersitz. Wie peinlich war Ihnen das, ausgerechnet bei einer Taxifahrt einen Unfall zu bauen?"
Block: "Der Hoonicorn funktioniert im Regen nicht sonderlich gut. An dem Tag begann es zu regnen, ich wusste aber nicht, wie nass der Parcours war. Das Auto hat da einfach nicht mehr funktioniert."

"Ich rutschte seitlich in die Barriere. Das nervt, weil es das erste Mal war, dass ich mit diesem Auto wo abgeflogen bin. Nur wegen des Regens! Darüber habe ich mich am meisten geärgert. Mit meinem Können hatte das nichts zu tun, sondern die Streckenoberfläche war ölig und nass, sodass ich es nicht mehr abfangen konnte."

Frage: "Und für den Journalisten war die Story so ohnehin besser: 'Ich bin mit Ken Block gecrasht!' Schöne Headline."
Block: "Stimmt. Aber mich hat genervt, dass das Auto noch nie einen Kratzer abbekommen hatte, aber kaum regnet es ein bisschen, fliege ich ab."


Ken Block: Unfall mit Journalist auf dem Beifahrersitz

Frage: "Gibt es noch irgendwas, was Sie den deutschen Fans ausrichten möchten?"
Block: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass die Menschen mögen, was ich tue. Ich habe Spaß mit Autos, denn ich liebe Autos. Wenn wir mehr Menschen für die WRC und die Rallycross-WM begeistern können, macht mich das glücklich. Ich freue mich, wenn wir Leute mit dem Spaß, den ich mir mache, für diese Themen begeistern können."