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Johan Kristoffersson: "Diesen Sieg wollte ich unbedingt"

Mit dem Heimsieg in Höljes baut Johan Kristoffersson seine WM-Führung in der Rallycross-WM aus, doch vom Titel will bei PSRX-Volkswagen noch niemand reden

(Motorsport-Total.com) - PSRX-Volkswagen und Johan Kristoffersson bleiben in der Rallycross-WM (WRX) das Maß der Dinge. Bei seinem Heimrennen in Höljes lieferte der 28-Jährige einmal mehr eine dominante Vorstellung ab und feierte ungefährdet seinen dritten Saisonsieg. Aus seiner aktuellen Erfolgsserie stach dieser Triumph für Kristoffersson aber heraus.

Titel-Bild zur News: Johan Kristoffersson

Johan Kristoffersson war auch in der Heimat eine Klasse für sich Zoom

"Diesen Sieg wollte ich unbedingt holen", sagt ein nach dem Rennen sichtlich bewegter Rennsieger Kristoffersson. "Es bedeutet mir sehr viel, vor meinen Fans zu gewinnen. Zudem ist es ja auch das Heimrennen des Teams. Ich freue mich einfach für jeden." PSRX-Volkswagen ist auf dem Papier zwar ein norwegisches Team, hat seinen Sitz im schwedischen Torsby, das nur knapp 100 Kilometer entfernt von Höljes liegt.

Am "magischen Wochenende" der Rallycross-WM unterstrichen PSRX-Volkswagen und Kristoffersson von Beginn an ihre Favoritenrolle. "Am Samstag lief es schon sehr gut. Wir lagen am Ende des Tages vorne, ich war allerdings schon voll fokussiert auf den letzten Tag", sagt der Schwede. "Da sollte es nämlich drauf ankommen."

Solberg verpatzt im Halbfinale den Start

Und da lieferte Kristoffersson einmal mehr ab. Als Sieger des Qualifyings startete er im Halbfinale von der Pole-Position und fuhr zu einem souveränen Start-Ziel-Sieg. Im Finale wiederholte Kristoffersson dieses Kunststück und strich damit die Maximalpunktzahl von 30 WM-Punkten ein. "Wie immer lief das Auto perfekt und ich muss mich einfach bei jedem im Team bedanken. Nicht nur bei allen, die hier sind, sondern auch bei allen, die bei Volkswagen so hart für uns arbeiten", so Kristoffersson.

Nicht ganz so rund lief es in Höljes für Teambesitzer Petter Solberg, der im Qualifying nur langsam in Schwung kam. "In den Heats lief es für mich am Samstag anfangs nicht so gut, denn ich hatte sehr viel Verkehr. Doch am Sonntag gewann ich am Morgen Q4 und war in der Position, die ich mir gewünscht hatte", so der Norweger. Doch seine Pole-Position im Halbfinale nutzte ihm letztlich nichts. "Alles lief perfekt, doch dann würgte ich am Start des Halbfinals den Motor ab. Ich konnte es nicht fassen. All die harte Arbeit war umsonst", ärgert sich Solberg.


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Dennoch verbesserte sich Solberg in Abwesenheit von Weltmeister Mattias Ekström, der am vergangenen Wochenende bei der DTM auf dem Norisring an den Start gegangen war, auf Rang zwei der Meisterschaft. An deren Spitze enteilt Kristoffersson nach sechs Podiumsergebnissen in Folge und drei Siegen in den vergangenen vier Rennen aber zunehmend der Konkurrenz. Er hat bereits 31 Punkte Vorsprung auf Solberg, mehr, als an einem Rennwochenende maximal zu vergeben sind.

Kristoffersson: Der Traum könnte wahr werden

Doch das Wort "WM-Titel" will bei PSRX noch niemand in den Mund nehmen. "Als ich zu Saisonbeginn erfuhr, dass diese Kooperation Realität werden würde, hatte ich den großen Traum, dass wir etwas Besonderes erreichen würden. Aber könnte dieser Traum wahr werden? Ich wusste es nicht. Aber jetzt scheint das alles Wirklichkeit zu werden", formuliert es Kristoffersson. "Wir dürfen aber nicht nachlassen und müssen weiter konzentriert bleiben."

Auch Teamkollege Solberg bemüht sich, die Euphorie-Bremse zu betätigen. "Es ist noch ein langer Weg zu gehen und es sind noch viele Kurven zu nehmen bis zum Saisonende", sagt er, muss aber zugeben: "Wir sind auf einem guten Weg. Es könnte kaum besser laufen." Angesichts von Kristofferssons Vorsprung, seinen in dieser Saison konstant starken Leistungen und der Überlegenheit des Volkswagen Polo GTI stellt sich in der Tat die Frage, wer den Schweden noch aufhalten soll.