Blitzreparatur: Peugeot-Hansen vollbringt kleines Wunder

Nach einem Crash in Q3 schien das WRX-Rennen in Hell für Timmy Hansen schon gelaufen: Doch seinem Team gelang wie 2016 in Hockenheim eine Blitzreparatur

(Motorsport-Total.com) - Timmy Hansen (Peugeot-Hansen) erlebte am vergangenen Wochenende beim sechsten Rennwochenende der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) 2017 in norwegischen Hell eine emotionale Achterbahnfahrt, die nicht wenige Beobachter an das Feuer-Drama 2016 in Hockenheim erinnerte. Wie damals schien sein Peugeot 208 auch in Norwegen nach einem Unfall in Q3 aus dem Rennen zu sein, doch abermals gelang den Mechanikern in Rekordzeit eine Reparatur des stark beschädigten Autos - und Timmy Hansen dadurch sogar der Einzug in das Finale!

Titel-Bild zur News: Timmy Hansen

Timmy Hansen musste nach dem Unfall um den Halbfinaleinzug zittern Zoom

"Wenn mir jemand nach all dem, was in Q3 passiert ist, gesagt hätte, dass ich ins Finale komme, hätte ich das nie und nimmer geglaubt", schüttelt Timmy Hansen den Kopf. Im dritten Vorlauf am Sonntagmorgen war der junge Schwede in der ersten Kurve mit Petter Solberg (PSRX-Volkswagen) aneinander geraten.

Nach der Berührung bog Timmy Hansens Peugeot nach rechts ab und schlug in stumpfem Winkel in die Begrenzungsmauer ein. Dabei wurde die Fahrzeugfront komplett zerstört. Daraufhin sah das Team seine Felle schon davonschwimmen. "Nach Timmys Kollision mit Solberg in Q3 hätte ich ehrlich gesagt nicht geglaubt, dass er in Q4 wieder fahren kann", gibt Teamchef und Vater Kenneth Hansen zu.

Doch dank einer Teamleistung gelang das scheinbar Unmögliche. Auch die Mechaniker der Autos von Sebastien Loeb und Kevin Hansen packten mit an, und so gelang der Mannschaft innerhalb von einer Stunde die Reparatur des Wracks. "Das war erstklassige Arbeit", lobt Kenneth Hansen seine Truppe. Es war nicht der erste Kraftakt dieser Art der Hansen-Mannschaft. 2016 hatte das Team beim Rennwochenende in Hockenheim das Auto von Timmy Hansen ebenfalls in Rekordzeit repariert, nachdem es aufgrund eines Öllecks Feuer gefangen hatte.

Damals war Timmy Hansen mit dem runderneuerten Auto im nächsten Qualifying-Lauf sogar der Sieg gelungen. Am Sonntag reichte ihm Platz sieben in Q4, um sich mit gerade einmal einem Punkt Vorsprung als Zwölfter den Einzug ins Halbfinale zu sicher. Dort fuhr Timmy Hansen aus der letzten Startreihe auf Position drei und durfte so im Finale sogar noch um das Podium kämpfen.


Der Unfall von Timmy Hansen in Q3

"Nach meinem Unfall haben alle Mechaniker an einem Strang gezogen. Nur durch ihren Einsatz bin ich ins Finale gekommen und konnte weitere wertvolle Meisterschaftspunkte sammeln", weiß Timmy Hansen, bei wem er sich zu bedanken hat. Dennoch hadert der Schwede mit dem Unfall, der seiner Ansicht nach ein besseres Resultat als Platz fünf vereitelt hat. "Es war kein optimales Wochenende, denn ich denke wir waren schnell genug, um aufs Podium zu fahren", sagt er.