• 16.04.2016 11:59

  • von David Evans (Haymarket)

WRC-Autos 2017: Sorgen über Tempo und Spektakel wachsen

Sind die WRC-Autos für 2017 zu schnell und zu effizient? - Fahrer sorgen sich um Sicherheit, durch ausgefeilte Aerodynamik könnte das Spektakel sinken

(Motorsport-Total.com) - Es wachsen Bedenken über die neue Generation der World Rally Cars für 2017. Sie könnten zu schnell sein und kein optimales Spektakel bieten. Es wird erwartet, dass im nächsten Jahr die Streckenrekorde mit den neuen Autos reihenweise fallen werden. Die Motoren werden kräftiger, dazu kehrt das zentrale Differenzial zurück, um die Autos effizienter zu machen. Ausgeweitete Aerodynamik und mehr Anpressdruck sollten dafür sorgen, dass die neuen Boliden die schnellsten Rallye-Fahrzeuge aller Zeiten werden.

Titel-Bild zur News: Polo R WRC

Auf den ersten Blick werden die neuen WRC-Boliden spektakulärer aussehen Zoom

Die Fahrer haben Sorgen, dass die Sicherheit durch die höheren Geschwindigkeiten nicht gewährleistet ist. Außerdem könnten die Autos wie auf Schienen fahren und dadurch beim Zuschauen nicht spektakulär sein. Einer der Spitzenfahrer, der namentlich nicht genannt werden will, sagt gegenüber 'Autosport': "In Finnland könnten die Geschwindigkeiten viel höher sein. Einige Streckenrekorde könnten um eine halbe Minute verbessert werden."

Das wirft vor allem Fragen bezüglich der Sicherheit auf: "Wir müssen wirklich genau darüber nachdenken was wir hier tun. Im vergangenen Jahr gab es in Finnland Stellen, wo man eigentlich nicht schneller sein möchte", so die Fahrerstimme. Auch ein Offizieller gibt zu, dass die Veranstalter nicht glücklich sind: "Die Durchschnittsgeschwindigkeiten werden derzeit diskutiert. Einige Veranstalter sind frustriert, dass die Teams viel schnellere Autos entwickeln dürfen."

Volkswagen-Werksfahrer Jari-Matti Latvala hat Bedenken, dass die Autos so wirken könnten, als wären sie einfach zu fahren: "Mir gefällt die Power, das ist eine gute Sache. Die Aerodynamik bereitet mir Sorgen, denn die Autos werden vor allem auf Asphalt viel mehr Grip haben. Von außen könnte das Auto weniger spektakulär wirken. Die Autos sehen nicht spektakulär aus, wenn sie auf den Boden gepresst werden."

Seit vergangenem August testet Volkswagen ein Übergangsmodell mit Marcus Grönholm am Steuer. "Das Auto ist schnell, es fühlt sich gut an", sagt der zweimalige Weltmeister. "Auf Asphalt habe ich gepusht und bin auf der Teststrecke schnelle Zeiten gefahren. Aber als ich aus dem Auto ausgestiegen bin, fragte mich jemand, ob meine Großmutter gefahren ist. Vielleicht sind die Autos zu effizient? Ich weiß es nicht."