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  • 28.09.2017 14:05

  • von Heiko Stritzke & David Evans

WRC 2018: Tänak lehnt Toyota-Angebot ab

Toyota gab sein Bestes, um Ott Tänak von M-Sport wegzulocken - Der Este stellt jedoch den Erfolg über das Geld und sieht bei Malcolm Wilson bessere Aussichten

(Motorsport-Total.com) - Seine Leistungen an der Seite des besten WRC-Piloten der Gegenwart haben so manchen auf den Plan gerufen: Ott Tänak hat seinen Marktwert in der Rallye-Weltmeisterschaft deutlich gesteigert. Nicht nur die zwei Siege und fünf Podiumsplätze sprechen für den Esten, sondern vor allem, wie gut er mit Sebastien Ogier in der WRC-Saison 2017 mithalten konnte. Nicht wenige hatten erwartet, dass Tänak völlig untergeht. Doch drei Rallyes vor Saisonende hat der Este noch theoretische WM-Chancen.

Titel-Bild zur News: Ott Tanak

Ott Tänak lehnt viel Geld ab: Verbleib bei M-Sport nur noch Formsache Zoom

Tommi Mäkinen hat sich daher bemüht, den 29-Jährigen von M-Sport weg zu lotsen und machte ihm ein finanziell attraktives Angebot für die WRC-Saison 2018. Doch Tänak lehnte ab. "Priorität hat immer der Sport", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Man will gewinnen und am bestmöglichen Platz sein. Ich kenne M-Sport, die Leute und die Abläufe hier sehr gut und habe dieses Auto mitentwickelt."

Der Ford Fiesta WRC des Jahrgangs 2017 fahre sich genau wie er wolle, fügt er hinzu. "Ich denke, dass ich (bei M-Sport; Anm. d. Red.) alles habe, was ich will. Das Auto ist sehr stark und, wie ich glaube, einer der besten Allrounder. Es ist einfach überall konkurrenzfähig. Andere Autos haben sich bei bestimmten Rallyes gut geschlagen, sind aber in anderen bei weitem nicht so stark wie unseres."

Toyota fehlt noch die Konstanz

In diese Kategorie fällt eindeutig Toyota. Nach zwei ganz starken Auftritten zu Beginn der Saison, die in einem Sieg von Jari-Matti Latvala in Finnland gipfelten, fielen die Toyota Yaris WRC doch deutlich zurück, als die Temperaturen über den Gefrierpunkt stiegen. Auf Sardinien und in der heimat Finnland gab es zwei Ausreißer nach oben. Der Fiesta hat hingegen auf Asphalt und Schotter gewonnen, sei es bei 0 Grad bei der Rallye Monte-Carlo oder im Hochsommer. "Wir sind dieses Jahr nahe am Titel dran und wir wollen dieses und die nächsten Jahre um die Meisterschaft kämpfen", sagt Tänak.

Esapekka Lappi

Ob die Zurückweisung des Toyota-Werksteams richtig war, muss sich zeigen Zoom

Unklar ist hingegen, ob Sebastien Ogier bei M-Sport bleiben wird. Der viermalige Weltmeister hat im Hintergrund Druck ausgeübt und droht mit dem Wechsel zu Citroen, sollte Ford nicht werksseitig zurückkehren oder zumindest ein potenter Hauptsponsor gefunden werden. "Noch ist für ihn nichts entschieden", sagt Tänak, obschon Ogier angekündigt hatte, er wolle bis Ende September Klarheit für 2018 haben. "Sebastien ist ein guter Teamkollege. Er ist sehr stark, vor allem mental. Ich habe einiges von ihm gelernt."

Teamchef Malcolm Wilson sagt gegenüber 'Motosport-Total.com', dass er Ogier nicht um jeden Preis halten will: "Natürlich möchte ich, dass alle mit an Bord bleiben. Aber ich werde nicht dieses Team oder M-Sport als Ganzes dafür aufs Spiel setzen."