"Wie kann das sein?" Kremer kritisiert Entwicklung der WRC2

Nach seinem frühen Ausfall verzichtet Skoda-Pilot Armin Kremer auf eine Neustart bei der Rallye Monte Carlo und kritisiert die aktuelle Situation in der WRC2

(Motorsport-Total.com) - Der deutsche Skoda-Privatier Armin Kremer zeigt sich von der aktuellen Situation in der WRC2-Klasse der Rallye-Weltmeisterschaft enttäuscht. Der Routinier kritisiert den zu großen Einfluss der Hersteller, der zu fragwürdigen Regelauslegungen führe und Privatfahrer wie ihn zunehmen an den Rand dränge. "In meinen Augen geht die WRC2 in eine falsche Richtung", sagt Kremer. "Da ist nicht nur die Übermacht der reinen Werks- und werksunterstützten Fahrer, sondern zudem die für mich nicht mehr nachvollziehbaren Regeln."

Titel-Bild zur News: Armin Kremer

Armin Kremer fühlt sich als Privatier in der WRC2-Klasse benachteiligt Zoom

"Wie kann es sein, dass hier nicht in der WRC2 nominierte Piloten wie Skoda-Werksfahrer Pontus Tidemand oder Hyundai-Werksfahrer Kevin Abbring urplötzlich in der WRC2-Startliste eingereiht werden, statt dahinter auf die Strecke zu gehen?", fragt sich Kremer. Abbring und Tidemand gehen bei der Rallye Monte Carlo zwar mit R5-Autos an den Start, sind aber nicht in der WRC2-Klasse eingeschrieben.

Damit zählen sie zur Gruppe der sogenannten Non-priority-Fahrer und hätten am Freitag gemäß des sportlichen Reglements der WRC erst nach allen WRC-, WRC2-, WRC3- und RGT-Piloten an den Start gehen dürfen. Die Organisatoren reihten Abbring und Tidemand hingegen ins Feld der WRC2-Piloten ein.

Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt von Kremer. "Auch sonst empfinde ich die Dominanz der Werksteams wie von Skoda zu groß", sagt er. "Um in der WRC2 dabei zu sein, bezahlen wir viel Geld, finden in der TV-Berichterstattung aber kaum statt und haben scheinbar auch sportlich null Vorteile durch eine Nominierung."


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Auch aus Frust über die Situation in der WRC2 verzichtete Kremer nach einem frühen Ausfall am Freitag darauf, unter Rallye2-Reglement in den Wettbewerb zurückzukehren. Kremer war in einer Kurve auf ein schneebedecktes Feld gerutscht, aus dem er sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. Ob und wie Kremer in der WRC2 weitermacht, will er in den nächsten Tagen mit Teamchef Raimund Baumschlager besprechen.