• 16.01.2013 20:56

Starker Einstand für Volkswagen

Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier begann die Rallye Monte Carlo mit Bestzeit und rangiert nach der ersten Etappe auf Rang zwei hinter Sebastien Loeb (Citroen)

(Motorsport-Total.com) - Erster Auftritt in der Rallye-Weltmeisterschaft, erste Prüfung, erster Meilenstein: Volkswagen feierte mit dem Polo R WRC bei der legendären Rallye Monte Carlo einen eindrucksvollen Einstand. Sebastien Ogier/Julien Ingrassia gewannen bei extrem schwierigen äußeren Bedingungen auf Anhieb die erste Wertungsprüfung des berühmten Klassikers - vor den Serien-Weltmeistern Sebastien Loeb/Daniel Elena (Citroen).

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier holte beim Debüt des Polo R WRC auf Anhieb eine WP-Bestzeit Zoom

Alle Topteams wählten während der Auftakt-Prüfung "Le Moulinon", die teils auf griffigem Asphalt, teils auf blankem Eis abgehalten wurde, identische Reifenstrategien. Nach der ersten von vier "Monte"-Etappen liegen Ogier/Ingrassia hinter Weltmeister Loeb mit 1:20.3 Minuten Rückstand auf der zweiten Position.

"Ein guter Start in die 'Monte' mit dem ich mehr als zufrieden bin", kommentiert Lokalmatador Ogier, gibt jedoch zu bedenken: "Das war nur der erste Tag, der nicht allzu viel bedeutet. Die Rallye ist noch lang und es kommen noch harte Tage auf uns zu."

Eines steht für den Franzosen indes schon jetzt fest: "Der Polo R WRC fühlt sich gut an und ich bin natürlich glücklich über meinen WP-Sieg heute Morgen. Ich bin einfach meinen Rhythmus gefahren ohne großartig zu pushen und war ganz schön überrascht, als ich auf die Zeiten geschaut habe. Bei diesen Bedingungen zu fahren, ist extrem schwierig und die Reifenwahl ist noch entscheidender als sonst. Deshalb ein großes Dankeschön an die Gravel-Crew, mit der ich das erste Mal zusammengearbeitet habe. Das war Gold wert: Die 'Monte' zeigt sich von ihrer besten Seite, denn sie ist absolut unberechenbar."


Fotos: WRC: Rallye Monte Carlo


Latvala von Reifenschaden eingebremst

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila liegen nach Abschluss des ersten Tages mit dem zweiten Polo R WRC auf Platz fünf des Gesamtklassements, nachdem sie unter anderem ein Reifenschaden auf der abschließenden Prüfung einbremste. "Wir haben diesen typischen und unberechenbaren ersten 'Monte'-Tag überstanden. Das ist das Wichtigste, doch das war nicht wirklich mein Tag heute", gesteht der Finne.

"Die erste Wertungsprüfung hat die Reifen gleich so stark beansprucht, dass wir sie auf der Verbindungsetappe zur zweiten WP wechseln mussten. Dabei haben wir bei unserem Timing einen Fehler gemacht und sind zu spät zum Start gekommen. Auf der vierten Prüfung mussten wir fünf Kilometer mit einem Reifenschaden absolvieren und haben dabei viel Zeit verloren. Ich selbst habe fahrerisch noch nicht richtig meinen Rhythmus gefunden. Das kommt noch", so Latvala.

Jari-Matti Latvala

Auch Jari-Matti Latvala ließ es kräftig fliegen, hatte aber Pech Zoom

"Wir sind mit dem Polo R WRC erstmals im Wettbewerb angetreten und freuen uns natürlich über das gute Ergebnis gleich bei der ersten Prüfung", sagt Volkswagen-Motorsportdirektor Jost Capito. Einen echten Gradmesser für die Leistungsfähigkeit des Polo R WRC stellen die guten Ergebnisse bei der Rallye Monte Carlo allerdings noch nicht dar. Die Bedingungen mit der Mischung Eis, Schnee und Asphalt sind im Kalender der Rallye-WM einzigartig.

So mahnt auch Capito zur Vorsicht: "Wir wissen es realistisch einzuschätzen. Ein einziger Prüfungssieg bedeutet nicht viel. Er gibt uns aber das Selbstvertrauen und die Erkenntnis, dass das gesamte Team vor der Saison einen tollen Job gemacht hat. Von Euphorie kann allerdings keine Rede sein. Unsere Lernphase mit dem Polo R WRC hat gerade erst begonnen. Die 'Monte' ist immer ein Glücksspiel", so der Volkswagen-Motorsportdirektor, der offen zugibt: "Platz zwei und fünf nach dem ersten Tag sind deutlich mehr als wir erwartet hätten."