• 01.03.2008 00:20

  • von Britta Weddige

SS7/8: Latvala nach erstem Tag in Mexiko vorn

Jari-Matti Latvala setzte sich auch in Mexiko gleich an die Spitze und beendete den ersten Tag vor Sébastien Loeb und Chris Atkinson

(Motorsport-Total.com) - Es sieht fast danach aus, als wäre nicht Mikko Hirvonen der Ford-Pilot, der Sébastien Loeb das Leben schwer machen könnte, sondern Youngster Jari-Matti Latvala. Nach seinem historischen Sieg bei der Rallye Schweden, bei der er sich als jüngster Pilot aller Zeiten in die WRC-Gewinnerliste eintragen konnte, scheint der Finne wie beflügelt. Gleich in der ersten Wertungsprüfung in Mexiko setzte er die Bestzeit und ging in Führung. Zwar konnte Citroën-Pilot Loeb mit Bestzeiten kontern und sich gleich in der zweiten Prüfung auf Rang zwei verbessern, aber an Latvala kam er nicht heran.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hat den erstenTag in Mexiko als Führender beendet

Nach den beiden Zuschauerprüfungen, mit denen der erste Tag beendet wurde, hat Latvala einen Vorsprung von 9,6 Sekunden auf Loeb. Zum Schluss machte er es aber noch einmal spannend und knallte in der letzten Super Special Stage in einen Felsen. "Da war Wasser und es war etwas rutschig beim Bremsen", erklärte Latvala. Morgen will er seine Führung verteidigen, auch wenn er als Erster auf die Piste muss: "Das wird interessant. Wir werden mal sehen, was passiert, aber ich werde alles geben."#w1#

Loeb und die Suche nach dem Speed

Bei Loeb hat sich nach dem Chaos um seinen Motor wieder etwas Ruhe eingestellt. Das einzige Problem des Franzosen war, dass er nicht so schnell fahren konnte, wie er wollte. "Das wird ein harter Fight morgen, leicht wird es nicht, denn Jari ist ziemlich schnell! Hoffentlich finden wir morgen eine bessere Einstellung und damit etwas mehr Speed", sagte der Franzose.

"Morgen werde ich mein Bestes versuchen, aber Jari ist schnell, leicht wird es nicht." Chris Atkinson

Auf Rang drei beendete Subaru-Pilot Chris Atkinson den ersten Tag in Mexiko. Er hatte in der Zuschauerprüfung noch eine ziemliche Schrecksekunde, als er ins Schleudern geriet und den Motor abwürgte. Das kostete den Australier einige Sekunden. Er hat nun 12,8 Sekunden Rückstand auf Loeb und 22,4 Sekunden Rückstand auf Latvala. "Ich habe das Heck verloren, ich weiß auch nicht warum", erklärte Atkinson im Ziel. "Es ist schade wegen der verlorenen Zeit, aber das ist Pech. Morgen werde ich mein Bestes versuchen, aber Jari ist schnell, leicht wird es nicht."

Solberg peilt Podestplatz an

Sein Teamkollege Petter Solberg beendete den Tag als Vierter. Der Norweger kämpfte am Morgen mit einer defekten Bremse, konnte dann aber nach dem Mittagsservice zulegen Zudem profitierte er von einem Reifenschaden bei Mikko Hirvonen und zog an dem Finnen vorbei. Nach den ersten Tag hat Solberg einen Rückstand von knapp 40 Sekunden auf Atkinson und 8,7 Sekunden Vorsprung auf Hirvonen.

"Heute Morgen habe ich wegen des Bremsproblems fast eine Minute verloren, von daher ist Rang vier wirklich okay", bilanzierte Solberg. "Aber danach lief das Auto gut, ich hatte nur hin und wieder Probleme mit der Traktion - nicht immer, nur manchmal. Morgen gebe ich alles und ich kämpfe um einen Podestplatz. Hier kann alles passieren.

Hirvonen hat nur noch vage Hoffnungen

"Ich hoffe jedenfalls, dass ich es noch aufs Podest schaffe." Mikko Hirvonen

Davon kann Hirvonen ein Lied singen. Der Ford-Pilot hatte eigentlich versucht, in das Duell Latvala/Loeb einzugreifen. Doch dann zog er sich in der fünften Wertungsprüfung einen schleichenden Plattfuß zu und verlor 40 Sekunden. Nun liegt er auf Rang fünf und hat 1:10.6 Minuten Rückstand auf seinen führenden Teamkollegen Latvala. "Es ist ein großer Rückstand auf Jari, aber er wird es morgen als Erster auf der Strecke schwer haben", erklärte Hirvonen, der heute als Erster den Felsbrocken ausgesetzt war. "Wir werden sehen, der Rückstand ist groß. Ich hoffe jedenfalls, dass ich es noch aufs Podest schaffe."

Auf Gesamtrang sechs beendet Henning Solberg den Tag. Auch der Norweger, der in Mexiko für das Munchi's-Team fährt, verlor am Vormittag wegen eines Problems viel Zeit. Dann kämpfte er sich aber zurück und fuhr konstant gute Zeiten. Noch weiter nach vorn zu kommen, könnte schwer werden für Solberg. Auf Hirvonen hat er einen Rückstand von rund eineinhalb Minuten. Dafür muss er auf Stobart-Youngster Matthew Wilson hinter sich achten. Der 21-Jährige liegt nur 9,3 Sekunden hinter dem Norweger.

Aufregung um Wilson

Allerdings hatte Wilson nach der letzten Prüfung seine Probleme: Die Elektrik streikte und der Motor ging aus. Mit Hilfe der Zuschauer schaffte er es gerade noch durch die Zeitkontrolle, dann bastelte er wieder am Auto. Der Motor sprang wieder an und Wilson machte sich auf in Richtung Servicepark, auch wenn das Problem nicht behoben war. Dahinter liegt Federico Villagra als Achter auf dem letzten Punkterang. Der Munchi's-Pilot hat zwar zwei Strafminuten bekommen, weil er bei der Recce zu oft durch die Zuschauerprüfung gefahren ist, aber das ändert an seiner Position nichts.

Toni Gardemeister

Toni Gardemeister kam in der vierten Wertungsprüfung nicht mehr ins Ziel Zoom

Einige der WRC-Piloten kamen heute gar nicht ins Ziel. Citroën-Pilot Daniel Sordo musste gleich in der ersten Wertungsprüfung aufgeben. Im Mittagsservice war Schluss für Suzuki-Pilot Per-Gunnar Andersson, der bis dahin auf einem guten sechsten Rang gelegen war. Wegen eines Motorschadens musste er seinen SX4 WRC im Servicepark lassen und früh Feierabend machen.

Nach der Mittagspause erwischte es in der vierten Wertungsprüfung seinen Teamkollegen Toni Gardemeister. Der Finne kam genauso wenig ins Ziel der Prüfung wie Stobart-Pilot Gigi Galli. Der hatte den Tag gut begonnen und lag in Reichweite von Loeb und Atkinson auf Rang vier. Dann blieb Galli zunächst in einem Graben hängen und rutschte ab auf Rang acht. In der vierten Wertungsprüfung kam dann das endgültige Aus.