• 25.01.2008 16:11

  • von Britta Weddige

SS6: Jetzt geht es an die Reifen

Bestzeit für Sébastien Loeb, aber Reifensorgen bei den Citroën-Piloten - Manfred Stohl/Ilka Minor Eisspione für Henning Solberg

(Motorsport-Total.com) - Die Temperaturen in der Region Valence sind am Nachmittag leicht gestiegen, die Straßen sind weitgehend trocken, das Asphalt dadurch aggressiver und die Sorgenfalten in den Gesichtern der Piloten werden teilweise tiefer. Denn: Der Reifenabrieb ist enorm und ohne "Mousse"-System kann jeder Reifenschaden verheerende Folgen haben. Besorgt ist unter anderem Gesamtleader Sébastien Loeb. Der Citroën-Pilot holte zwar mit 18:41.8 Minuten wieder die Bestzeit in der 29,52 Kilometer langen Prüfung "St Pierreville - Col de la Fayolle", kam aber mit deutlich angegriffenen Reifen ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb macht sich immer mehr Sorgen um seine Reifen

"Jetzt wird es wirklich schwierig", sagte Loeb im Ziel. "Es ist total trocken und der Belag aggressiv. In den letzten beiden Prüfungen werde ich versuchen, die Reifen zu schonen. Sie sehen nicht gut aus, sollten aber halten." Große Probleme scheint auch sein Teamkollege Daniel Sordo zu haben: Seine Vorderreifen waren im Ziel schon extrem abgefahren und wild gestikulierend in ein Gespräch mit Co-Pilot Marc Marti vertieft fuhr Sordo weiter in Richtung nächste Prüfung. Der Spanier holte diesmal nur die viertschnellste Zeit. Im Gesamtklassement der Rückstand, den er als Gesamtzweiter auf Spitzenreiter Loeb hat, auf 34,3 Sekunden angewachsen.#w1#

Die zweitschnellste Zeit holte sich diesmal Stobart-Gaststarter Francois Duval mit 18:51.1 Minuten. Doch auch der Belgier sorgt sich um seine Pneus: "Während der letzten zehn Kilometer haben meine Hinterreifen ziemlich abgebaut. Ich werde sie jetzt in den nächsten beiden Prüfungen schonen", berichtete er im Ziel. In der Gesamtwertung ist Duval weiter Fünfter, er konnte aber seinen Rückstand auf den Gesamtvierten Chris Atkinson (Subaru) wieder auf knappe 3,4 Sekunden verkürzen.

Drittschnellster war wieder einmal Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen. Der Finne liegt in der Gesamtwertung weiter einsam auf Rang drei, sein Rückstand auf den Zweitplatzierten Sordo beträgt rund 40 Sekunden. "Ich muss wirklich Gas geben, um ihn zu schnappen, aber so ist das nun mal im Rallyesport", erklärte Hirvonen.

Solberg nur noch mit drei Zylindern

Hinter dem viertschnellsten Sordo war Subaru-Pilot Atkinson diesmal Fünftschnellster. Sein Teamkollege Petter Solberg hatte großes Pech: Der Motor seines Impreza ging an der Startlinie aus und lief dann nur noch auf drei Zylindern. Dazu kam es auch in der Prüfung immer wieder zu Aussetzern. "Ich habe dadurch viel Zeit verloren", berichtete der Norweger. "So zu fahren, macht keinen Spaß, aber das gehört dazu. Jetzt müssen wir uns da durch kämpfen." Solberg fightete sich zur siebtschnellsten Zeit, im Gesamtklassement ist er weiter Sechster vor Gigi Galli und Jean-Marie Couq.

Vor Solberg beendete Jari-Matti Latvala (Ford) diese Prüfung als Sechstschnellster, hinter Solberg reihten sich die Stobart-Piloten Gigi Galli und Henning Solberg sowie Per-Gunnar Andersson im Suzuki ein. Henning Solberg setzt bei der "Monte" übrigens auf die Hilfe bekannter Eisspione. Das Duo Manfred Stohl/Ilka Minor macht die Vorhut und überarbeitet an diesem Wochenende den Aufschrieb des Norwegers. "Die beiden haben ja jetzt genug Zeit dafür", sagte Solberg über das österreichische Duo, für das sich bisher keine Möglichkeit ergeben hat, auch 2008 in der WRC zu fahren.

Manfred Stohl

Manfred Stohl ist mit Ilka Minor als Eisspion für Henning Solberg unterwegs Zoom

Weitere Verschiebungen hat es im Gesamtklassement direkt hinter den Punkterängen gegeben. Der bisherige Gesamtneunte Khalid Al Qassimi im dritten Werksford blieb der Prüfung stehen. Neuer Neunter ist damit Stobart-Pilot Solberg, Jari-Matti Latvala im Werksford hat sich schon vorgearbeitet auf Gesamtrang zehn. Damit hätte er einen Herstellerpunkt - nach seinem Reifenschaden gestern hat sich der junge Finne nun zum Ziel gesetzt, für Ford Zähler für die Markenwertung zu holen. Matthew Wilson (Stobart) ist Elfter, Suzuki-Pilot Andersson hat sich auf Rang zwölf verbessert, dahinter folgen Peugeot-Privatier Fréderic Romeyer und Anderssons Teamkollege Toni Gardemeister, der mit einem Sensorenproblem im Motor zu kämpfen hat.