SS17-19: Neuville dominiert im Regen

Citroen-Junior Thierry Neuville gibt am verregneten Sonntagvormittag klar das Tempo vor - Sebastien Loeb hat alles unter Kontrolle und behauptet in Frankreich die Führung

(Motorsport-Total.com) - Auch Regen kann Sebastien Loeb nicht stoppen. Der Citroen-Pilot verteidigte bei der Rallye Frankreich auf der Vormittagsschleife des Sonntags seine Führung und ist auf Kurs zu seinem neunten WM-Titel. Der Franzose ging es vor heimischer Kulisse aber vorsichtig an und ging keine unnötigen Risiken ein, denn es regnete und die Gefahr von Aquaplaning und eines Unfalls war groß. Dennoch hat der Ausnahmekönner vor den letzten drei Prüfungen einen komfortablen Vorsprung von 25,3 Sekunden auf Ford-Werksfahrer Jari-Matti Latvala. Mikko Hirvonen (+48,2 Sekunden) liegt ungefährdet auf dem dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville

Thierry Neuville fuhr im Regen zu drei Prüfungsbestzeiten Zoom

Der schnellste Fahrer des Vormittags war Thierry Neuville. Der Citroen-Youngster entschied alle drei Prüfungen für sich und verbesserte sich auf den vierten Rang. Es ging aber eng zu, denn Mads Östberg (Ford) hielt das Tempo des Belgiers, auch wenn er sich nicht ganz wohl mit dem Auto fühlte. Dagegen musste sich Dani Sordo im Kampf um den vierten Platz verabschieden. Zunächst gab es am MINI Probleme mit der Handbremse und schließlich versagte die Servolenkung. Das Prodrive-Team entschied zu Mittag, dass man Sordo aus dem Wettbewerb nimmt.

Das Wetter brachte noch einmal Spannung in die Rallye Frankreich, denn am Sonntag regnete es in Straßburg und Umgebung. Am Vormittag standen drei Prüfungen auf dem Programm. Los ging es mit der 17,08 Kilometer langen "Vignoble de Cleebourg"-Strecke. Die Bestzeit stellte Neuville auf. Es war seine zweite bei der diesjährigen Rallye. Der Belgier war um 4,5 Sekunden schneller als Sordo. Dadurch übernahm Neuville auch Platz fünf vom Spanier und war zu diesem Zeitpunkt nur noch 2,1 Sekunden hinter dem viertplatzierten Östberg. "Ich habe hart gepusht", sagt Neuville, der trotz seines belgischen Passes von den französischen Fans frenetisch angefeuert wurde.

"Es waren sehr schwierige Bedingungen, sehr rutschig und ich hatte starke Rutscher. Ich kam aber gut durch. Platz vier ist seit Freitag unser Ziel und wir wollen ihn uns holen." Sordo verlor die wertvollen Sekunden, weil die Handbremse Zicken machte. An der Spitze war dagegen alles klar, obwohl Loeb zu kämpfen hatte. Er büßte 16 Sekunden auf Neuville ein, behauptete die Führung aber sicher. Nach der 17. Sonderprüfung führte Loeb 27,3 Sekunden vor dem Ford-Werksfahrer.


Fotos: WRC: Rallye Frankreich, Sonntag


"In den Wurzeln ist viel Wasser und wir hatten überall Aquaplaning", berichtet der Franzose. Es waren viele heikle Momente. Zunächst ging es gut los, aber es war sehr schwierig. Am Ende bin ich vorsichtig gefahren." Weitere 19 Sekunden hinter Latvala behauptete Hirvonen den dritten Platz. Hinter dem Dreikampf Östberg/Neuville/Sordo war Ott Tänak (Ford) weiterhin Siebter, gefolgt von Jewgeni Nowikow (Ford), Chris Atkinson (MINI und Martin Prokop (Ford).

SS18: Nowikow landet im Feld

Anschließend wurde die 18. Sonderprüfung absolviert, die 7,95 Kilometer kurz war. An der Spitze gab es in "Beschwiller-Gries" keine Änderungen, denn die Topfahrer gingen es vorsichtig an. "Es liegt viel Wasser und es gibt viel Aquaplaning", sagt Loeb und meint: "Deshalb bin ich keine Risiken eingegangen. Ich muss hier nicht gewinnen um Weltmeister zu werden." Verfolger Latvala ging die Prüfung ähnlich an: "Es ist im Regen sehr schwierig. Das Auto ist okay, aber es ist schwierig das Vertrauen zu finden."

In der Gesamtwertung blieb alles gleich, denn beide setzten die exakt gleiche Zeit. Spannend blieb der Dreikampf hinter Hirvonen um den vierten Platz. Neuville setzte seine starke Fahrt fort und markierte erneut die Bestzeit. Er nahm Sordo drei und Östberg 6,7 Sekunden ab. Damit verbesserte sich Neuville in der Gesamtwertung auf den vierten Platz. Östberg fiel hinter Sordo auf Rang sechs zurück. Der Norweger war im Ziel überhaupt nicht zufrieden: "Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl. Ich war zu vorsichtig, weil viel Wasser auf der Straße steht."

Sebastien Loeb

Sebastien Loeb ging kein Risiko ein und ist weiterhin auf Titelkurs Zoom

"Ich muss für den vierten Platz Risiken eingehen, aber ich bin sie nicht eingegangen. Ich glaube nicht, dass es genug sein wird", meint der Ford-Pilot zerknirscht. Sordos Probleme mit der Handbremse waren gelöst: "Sie hat die Vorderräder blockiert, aber jetzt ist sie repariert." Probleme hatte dagegen Nowikow. Der Russe kam von der Straße ab und landete in einem Feld. Nach einigen Minuten war der Fiesta wieder startklar und er konnte wieder weiterfahren. Die Frontpartie des Autos war aber stark beschädigt. Dennoch behielt er seinen sechsten Platz. Ein Ausrufezeichen setzte WTCC-Champion Yvan Muller (MINI) mit der viertschnellsten Zeit.

SS19: Technische Probleme bei Sordo

Zum Abschluss der Vormitttagsschleife wurde noch die 5,74 Kilometer lange "Haguenau"-Prüfung gefahren. Die technischen Probleme bei Sordo gingen weiter. Diesmal fiel die Servolenkung des MINI aus. Im Mittagsservice wurde entschieden, dass es zu unsicher sei, ohne Servolenkung weiterzufahren. Damit war Sordo ausgeschieden. Neuville entschied auch diese Prüfung für sich und war um 0,1 Sekunden schneller als Östberg. An der Spitze blieb alles gleich.

Loeb ging mit einem Vorsprung von 25,3 Sekunden auf Latvala in das Mittagsservice. Hirvonen war sicher Dritter. Auf seinen Teamkollegen an der Spitze fehlten schon 48,2 Sekunden. Spannend blieb weiter der Kampf um Platz vier. Durch Sordos-Probleme wurde es ein Duell zwischen Neuville und Östberg. Vor der Nachmittagsschleife hatte Neuville 4,8 Sekunden Vorsprung auf den Norweger. Sordo wurde zu Mittag noch auf Platz sechs geführt. Dahinter waren Tänak, Nowikow, Atkinson und Prokop zu finden. Gaststarter Sebastien Chardonnet (Citroen) beeindruckte weiterhin als Elfter. Bester-S2000-Bolide war Sebastien Ogier (Skoda) auf Platz zwölf. Die SWRC-Wertung führte weiterhin überlegen Haydon Paddon (Skoda) an.

Daniel Sordo

Die Servolenkung sorgte bei MINI-Pilot Dani Sordo für den Ausfsll Zoom

Gesamtwertung nach 19 von 22 Prüfungen (Top 10):

01. Sebastien Loeb (Citroen) - 3:13:52.7 Stunden
02. Jari-Matti Latvala (Ford) +25,3 Sekunden
03. Mikko Hirvonen (Citroen) +48,2
04. Thierry Neuville (Citroen) +1:22,2 Minuten
05. Mads Östberg (Ford) +1:27,0
06. Dani Sordo (MINI) +2:15,4
07. Ott Tänak (Ford) +2:37,3
08. Jewgeni Nowikow (Ford) +5:43,2
09. Chris Atkinson (MINI) +6:31,5
10. Martin Prokop (Ford) +8:30,2

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