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Pikes Peak: Loeb testet erstmals den Peugeot

Sebastien Loeb ist nach der ersten Testfahrt im neuen Peugeot für Pikes Peak überwältigt - Die Rallye Dakar hat der Franzose derzeit nicht auf dem Radar

(Motorsport-Total.com) - Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb feierte seinen Triumph in Argentinien nicht lange. Bei seiner Rückkehr nach Europa stattete der Franzose der Teststrecke La Ferte-Vidame einen Besuch ab. Dort stand für ihn der brandneue Peugeot 208 T16 Pikes Peak bereit, mit dem Loeb Ende Juni beim berühmten Bergrennen in Colorado antreten wird. Zum ersten Mal stieg Loeb in diesen neuen Peugeot und war auf Anhieb begeistert. "Das Auto ist eine Rakete! Es ist extrem kräftig! Wenn man das Auto zum ersten Mal fährt, dann bist du bei jedem Gangwechsel überwältigt", schwärmt Loeb.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb hat in Frankreich erstmals den Peugeot 208 T16 getestet Zoom

Der 208 T16 ist deutlich stärker als sein gewohnter Citroen DS3 WRC. Während der DS3 eine Leistung von rund 315 PS hat, schlummern beim Peugeot 875 Pferdestärken unter der Haube. Das ist deutlich mehr Kraft als die aktuellen Formel-1-Autos zur Verfügung haben. Und diese Sensation spürte Loeb in seinen ersten Testrunden. "Die Gangwechsel sind brutal. Es dauert etwas, bis man sich an die plötzlichen Vibrationen gewöhnt hat. Man gewöhnt sich daran, aber zu Beginn ist es etwas verwirrend."

Loeb hat schon unzählige Rennboliden in seiner Karriere bewegt. Neben Rallye auch Formel 1, LMP1-Prototypen, GT-Autos und Porsche-Cup-Fahrzeuge. Der 208 T16 ist aber einzigartig: "Ich bin noch nie ein Auto gefahren, dass so schnell beschleunigt. In niedrigen Gängen gibt ein Formel-1-Auto nicht die maximale Leistung ab. Mit dem Peugeot geht es Bäng, Bäng, Bäng, wenn man hochschaltet. Dank des Vierradantriebs und des Turbomotors ist die Beschleunigung phänomenal." Aus dem Stand benötigt der Peugeot von 0-100 km/h 1,8 Sekunden.

Abgesehen von der Motorleistung fällt der 208 T16 durch einen riesigen Frontspoiler und ausgefeilte Aerodynamik auf. "Das gesamte Paket ist eine Kombination aus mehreren Welten", findet Loeb. "Es hat den Abtrieb eines Formel-1-Autos, die breiten Reifen eines Le-Mans-Prototypen und ein Differential wie bei einem WRC-Boliden. Ich bin in meiner Karriere schon die verschiedensten Autos gefahren, aber dieses hier ist ganz anders."


Sebastien Loeb im Peugeot 208 T16

"Die Beschleunigung und die Verzögerung sind einem Formel-1-Auto ähnlicher als einem Rallye-Wagen. Das Handling ist auch phantastisch. Es gibt sehr viel Grip und durch den Allradantrieb liegt es sehr stabil. Es hat großes Potenzial", ist Loeb überzeugt. Bis Ende Juni das berühmte Pikes-Peak-Rennen auf dem Programm steht, wird Loeb noch ein umfassendes Testprogramm auf Rundstrecken, Straßen und in großer Höhe absolvieren.

Loeb plant 2014 keinen Dakar-Start

"Ich kenne noch nicht die Limits des Autos, aber dieser erste Test war wichtig. Jetzt haben wir ein besseres Verständnis davon, wo wir stehen und über welches Potenzial das Auto verfügt. Im nächsten Schritt muss ich mich auf dem Pikes Peak mit dem Auto eins fühlen. Dafür wird noch einige Arbeit nötig sein." Abgesehen von dieser Veranstaltung liegt Loebs Hauptfokus in diesem Jahr auf der FIA GT-Serie.

Sebastien Loeb

Der Peugeot beschleunigt in 1,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h Zoom

In der Rallye-WM hat er mittlerweile drei der insgesamt vier geplanten Einsätze absolviert. Spekulationen bringen ihn auch mit der Rallye Dakar in Zusammenhang. Der Pikes-Peak-Peugeot wird von Red Bull gesponsert. Die österreichische Marke unterstützt auch das Buggy-Projekt von Nasser Al-Attiyah bei der Dakar. Al-Attiyah hat bestätigt, dass sein Team neben ihm und Carlos Sainz im kommenden Jahr einen dritten Buggy einsetzen wird.

Der dritte Fahrer ist noch offen, aber Al-Attiyah würde sich Loeb wünschen. Der neunfache Weltmeister denkt derzeit aber nicht an die Dakar 2014. "Im Moment plane ich nicht mit der Dakar. Da gibt es nichts Ich kann nicht alles gleichzeitig machen." In Zukunft wäre Loeb der Dakar aber prinzipiell nicht abgeneigt. "Warum nicht? Vielleicht ist es interessant, aber im Moment will ich in den Rundstreckensport."