Ogier: "Ich hatte viel Spaß"

Mit seinem Sieg in Polen vergrößert Sebastien Ogier den WM-Vorsprung auf 50 Punkte - Der Franzose genoss die Rallye und lobt den perfekten Volkswagen Polo

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Ogier untermauerte auch bei der Rallye Polen, dass er derzeit der schnellste und kompletteste Rallye-Fahrer der Welt ist. An den ersten Tagen musste der Weltmeister vor allem gegen seinen Volkswagen-Teamkollegen Andreas Mikkelsen kämpfen, doch mit Fortdauer der Rallye setzte sich Ogier durch und feierte seinen 21. WRC-Sieg. Mit seinem fünften Saisonsieg und den drei Zusatzpunkten in der Power Stage baute der Franzose seinen WM-Vorsprung auf Jari-Matti Latvala auf 50 Punkte aus.

Titel-Bild zur News: Julien Ingrassia, Sebastien Ogier

Julien Ingrassia und Sebastien Ogier feierten ihren fünften Saisonsieg Zoom

"Es war ein fantastisches Wochenende in diesem Auto. Es hat sehr viel Spaß gemacht", schwärmt Ogier von seinem Polo R WRC. "Es war aber keine einfache Rallye. Es gibt immer jemanden, der schnell ist. Normalerweise ist das Jari-Matti. Hier war Andreas schnell. Am ersten Tag pushe ich immer und versuche, mir einen Vorteil zu verschaffen. Diese 28 Punkte sind ein guter Schritt für die Weltmeisterschaft."

Ogier spricht den Knackpunkt an: Er selbst ist immer konstant schnell, während er bei jeder Rallye einen anderen Gegner hat. Am Donnerstag und Freitag ging es eng zu. Dann verschaffte sich der Weltmeister am Samstag den entscheidenden Vorsprung. "Das ganze Wochenende dachte ich, dass ich gut unterwegs bin. Gestern machten wir den Unterschied, aber die Bedingungen waren gleich. Ich wusste vom ersten Tag an, dass ich zunächst den Anschluss an die Spitze halten muss."

"Das war auch gut. Ich blieb auf diesem Level und machte dann den Unterschied. Das zahlte sich am Ende aus. Nach Andreas Bremsproblemen war der Vorsprung größer als gedacht. Ich hatte einen guten Rhythmus und kontrollierte meinen Speed bis zum Sieg." Ogier ist nicht nur schnell, sondern kann eine Rallye kontrollieren ohne dabei Fehler zu machen. Während andere Fahrer bei kleinen Zwischenfällen Sekunden verlieren, fährt Ogier makellos weiter.


Fotos: Sebastien Ogier, WRC: Rallye Polen


"Ich hatte aber einen brenzligen Moment", gibt der Franzose dennoch zu. "Kris (Meeke; Anm. d. Red) und anderen Fahrern ging es ähnlich. Es war die zweite Prüfung am Samstag. Ich dachte, sie geht voll, aber das ging sie überhaupt nicht. In einer langen Linkskurve rutschte das Auto im sechsten Gang seitlich weg. Es war eng, aber okay." Ogier konnte sich retten.

"Später verpasste ich eine Abzweigung. Das Auto war aber perfekt und ich muss dem Team gratulieren. Wenn man das perfekte Werkzeug hat, dann kann man gewinnen. Ich habe mehr Punkte als gedacht gesammelt. Das Ziel war es, meinen Vorsprung zu halten. Jetzt habe ich 50 Punkte Vorsprung. Das sind zwei Siege und es sind nur noch sechs Rallyes zu fahren. Es sieht also gut aus." Ogier ist auf dem besten Weg zu seinem zweiten WM-Titel.