Nowikow nach Duell mit Latvala Vierter

Jewgeni Nowikow fuhr eine starke Rallye Argentinien und verpasst als Vierter das Podest knapp - Das Duell mit Jari-Matti Latvala hat dem Russen viel Freude bereitet

(Motorsport-Total.com) - Nach einem schwierigen Saisonauftakt läuft es bei Jewgeni Nowikow nun zusehends besser. Zuletzt in Portugal eroberte der Russe mit seiner österreichischen Co-Pilotin Ilka Minor mit Platz vier sein bestes Saisonresultat. Auch in Argentinien lief es am vergangenen Wochenende gut und der 22-Jährige wurde ebenfalls Vierter. Bis zum letzten Tag kämpfte Nowikow um einen Podestplatz, doch am Ende musste er sich knapp Volkswagen-Werksfahrer Jari-Matti Latvala geschlagen geben. Bis sich der Ford-Pilot über das Ergebnis freuen durfte, musste er allerdings einige Schwierigkeiten meistern.

Titel-Bild zur News: Jewgeni Nowikow

Zum zweiten Mal in Folge war Jewgeni Nowikow als Vierter bester Ford-Pilot Zoom

Es ging schon auf der ersten Etappe los, denn Nowikow entschied sich für den ersten Startplatz. Er musste die Strecken eröffnen, doch aufgrund des wechselhaften Wetters war das kein allzu großer Nachteil. Im Gegenteil: Er konnte in dem weichen, aber teilweise schlammigen Schotter-Boden seine eigenen Linien ziehen. Zudem bestand nicht die Gefahr von großen Steinen, die in der Regel von anderen Fahrzeugen auf die Strecke geschleudert werden. Seine Taktik zahlte sich aus, denn Nowikow beendete die erste Etappe als Gesamtfünfter.

"Als Erster auf die Strecke zu gehen, war für mich okay. Ich entschied mich am Nachmittag für fünf weiche Reifen. Das hat ebenfalls gut funktioniert und uns in eine bessere Position gebracht", blickt der Russe auf die erste Etappe am Donnerstag zurück. "Wenn die Bedingungen wie am Nachmittag etwas kniffliger waren, hat mir das sehr gut gefallen. Wir sind den gleichen Rhythmus wie am Vormittag gefahren, aber die Zeiten wurden schneller."


Fotos: Jewgeni Nowikow, WRC: Rallye Argentinien


Am Freitag fuhr Nowikow eine intelligente Rallye und hielt sich aus allen Zwischenfällen heraus. Teilweise behinderte Nebel die Sicht und die Streckenverhältnisse forderten viele Opfer. Nowikow hielt Andreas Mikkelsen (Volkswagen) in Schach. Da Mikko Hirvonen (Citroen) und Latvala Probleme hatten und Zeit einbüßten, wurde der M-Sport-Pilot auf Platz drei nach vor gespült. "Das hatte ich nicht erwartet, aber natürlich war ich sehr glücklich."

"Es waren sehr schwierige Prüfungen, vor allem bei der zweiten Durchfahrt. Man musste auch auf die zahlreichen Steine aufpassen. Glücklicherweise sind wir gut durchgekommen." Am letzten Tag wollte Nowikow Platz drei verteidigen, doch Latvala stellte eine Serie von Bestzeiten auf und verdrängte den Russen noch vom Podest. Am Ende fehlten ihm 35,9 Sekunden auf Rang drei. Trotz des knapp verpassten Podestplatzes ist Nowikow mit seiner Leistung zufrieden.

Schreckmoment durch Elektronik

Probleme gab es allerdings in WP11: Nowikow konnte die Motorelektronik nicht in den "Stage"-Modus schalten und musste die komplette Prüfung im "Road"-Modus absolvieren. Bei dieser Einstellung wird weniger Motorleistung freigegeben. Trotzdem war er nur um neun Zehntelsekunden langsamer als Latvala. Als am Nachmittag diese Prüfung erneut absolviert wurde, verlor er schließlich Platz drei an den Finnen.

Jewgeni Nowikow

Jewgeni Nowikow hielt sich in Argentinien aus allen Schwierigkeiten heraus Zoom

"Ich dachte, dass alles vorbei ist. Ich habe voll angegriffen, aber Jari-Matti hat mir viel Zeit abgenommen. Wir verstanden, dass wir den Podestplatz abschreiben können und uns darauf konzentrieren mussen, die Rallye zu Ende zu fahren", gibt Nowikow zu Protokoll. "In der Power-Stage bin ich vom Gas gegangen. Vielleicht verlor ich deshalb die Konzentration und drehte mich - nicht weil ich pushte, sondern weil ich langsamer machte. Es war nie unser Plan in dieser Prüfung anzugreifen, also war es nicht so schlimm."

"Natürlich wäre ein Podestplatz sehr schön gewesen, aber wir haben unser Bestes gegeben. Ich bedanke mich bei Jari-Matti für dieses Duell. Ich habe es sehr genossen und bin mir sicher, dass es den Fans auch so gegangen ist." Durch den jüngsten Erfolgslauf hat sich Nowikow in der WM auf den achten Platz gearbeitet und ist wieder in Schlagdistanz zum engen Verfolgerfeld hinter Spitzenreiter Sebastien Ogier (Volkswagen).