• 25.12.2007 09:55

  • von David Pergler

Nandan: "Der Weg führt in die richtige Richtung"

Suzukis Werdegang in der WRC und die aktuellen Regeländerungen der WRC haben laut Michel Nandan eines gemeinsam - sie führen in die richtige Richtung

(Motorsport-Total.com) - Michel Nandan ist der Technische Direktor beim Suzuki-WRC-Team und daher für jegliche Technologie beim brandneuen Suzuki-WRC-Wagen verantwortlich. Zuvor hat er schon für die früheren WRC-Teams von Peugeot und Toyota gearbeitet. In Bezug auf Suzukis WRC-Abenteuer sprach Nandan exklusiv bei 'crash.net' über die Vorteile und Nachteile des SX4-WRC und wohin die Reise der WRC in Sachen Kosteneinsparung geht.

Titel-Bild zur News: Suzuki SX4 WRC

Der neue Suzuki-SX4-WRC ist nach Meinung von Michel Nanden zu hoch

Der Technische Direktor von Suzuki ist zufrieden mit dem ersten Wurf von Suzuki: "Der SX4 WRC ist von seiner Dimensionierung her ein recht guter Kompromiss für ein WRC-Auto. Das ist eine seiner guten Seiten. Die Konzeption ist recht konventionell und der Motor ist eine gute Basis."#w1#

Die Dimensionierung des Autos habe laut Nanden nur einen winzigen Nachteil - das Auto ist zu hoch: "Das Auto hat aufgrund seiner Größe einige Vorteile. Es ist ein recht kleines Auto mit günstigen Abmessungen, und auch wenn einige Abmessungen wie zum Beispiel die Höhe nicht so günstig für einen Rennwagen sind, hat das auf das Verhalten bei den Rallyes keine großen Auswirkungen."

Daher kann dieser Nachteil gut in Kauf genommen werden: "Die Basis ist sehr gut und besteht für einen WRC-Flitzer aus guten Kompromissen. Die Nachteile bestehen wie gesagt darin, dass das Auto recht hoch ist. Aber das ist momentan sowieso ein Trend für alle Autos. Es ist in Sachen Aerodynamik ein Nachteil. Aber bei Rallyes ist das etwas weniger wichtig, als auf Rundstrecken. Insgesamt halte ich dieses Auto für einen guten Ausgangspunkt. Ich sehe keinen Grund, warum wir daraus kein gutes Auto machen können, wenn jedermann hart arbeitet, um das zu erzielen."

Nandan findet Maßnahmen zum Kostensparen sinnvoll

Wie in der Formel 1 kocht auch in der WRC eine heiße Diskussion um das Thema "Kosteneinsparung". Einigen Teams ist der Aufwand zu hoch geworden und haben das Feld geräumt, nachdem wie in der Königsklasse des Motorsports bereits Werkstoffe und Technologien aus der Raumfahrt wie zum Beispiel hochwertige Titaniumlegierungen zum Einsatz kommen.

Um diese Kostenspirale zu stoppen, wurden einige Regeln eingeführt, um die Technologie-Orgien einzudämmen. Nandan hat zu diesen Begrenzungen natürlich auch eine Meinung: "Die Regeln gehen in die richtige Richtung, weil die Änderungen vorgenommen worden sind, um Kosten einzusparen. Damit meine ich Kosten in Bezug auf das Auto, in Bezug auf die Entwicklung und so weiter.

"Es gibt nun einige Sachen, die nicht mehr erlaubt sind", so der Suzuki-Mann. "Die Autos sind wesentlich einfacher und mehr basisbezogen. Weiterhin kann man natürlich viel Geld investieren, aber es nützt einem nicht mehr so viel, besonders bei Bauteilen, welche bei den Rallyes verwendet werden. Verglichen mit der Situation vor einigen Jahren gibt es heute starke Limitierungen in Bezug auf die Bauteile, welche verwendet werden dürfen."

Einige Limitierungen kommen eingefleischten Motorsportfans bekannt vor: "Der Motor muss zum Beispiel zwei oder drei Rallyes aushalten. Wir sind ebenfalls in der Anzahl an Karosserieteilen begrenzt, welche wir innerhalb eines Jahres verbauen können und auch in den Teilen, welche wir während einer Veranstaltung austauschen können. Darunter fallen auch Teile, wie der Turbolader, das Getriebe, die Aufhängung."

"Es geht alles mehr in Richtung der Zuverlässigkeit. Mit diesen Begrenzungen werden einige Kosten eingespart, das ist gut für den Motorsport. Kosten sind für einen Hersteller das größte Problem. Jedes Mal, wenn die Kosten weiter in die Höhe klettern, haben einige Hersteller Schwierigkeiten damit, ihre Konkurrenzfähigkeit aufrecht zu erhalten", erklärt Nandan.

Die neuen Regeln verschaffen also mehr Gleichberechtigung: "Der Weg führt also insgesamt in die richtige Richtung und verschafft wesentlich größeres Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Herstellern. Die Hersteller brauchen nicht mehr so gewaltige Unsummen zu investieren, wie sie es all die Jahre zuvor gemacht haben."

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