Latvala: "Man muss das Gesamtbild sehen"

Der Finne Jari-Matti Latvala blickt auf seine schwierige Saison zurück - Das Tempo des Ford macht aber Mut für die nächste Rallye in Frankreich

(Motorsport-Total.com) - Jari-Matti Latvala hat in dieser Saison mehrmals sein Talent gezeigt, aber unter dem Strich sind zu wenige Resultate dabei herausgekommen. Seine WM-Chance hat der Finne im Frühjahr durch Fehler und Pech verspielt und Ford praktisch aller Titelchancen in der Herstellerwertung beraubt. Seiner Meinung nach war es das Beste, dem Team in Australien zu helfen. Latvala verlangsamte in der vorletzten Wertungsprüfung und überließ seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen den Sieg, der damit wieder Chancen auf den Fahrertitel hat.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala schenkte seinem Teamkollegen den Sieg in Australien

"Ich habe meine Titelchance bereits im Frühling verloren, als ich drei schlechte Rallyes in Folge hatte. Ich habe bereits in Griechenland gesagt, dass es von meiner Seite aus vorbei ist. Ich muss Mikko unterstützen, wenn er eine Chance hat", sagt Latvala. "Nun war es an der Zeit. Es ist nie ein schönes Gefühl, wenn man bremst und jemanden vorbeilässt. Niemandem gefällt das, aber man muss das größere Bild sehen."


Fotos: Jari-Matti Latvala, WRC: Rallye Australien


"Ich glaube, dass ich bei einigen Rallyes großes Pech hatte. In Australien hatte ich Glück, denn in der ersten Prüfung drehte ich mich und rutschte rückwärts in den Wald. Auch am letzten Tag kam ich in einer Kurve ab. Dort stand ein großer Baum und ich hörte eine leichte Berührung." Aus der Leistung in "Down Under" zieht der 26-Jährige Mut für die kommenden Aufgaben.

"Das Wichtigste war, dass ich ein gutes Gefühl hatte und der Speed vorhanden war. Ich freue mich sehr für das Team, weil ich das Tempo für die nächsten Rallyes sehen kann. Ich glaube, dass innerhalb der Mannschaft Frustration herrschte, weil viele Dinge passiert waren und wir bis Australien keine Schotter-Rallye gewonnen hatten. Natürlich ist das jetzt ein Motivationsschub, eine große Sache."

Am ersten Oktoberwochenende geht es in Frankreich weiter. Das war in den letzten Jahren ganz klar das Terrain von Citroen und Sebastien Loeb. Die bisher einzige Asphalt-Rallye in Deutschland verlief für Ford sehr durchwachsen. Was ist in Frankreich möglich? "Im Vorjahr bin ich dort einige gute Zeiten gefahren", sagt Latvala. Damals war aber noch der Focus das Einsatzauto, jetzt ist es der Fiesta.

"Mir gefällt Frankreich besser als Deutschland. In Deutschland ist es für mich nie gut gelaufen. Ich hatte dort immer Probleme und muss es in Zukunft besser machen. Ich blicke Frankreich aber zuversichtlich entgegen, obwohl es im Vorjahr eine sehr schwierige Rallye für uns war. Der Asphalt ist sehr griffig und wir haben einen guten Testplan bis dahin. Wir müssen bei den Testfahrten alle Vorteile herausholen, damit wir bei der Rallye stark sind."