Latvala: "Konstanteste Rallye seit langem"

Jari-Matti Latvala ist nach seinem dritten Platz in Frankreich stolz auf seine Leistung - Zum ersten Mal fuhr der Finne ohne brenzliger Momente auf das Podest

(Motorsport-Total.com) - In jüngster Zeit hat Jari-Matti Latvala eine deutlich bessere Performance auf Asphalt gezeigt als zu seiner Zeit bei Ford. In Deutschland kämpfte der Finne in Volkswagen-Diensten lange um den Sieg und auch in Frankreich war er unter schwierigen Wetterbedingungen konstant im Spitzenfeld vertreten. Latvala hat in den vergangenen Monaten an vielen Details gearbeitet, die sich langsam auch sportlich niederschlagen. Der dritte Platz im Elsass war eine weitere Bestätigung dafür. "Das war meine konstanteste Rallye seit Großbritannien im Vorjahr."

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala ist mit seiner Gesamtperformance sehr zufrieden Zoom

"Das ist also schon sehr lange her. Ich bin sehr glücklich, dass ich pushen konnte und im Nassen und bei wechselhaften Bedingungen einen guten Speed fahren konnte", streicht Latvala die positiven Aspekte seiner Rallye hervor. "Okay, heute Vormittag hatte ich im Matsch keine Chance gegen Sebastien. Er ist einen unglaublichen Speed gefahren, und auch Dani war sehr schnell. Aber als Loeb von der Straße geflogen war, bin ich vom Gas gegangen, denn ich dachte an die WM-Punkte."

"Ich versuchte clever zu sein und nicht die Fehler zu machen, die ich in der Vergangenheit gemacht habe." Nach drei teilweise durchwachsenen Rallyes lieferte Latvala in Frankreich eine makellose Leistung ab. Obwohl es "nur" Platz drei wurde, ein kleiner Meilenstein in seiner Karriere. "Es ist lustig genug, dass es keine brenzligen Momente gab. Zum allerersten Mal stehe ich auf dem Podium und hatte keinen einzigen brenzligen Moment", merkt der oft als "Crash-Pilot" gebrandmarkte Finne.

Sebastien Loeb hat es jahrelang vorgemacht und auch Sebastien Ogier zeigte in dieser Saison eine konstant starke Leistung. Latvala arbeitet daran, dies auch zu schaffen. "Wenn man an die Weltmeisterschaft denkt, dann muss man sehr konstant sein, wenn man Weltmeister werden will. Man muss nur sehen wie viele Rallyes Seb (Ogier; Anm. d. Red.) gewonnen hat", so Latvala. "Ihm ist nur ein Fehler in Deutschland passiert. Wenn man also Weltmeister werden will, dann muss man richtig konstant sein."


Fotos: Jari-Matti Latvala, WRC: Rallye Frankreich


"Selbst wenn man nicht den besten Speed hat, um um den Sieg zu kämpfen, muss man irgendwo in den Top 3 sein." Volkswagen steht vor dem Gewinn der Markenweltmeisterschaft. In den verbleibenden beiden Rallyes fehlen den Wolfsburgern nur noch sechs Zähler zum Titelgewinn. Latvala will zudem Vizeweltmeister werden. Derzeit beträgt sein Rückstand auf Ford-Pilot Thierry Neuville 18 Punkte. "Da die Hersteller-WM gut für uns aussieht, hoffe ich, dass ich mich in Spanien auf die Fahrerseite konzentrieren und relaxter sein kann."

Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito gibt seinem Fahrer grünes Licht: "Alle sollen bei den letzten beiden Rallyes angreifen. Sie sollen zeigen wozu sie im Stande sind. Sie können darum kämpfen, damit wir einen tollen Sport sehen. Ich liebe es, den Wettbewerb zu sehen." Latvala nimmt die Startfreigabe wohlwollend auf: "Das hört sich gut an, ich bin erleichtert. Danke Jost."