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Hyundai in Finnland einmal mehr neben der Spur

Thierry Neuville erobert zwar die WM-Führung, aber Hyundai verpasst bei der Rallye Finnland im vierten Jahr in Folge das Podium

(Motorsport-Total.com) - Hyundai und die Rallye Finnland - das passt einfach nicht. Auch 2017 waren die i20 WRC des Werksteams in den Wäldern rund um Jyväskylä nicht konkurrenzfähig. Zwar übernahm Thierry Neuville aufgrund des Ausfalls von Sebastien Ogier (Ford) die WM-Führung, doch mit Platz sechs als bestem Ergebnis kann im Hause Hyundai niemand ernsthaft zufrieden sein.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville, Nicolas Gilsoul

Mehr als Platz sechs war für Thierry Neuville in Finnland nicht drin Zoom

"Wir haben damit gerechnet, dass diese Rallye schwieriger für uns werden wird als so manch andere. Dass der Abstand zu den Schnellsten aber so groß sein würde, hätten wir nicht gedacht", gibt Teamchef Michel Nandan unumwunden zu. "Insgesamt sind wir darüber enttäuscht, dass wir unser Ziel, auf das Podium zu fahren, nicht erreicht haben." Und das im vierten Jahr in Folge. Denn seit der Rückkehr von Hyundai in die Rallye-WM im Jahr 2014 war in Finnland noch ein ein Fahrer der Koreaner unter den Top 3.

Keiner der Hyundai-Piloten war in Finnland in der Lage, das Tempo der Schnellsten mitzugehen. Lediglich eine WP-Bestzeit durch Neuville bei der wenig repräsentativen Zuschauerprüfung "Harju" stand am Ende für das Team zu Buche. So konnte der Belgier vom Ausfall Ogiers nicht in größerem Maße profitieren und und übernahm nur aufgrund der größeren Anzahl der Siege die Spitze in der WM-Wertung, in der er und Ogier jeweils 160 Punkte haben.

"Wir sind mit dem Ziel angetreten, mehr Punkte zu holen als Sebastien Ogier - und das haben wir geschafft", stellt Neuville fest. "Insgesamt war es ein sehr schwieriges Wochenende, von daher sind wir im Nachhinein ziemlich froh über das Ergebnis. Dass wir bei der Powerstage genau drei Punkte geholt und damit die Tabellenführung übernommen haben, war natürlich gut. Wir müssen jetzt diese Rallye hinter uns lassen und nach vorn schauen. Noch sind vier Veranstaltungen zu absolvieren und wir haben eine gute Ausgangslage im Titelkampf."

Neuvilles Teamkollegen fiel es hingegen schwer, irgend etwas Positives an der Rallye Finnland zu finden. "Ich bin froh darüber, dass die Rallye Finnland vorbei ist", sagt Dani Sordo, der nach einer blassen Vorstellung Neunter wurde. "Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt wirklich wohl gefühlt - aber genau dieses Gefühl hätte man bei diesen schwierigen und schnellen Prüfungen benötigt. Nicht nur für mich, sondern für das gesamte Team war diese Veranstaltung wirklich sehr kompliziert."

Nicht besser erging es Hayden Paddon, der am Freitag und Samstag jeweils nach einem Unfall aufgeben musste und Finnland ohne WM-Punkte verließ. "Es war eine dieser Rallyes, die man nicht braucht", sagt der Neuseeländer. "Die Rallye Finnland ist ein perfektes Abbild unserer gesamten Saison: Alles, was schiefgehen kann, geht auch schief."