• 15.10.2010 17:45

Ford freut sich auf den Belagwechsel in Spanien

Die Ford-Werkspiloten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala freuen sich auf die Rallye in Spanien, denn es gibt anspruchsvolle Schotter und Asphaltprüfungen

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye in Spanien, zwölfter von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft, wartet mit einer interessanten Besonderheit auf: Die Veranstaltung im Norden der iberischen Halbinsel ist als Schotter- und Asphaltlauf deklariert. Somit führt nach offizieller Lesart erstmals seit der Saison 1996 wieder eine WM-Rallye über eine Kombination dieser beiden Untergründe.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala wird zum siebten Mal die Rallye in Spanien bestreiten

Ford sieht dieser Aufgabe zuversichtlich entgegen. Die Boliden der Werksfahrer Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen werden am Freitag in der Schotter-Abstimmung an den Start gehen. Für die beiden Etappen am Samstag und Sonntag rüstet das Team die rund 300 PS starken Turbo-Allradler mit einer Asphaltabstimmung aus.

Um die Sache zum 20. Jubiläum der Spanien-Rallye noch interessanter zu gestalten, haben sich die Organisatoren der Veranstaltung für den Freitag eine Zusatz-Herausforderung ausgedacht: Der Belag wechselt sogar innerhalb einer einzelnen Wertungsprüfung. Die WP "Terra Alta", die als erste und vierte Prüfung des Tages auf dem Programm steht, hält auf ihren 35,94 Kilometern abwechselnd drei Schotterabschnitte und zwei Asphaltsektionen bereit.

An den folgenden beiden Tagen führt die Route vom Start-Ziel-Ort Salou aus über eher Spanien-typische Prüfungen: ultraschnelle Landstraßen, die in ihrer Charakteristik an permanente Rundstrecken erinnern. Insgesamt stehen an drei Tagen 1.301,70 Kilometer auf dem Programm, auf denen sich 16 Wertungsprüfungen über 344,88 Kilometer verteilen.

Übrigens: Die bislang letzte WM-Rallye mit dieser Kombination unterschiedlicher Fahrbahnbeläge war die Rallye San Remo 1996. Zwar hielt im vergangenen Jahr der Schotterlauf auf Zypern auch Asphaltprüfungen bereit, allerdings mussten die Teams diese mit Schotterabstimmung und -bereifung absolvieren.

"Ich finde die Kombination aus zwei so unterschiedlichen Streckenuntergründen sehr gelungen", freut sich Hirvonen auf seinen achten Auftritt bei der Rallye Spanien. "Ich würde es allerdings bevorzugen, wenn es innerhalb einer WP keinen Wechsel des Straßenbelags gäbe. Die Schotterabstimmung ist viel weicher, dadurch lässt sich der Wagen auf Asphalt unpräziser fahren."


Fotos: Der Ford Fiesta RS WRC für 2011


"Es kommt daher darauf an, nach dem Wechsel von Schotter auf Asphalt schnell das Limit zu finden. Dafür führen die reinen Asphaltprüfungen am Samstag und Sonntag wahrscheinlich über die saubersten Straßen der gesamten Weltmeisterschaft." Dies liegt an den Barrieren, die die Veranstalter in den vergangenen Jahren in immer mehr Innenkurven aufgestellt haben, um das sogenannte "Cutten" - also das Abkürzen über den Seitenstreifen - zu unterbinden.

"Die Vorausfahrenden werfen somit nicht mehr so viel Schmutz auf die Fahrbahn. Uns Fahrer sollten daher deutlich weniger Überraschungen erwarten als zuletzt in Frankreich", so der 30-Jährige.

Latvala geht am kommenden Wochenende zum siebten Mal in Spanien an den Start - und zeigt sich nach seinen zuletzt guten Ergebnissen auf beiden Untergründen zuversichtlich: "Mein Fahrstil auf Asphalt hat sich sehr verbessert, deswegen genieße ich diese Rundstreckenähnlichen Straßen in Spanien sehr. Die 42-Kilometer-Königsprüfung "El Priorat' am Sonntag ist die wahrscheinlich schönste Asphaltprüfung, die ich kenne", freut sich der 25-Jährige.

"So sehr ich mich auf diese WP freue, so vorsichtig muss ich am Freitag agieren. Beim Wechsel von Asphalt auf Schotter kommt es darauf an, so sanft und sauber wie möglich zu fahren. Mit den Schotterreifen werden die Autos auf Asphalt sehr nervös liegen, vor allem das Bremsen wird eine schwierige Angelegenheit."

Den dritten Ford Focus RS WRC steuert Khalid Al Qassimi mit Beifahrer Michael Orr. Matthew Wilson/Scott Martin (Stobart), Ken Block/Alex Gelsomino (Monster), Frederico Villagra/José Diaz (Munchi's) sowie die Privatiers Frigyes Turán/Gábor Zsiros komplettieren das halbe Dutzend der Focus im Teilnehmerfeld.

Hinzu kommen zwei Fiesta S2000 sowie neun Fiesta R2, von denen fünf für die vorletzte Runde der diesjährigen Fiesta SportTrophy International gemeldet sind, die im Rahmen der Rallye Spanien ausgetragen wird.