Ford bläst nach Solbergs Ausfall Trübsal

Nach Petter Solbergs Ausfall regiert bei Ford der Frust: Wieder einmal wirft ein Fahrer in aussichtsreicher Position das Auto weg

(Motorsport-Total.com) - Déjà-vu bei der Rallye Deutschland für das Werksteam von Ford. Der Ausfall von Petter Solberg am Samstag bei der ersten Durchfahrt der Wertungsprüfung "Arena Panzerplatte" weckte böse Erinnerungen. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison warf ein Fahrer in aussichtsreicher Position das Auto und somit die Aussicht auf WM-Punkte oder sogar einen Sieg weg. Solberg lag bis zu seinem Ausfall auf Position zwei und war der einzige Fahrer, der noch in Schlagdistanz zum Führenden Loeb lag.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg lagt bis zu seinem Ausfall auf Position zwei Zoom

Doch bei der längsten Wertungsprüfung der Rallye Deutschland wurde ihm einer der gefürchteten "Hinkelsteine" zum Verhängnis. "Es war mein Fehler", gibt Solberg im Gespräch mit 'wrc.com' zu. "Ich habe in einer langgezogenen Linkskurve das Heck verloren und konnte es nicht mehr retten. Wir sind lange gerutscht und haben eine Stein berührt. Leider war der Schaden am rechten Hinterrad zu groß, um die Fahrt fortzusetzen."

Damit vergab der Norweger wieder einmal die Chance auf ein Spitzenresultat. Dementsprechend zerknirscht war der 37-Jährige. "Ich dachte eigentlich, ich hätte es unter Kontrolle. Das ist sehr enttäuschend, denn ich war das ganze Wochenende lang sehr schnell und hatte bis dahin keine Fehler gemacht." Auch sein Teamchef Malcolm Wilson war bedient. "Wir wollten Loeb weiter unter Druck setzen, aber es gab keinen Grund irgendein Risiko einzugehen", wird Wilson von 'Autosport' zitiert. "Es ist sehr frustrierend und enttäuschend." Solberg wird am Sonntag unter der Rally2-Regel wieder an der Start gehen, hat aber keine Chance auf WM-Punkte.


Fotos: WRC: Rallye Deutschland


Nach dem neuerlichen Unfall rang der Teamchef um Fassung. "Wir hatten hier ein sehr gutes Paket, aber es ist dieselbe Geschichte wie schon in der gesamten Saison: Das Auto ist schnell genug, aber dann gibt es eine Enttäuschung." Den Kopf in den Sand stecken will Wilson jedoch noch nicht. "Jetzt müssen wir mit Jari-Matti (Latvala, Anm. d. Red.) weiter Druck machen, denn sollte Loeb einen Plattfuß haben, könnten wir daraus Kapital schlagen", sagt der Brite gegenüber 'wrc.com.'

Latvala selbst hat angesichts eines Rückstands von 1:42,6 Minuten auf Loeb den Kampf um den Sieg jedoch schon aufgegeben. "Es gibt nichts mehr, was wir gegen Loeb unternehmen könnten", sagt der Finne. Auch Wilson gibt zu, dass es für Latvala nun vor allem darauf ankommt, die Herstellerpunkte für Ford zu sichern. "Nach dem Ausfall von Petter steht er ohnehin unter zusätzlichem Druck", meint der Teamchef.