Capito: "Müssen Ziele realistisch setzen"

Volkswagen Motorsportchef Jost Capito schätzt Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala gleich stark ein - Podestplätze aus eigener Kraft sind das Ziel

(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Woche wird es ernst für Volkswagen: Erstmals stellen sich die Wolfsburger mit dem neu entwickelten Polo R WRC der Konkurrenz von Citroen und M-Sport (Ford). Das lange Warten hat ein Ende und ein neuer Mitspieler betritt die Bühne der Rallye-Weltmeisterschaft. Zudem feiert Volkswagen das Debüt gleich bei der berühmtesten Rallye der Welt. Die "Monte" gilt als "Mutter aller Rallyes", da sie schon im Jahr 1911 zum ersten Mal ausgetragen wurde. Bereits Anfang September stellte Volkswagen den neuen Boliden im Fürstentum vor dem weltberühmten Casino der Öffentlichkeit vor.

Titel-Bild zur News: Jost Capito

Motorsportchef Jost Capito wartet mit Spannung auf den Auftakt in Monte Carlo Zoom

Die Vorfreude und die Spannung ist bei allen Beteiligten und Beobachtern groß. Auch Volkswagen Motorsportchef Jost Capito fiebert dem Auftakt entgegen. "Die Rallye Monte Carlo ist nicht nur die berühmteste, sondern sicher auch die schwierigste und komplexeste Rallye im WM-Kalender. Eis, Schnee, Regen und trockener Asphalt wechseln sich häufig ab, was die Strategie schwer und die Reifenwahl zur Lotterie machen kann", blickt der Deutsche voraus.

Es wird kein einfacher Einstand im Wettbewerb. Capito ist dennoch zuversichtlich: "Dass der Polo R WRC gerade bei diesem Highlight sein Debüt geben wird, freut uns natürlich sehr." Der große Siegfavorit kommt aus dem Lager der Franzosen. Ausnahmekönner Sebastien Loeb beginnt mit der Rallye Monte Carlo seine Abschiedstournee aus dem Rallye-Sport. Volkswagen geht mit Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala an den Start. Beide zählen erwiesenermaßen zu den derzeit schnellsten Rallye-Fahrern auf diesem Planeten.

"Grundsätzlich halte ich sie beide für gleich stark", schätzt Capito sein Duo ein. "Als Skandinavier ist Latvala auf Schotter groß geworden. Er hat sich aber in den zurückliegenden Jahren auf Asphalt enorm weiterentwickelt. Gleiches gilt für Ogier, der ebenfalls auf allen Untergründen ein Siegkandidat ist. Beide haben bislang sieben WM-Siege eingefahren. Am Ende dürfte die Tagesform den Ausschlag darüber geben, wer der Schnellere ist."


Fotos: Präsentation des Volkswagen Polo R WRC


Bisher hielt sich Volkswagen mit Erfolgsankündigungen zurück. Der Gewinn des WM-Titels ist natürlich das große Ziel des Rallye-Engagements. Für 2013 gibt Capito allerdings keine Prognosen ab. "Uns ist bewusst, dass wir gegen starke Konkurrenten antreten, die über jahrzehntelange Erfahrung in der Rallye-WM verfügen. Der Polo R WRC erlebt hingegen sein Debütjahr und auch das Team ist in dieser Zusammensetzung neu, dementsprechend müssen wir unsere Ziele realistisch setzen. Wir möchten in der zweiten Hälfte des Jahres aus eigener Kraft um Podiumsplätze fahren."