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Toyota: WEC-Projekt basiert auf Formel-1-Erfahrung

Pascal Vasselon blickt auf die WEC-Saison zurück und erklärt, wie der TS 030 Hybrid von den Erfahrungen des Teams in der Formel 1 profitierte

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Audi über ungleich mehr Erfahrung im Langstreckensport verfügt, war Neueinsteiger Toyota für die Ingolstädter in dieser Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ein ernsthafter Herausforderer. Das japanische Team mit Sitz in Köln-Marsdorf fuhr rasch auf Augenhöhe mit Audi und hatte in der zweiten Saisonhälfte meist das schnellere Auto. Nur ein Defekt der Startnummernbeleuchtung in Bahrain verhinderte vier Toyota-Siege in Folge.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Der TS030 Hybrid wurde in Rekordzeit zum Siegerauto Zoom

Doch wie gelang es Toyota, Audi in solch kurzer Zeit in die Knie zu zwingen? Technikchef Pascal Vasselon erklärt, dass sein Team die fehlende Erfahrung auf der Langstrecke durch das Wissen aus der Formel 1 ausglich: "Der Toyota TS030 Hybrid basiert auf unserem Know-how aus der Formel 1", sagt Vasselon im Gespräch mit 'lemans.org'.

Trotz der offensichtlichen Unterschiede beider Fahrzeugklassen gebe es bei der Entwicklung viele Gemeinsamkeiten: "Die technischen Regeln sind zwar unterschiedlich, aber die aerodynamische Entwicklung eines Formel-1-Autos oder eines Langstrecken-Prototypen unterliegt den gleichen physikalischen Gesetzen und erfolgt mit denselben Werkzeugen", erklärt Vasselon.

"Diese Errungenschaften haben uns erlaubt, einen Prototypen zu entwickeln, der leicht genug war und nach dem Einbau des Hybrid-Systems das Minimalgewicht nicht überschritt", erläutert der Franzose einen der Schlüssel zum Erfolg. Dennoch gestaltete sich der Einstieg von Toyota in die WEC schwierig. Nach einem Testunfall musste die Mannschaft ihre Teilnahme am Rennen in Spa-Francorchamps absagen und so beim Saisonhöhepunkt in Le Mans ins kalte Wasser springen.

"Direkt in Le Mans zu starten, war sehr schwierig", gibt Vasselon zu. "Der Einsatz in Spa fehlte uns in jeder Beziehung: bei der Vorbereitung des Teams, beim Kennenlernen des Autos und bei der Abstimmung auf Rennbedingungen", so der Franzose. Nach der Sommerpause war das Team besser aufgestellt. "Als wir Ende August nach Silverstone kamen, fühlten wir uns bereits wesentlich wohler."


Fotos: WEC in Schanghai


In Silverstone präsentierte Toyota auch zum ersten Mal das neue Aero-Paket des TS 030 Hybrid, welches speziell im Hinblick auf die Formel-1-Kurse in der zweiten Saisonhälfte entwickelt wurde. "Strecken wie Silverstone, Sao Paulo, Bahrain, Fuji und Schanghai stellen an die Aerodynamik völlig andere Anforderungen als Le Mans", so Vasselon. Doch nicht nur in diesem Bereich war Toyota tätig. "Wir haben auch an der Radaufhängung gearbeitet und insgesamt an der Zuverlässigkeit."

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